Drachenfrieden #3

Das Drachenvolk von Leotrim

Fantasy-Reihe von C. M. Hafen

Klappentext:

›Nicht alle Leben sind gleich viel wert.‹
Kann der Drachenfrieden trotzdem gewahrt werden?
Um das herauszufinden, folgt der junge Ambro dem Ruf der Mutter aller Wasser. Zusammen mit seinem Drachenbruder macht er sich auf den Weg zu ihr und wird in den Himmelsbergen mit der folgenschwersten Überraschung seines Lebens konfrontiert.
Ambro wird klar, wie blind er bislang war. Nun muss er stark sein. Ist er all dem gewachsen?

Im dritten Band der Trilogie kommt auch Dakota hinter so manches Geheimnis ihrer Andersartigkeit und erkennt letztlich, wer sie wirklich ist. Und selbst die Chronistin erfährt die größte Kehrtwende ihres Lebens.

Vieles verbindet sich, anderes trennt sich, einiges wird heil – das Leben in Leotrim gerät zwischen die Fugen des Schicksals.


Lesebrobe:

Wisst ihr eigentlich noch, was zuletzt alles los war?
Hier ist eine kleine Erinnerungsstütze als Leseprobe:

»Warum ist das alles passiert? Wozu ist das gut?«
Vielleicht waren das alles dumme Fragen, Ambro war sich unsicher. Zu gern würde er wissen, ob seine Hilfe den beiden Nevs etwas gebracht hatte. Ging es ihnen heute besser? Sprach er wieder – der zahnlose Drache NevNev? Ambro stellte sich einen Moment vor, dass seine Einmischung überhaupt nichts gebracht hatte, vielleicht war sogar alles noch schlimmer geworden?
Seine Brust fühlte sich an wie eine riesige Faust, eine geballte Faust, die sein Herz zusammendrückte und die auf einen Tisch schlagen wollte. Ich will jetzt Antworten, ich habe keine Geduld, bei allen Eisriesen.

Ambro atmete tief durch, er schloss die Augen, öffnete bewusst seine Hände. Es war kein Tisch da, auf den er hätte einschlagen können. Nachts, wenn er schlief und schlecht träumte, ballte er die Hände zu Fäusten, hob sie ans Kinn und währenddessen bohrten sich seine Fingernägel in die Handflächen. Morgens erwachte er erschöpft, mit schmerzenden Händen und wunderte sich nicht, dass ihm alles wehtat. Seine Träume verblassten, kaum, dass er aufgestanden war. Vielleicht wollte er sich auch nicht daran erinnern, genau konnte er es nicht sagen.

»Weitermachen«, flüsterte er. Ambro betrachtete seine Wörter auf Papier, Dinge, die er gedacht und dann aufgeschrieben hatte. Silván. Viele Geschichten über ihn. Und dann war da noch Zerfass.

Ambro hatte das sichere Gefühl, dass sein alter Lehrer Pan Domdar nicht der Anfang von Norwins und seiner Geschichte war, und deshalb konnte Zerfass auch nicht das Ende sein. Er, Ambro, war der Kartograf von Leotrim. So wollte es Hangameh. Und als Kartograf würde er sich jeden Winkel erlaufen, eine richtige, vollständige Karte anfertigen, er würde alles lernen, was dafür nötig war. Das nahm er sich fest vor. Die Karte von Siek war nur der Anfang. Ambro dachte lange darüber nach – was er gesehen hatte, war ihm wichtig erschienen, war in seine Notizen, seine Zeichnung eingeflossen. Das war seine Betrachtung der Welt, wie er sie vorfand. Er besaß noch Hangamehs Karte, sie war unvollständig, unfertig. Vielleicht, dachte Ambro, ist sie durch viele Hände gegangen? Die verschiedenen Schriften ließen diese Vermutung zu. Ambro entrollte vorsichtig das Pergament, prüfte die Wolken am Himmel, ob sie nach Regen aussahen und studierte dann die Orte und Namen. Er wunderte sich wieder, dass nur zwei Leuchttürme eingetragen waren, obwohl es laut einem von Melih Dors Büchern acht gab. War die Karte nur ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit? Hatte Hangameh Vincent eingetragen, weil sie ihn mit eigenen Augen gesehen hatte und die anderen nicht? Aber dann wäre dieses Stück Pergament etwas Lebendiges, etwas, das sich immer wieder veränderte, mit jedem Stift und jedem Menschen, der es in die Hand bekam. Für den einen mochten alle Eintragungen Sehnsuchtsorte sein oder nur seine Einsamkeit.

Und ich? Norwin?

Was sollte er tun? Einar war ein Ort des Schmerzes für ihn – durfte er hinter diesen Namen ein Symbol als Warnung für andere eintragen oder musste er als Kartograf neutral sein? War Einar nur ein Name auf einem Stück Pergament, ohne Bedeutung? Ambro wollte lieber jemand sein, der »Gefunden, endlich!« ausrief und dann … »Acht Leuchttürme«, sagte er laut. Mit dem Finger fuhr er die Küste entlang, hinauf zu den Himmelsbergen, auf der anderen Seite wieder hinab. Velimir.
»Ich will dich sehen, dich und all die anderen«, flüsterte er.

Ende der Leseprobe

© 2017 by C. M. Hafen und O’Connell Press


 

Das Drachenvolk von Leotrim

Drachenfrieden – Band 3

C. M. Hafen

O´Connell Press

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ISBN-13:  978-3945227626

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