Früchte des Zorns

backlistmittwoch John Steinbeck

„Früchte des Zorns“ ist der vierte Roman, den ich von John Steinbeck gelesen habe. Der Mann hat sich klammheimlich in die Liste meiner Lieblingsautoren: Was für ein großartiger Schriftsteller.

Wie wird es sein, wenn man nicht weiß, was für ein Land da ist vor der Tür? Wie wird es sein, wenn man nachts aufwacht und weiß – weiß, daß der Weidenbaum nicht mehr da ist? Kann man denn leben ohne den Weidenbaum?

Zum Inhalt:

Tom Joad wird aus dem Gefängnis entlassen und kommt gerade noch rechtzeitig nach Hause. Seine Familie hat alle Habseligkeiten verkauft und will mit einem umgebauten LKW nach Kalifornien fahren – dort werden Arbeiter gebraucht. Pflücker für Orangen, Pfirsiche und Baumwolle. Ihre Farm müssen sie aufgeben, die anhaltende Dürre macht jede Ernte zunichte, große Firmen kaufen die Farmen auf, Traktoren ersetzen die Arbeit der Menschen. Die Familie Joad steht vor dem Nichts und macht sich mit großen Hoffnungen auf nach Kalifornien. Der ehemalige Prediger Casy schließt sich der Familie an. Es sieht Anfangs so aus, als wäre Tom Joad die Hauptfigur, bald wird aber klar, es ist seine Mutter – sie und alle Frauen dieser Zeit.

Alles, was gekommen ist, haben sie mit trockenen Augen hingenommen.

John Steinbeck erzählt die Geschichte dieser Flüchtlingsfamilie, stellvertretend für hunderttausende, die hungrig ihre Farmen aufgeben und ihr Glück woanders suchen. So wechseln auch die Kapitel ab, zwischen die Ereignissen, denen die Joads ausgesetzt sind,  und der Stimmung, die das ganze Land befällt. Er schafft es geschickt, ein großes Ganzes mit dem Einzelschicksal zu verbinden. Ein Beispiel: In einem Kapitel, das eigentlich nichts mit den Joads zu tun hat, will ein Mann Brot kaufen, für seine Frau und seine Söhne. Er geht in ein Diner, fragt nach Brot für 10 Cent. Das Brot kostet aber 15 Cent, das kann sich der Mann nicht leisten. Derweil stehen seine Buben vor einer Vitrine mit Zuckerzeug. Der Koch, der die Diskussion der Kellnerin und des Farmers mitanhört, herrscht sie an, sie solle das Brot für 10 Cent hergeben. Die Leute sind hungrig, in Gottes Namen, sie haben nicht mehr. Zwei LKW-Fahrer sehen das alles mit an. Die Kinder trauen sich nicht nach dem Zuckerzeug zu fragen, sie waren schon lange nicht mehr richtig satt und wissen, dafür fehlt das Geld. Der Mann stellt fest, dass er noch einen Penny übrig hat und fragt, was eine Zuckerstange kostet.

Die Kellnerin lügt: „Zwei Zuckerstangen für einen Penny.“ Die Buben bekommen also doch etwas Süßes, die Familie geht von dannen. Heute war ein guter Tag.

Es hat mal einer gesagt, man ist gerade so frei, wieviel man Geld hat, um dafür zu bezahlen.

Die LKW-Fahrer, die alles mitangesehen haben, bezahlen ihren Kaffee und geben Trinkgeld, wie sich das gehört. Am Schluss stellt die Kellnerin fest, das Trinkgeld reicht für das Brot und die Zuckerstangen. Das alles ist nicht rührselig, nicht kitschig, aber so beklemmend, dass ich geheult hab und das Buch beiseitelegen musste. Und sowas passiert mir selten. Ich habe mir dann die Mühe gemacht, mal zu schauen, wann das Buch entstanden/veröffentlicht wurde. 1938/1939. Und jetzt finde ich es noch krasser, weil das Buch bzw. diese Geschichte über siebzig Jahre später weder inhaltlich noch sprachlich an Brisanz verloren hat. Im Gegenteil. Wenn ich heute das Haus verlasse, dann höre ich all die Sätze, die in dem Buch vorkommen: Das sind keine Menschen. Wie soll das noch werden? Die nehmen uns die Arbeit weg. Wo kommen die alle her? Und wo wollen sie hin?

