Nach Harold kommt Gretchen, und ich bin sehr zufrieden, dass „Einzelkind“ die Absurdität noch steigern konnte. Weil Gretchen noch krasser, noch lustiger, noch absurder ist. Im besten Sinne. Ich wünschte, ich hätte diesen umfangreichen Wortschatz. Und diese Art Humor. Und das Talent Dinge so exakt auf den Punkt zu bringen. Es ist ein Fest.
Und dann kommen noch Puffins in der Geschichte vor. Hach und Seufz und Schmalz. Das neue Buch von Einzelkind erscheint im September. Ich glaube ja, noch besser geht es nicht. Und ich hoffe, das ich mich täusche.
Zum Buch: Die Story klingt ziemlich banal. Alternde Diva und Theater-Regisseurin wird für ein Vergehen (ich benenne das jetzt absichtlich nicht näher), dazu verdonnert auf einer einsamen Insel ein Theaterstück zu inszenieren. Das ist aber nur der zweite Teil der Geschichte, viel einnehmender ist der Weg dort hin. Gretchen ist ungewöhnlich. Sympathisch, eine Diva wie sie im Buche steht, so abgrundtief schwarz und böse, quasi dem Beelzebub sei Mudda.
Und dann ist da, als Gegenstück Kyell, achtzehn Jahre jung, naiv, jungfräulich, ein bisschen einfältig. Der wohnt auf dieser einsamen Insel und weiß noch gar nicht, was da auf ihn zukommt, ein Sturm, der sein Leben verändert.
Das ist die Situation. Klingt nicht nach viel. Ist aber großartig, weil Gretchen großartig ist, diese gewalttätige Hünin, die nicht Theater machen sollte, sondern… ach. Das sag ich nicht. Lies selbst.
5 Sterne. Juchee!