Die Aussage des Buches ist schlicht: „Alles, was lebt, ist heilig.“ Und wenn man das dann gelesen hat, liegt eine krasse, realitätsnahe, schmerzhafte Familiengeschichte vor einem. Die Mutter hält alles zusammen, sie ist der Kern der Geschichte, der Familie und dieser Prämisse. Zwischen all dem, liegt Hoffnung, liegt Optimismus. Aber man muss wirklich genau hinsehen um das zu bemerken.

Pferde sind, scheint´s, verdammt viel mehr wert wie Menschen.

Drei Wochen – und so lange habe ich gebraucht um diesen Wälzer zu lesen – hat mich diese Geschichte geplagt und begeistert. Es war schlimm und traurig und gleichzeitig großartig. Ich will es eigentlich gar nicht extra sagen, aber ich tu´ es trotzdem. Geh los, und lies dieses Buch.

  • Früchte des Zorns
  • John Steinbeck
  • Erhältlich als Tschenbuch bei dtv.
  • (Meine Ausgabe ist von 1963, Bertelsmann Lesering, Gebunden)

Der Tod ist ein Postmann mit Hut – Martin von Arndt

Der Tod ist ein Postmann mit Hut

Drüben bei Instagram ist #backlistmittwoch und ich habe in meinen Rezensionen gestöbert, auf der Suche nach einem geeigneten Beitrag, und bin dabei auf dieses Buch gestoßen. Den Postler kann ich auch heute noch herzlich weiter empfehlen. Überhaupt würde ich gern wieder regelmäßig(er) bloggen und über Bücher/Lesen/Literatur sprechen. Kennst du den Titel schon? Oder kann ich dich vielleicht dafür begeistern, hm?

Rezension:

Irgendein schlauer Autor, ich glaube es war Arno Geiger, aber sicher bin ich mir nicht, hat einmal gesagt: Jede Geschichte sollte von der Einsamkeit des Einzelnen handeln. Ganz spontan brachte ich dem Mann all meine Sympathie und all mein Ja entgegen.

Mit diesem Satz im Hinterkopf bekam ich „Der Tod ist ein Postmann mit Hut“ in die Hände. Jetzt bin ich ein ganz klein wenig in Julio verliebt, obwohl er ein tapsiger, unbeholfener Pandabär ist, der gerade feststeckt, in seinem Leben.

Julio ist, um es nett zu formulieren, ein Verlierertyp, der diesen Umstand auch noch irgendwie gut findet. Er trauert seiner geschiedenen Frau nach, er lebt mit einem Stoff-Pandabären (!) und all den Fotos seiner vergangenen Ehe in seiner Wohnung, verdient sein Geld mit Musik, ohne je groß Karriere zu machen. Er denkt über seine tote Mutter nach, an die Vorwürfe, und an den Selbstmörder-Vater. Das einzig Interessante in seinem Leben ist immer der erste Mittwoch im Monat, wenn er Post bekommt. Ein leeres Einschreiben ohne Absender. Monat für Monat.

Julio beginnt zu forschen, wer schickt ihm die leeren Seiten, was soll das bedeuten? Im Zuge seiner Nachforschungen freundet er sich mit einem Nachbarn an, dem sympathischsten Grantler den ich je kennen gelernt habe. Der Mann hat mir mehrfach ein herzhaftes Lachen entlockt. Koloman, der Grantler und Julio wollen dem Rätsel gemeinsam auf die Spur kommen. Der Grantler ein bisschen mehr, als Julio. Und während sie suchen und forschen, verändert sich Julio. Nicht im großen Stil, das hier ist kein MTV Make over. Im Kleinen, ganz langsam.  Es wäre an dieser Stelle zu viel verraten, wenn ich schriebe, ob Julio es schafft, diesen einen Schritt zu tun, auf das Leben zu, auf sich  – es ist auch unerheblich. Ich mag Julio, ich mag den Grantler und seinen Hund Tadzio. Mir kommt es so vor, als würden mich die Figuren an der Hand nehmen, und an der Suche beteiligen. Ich mag die Details der Geschichte, die Echtheit der Figuren, ihre Sprechweise, ihre Art – ganz, als würde ich sie kennen. Ich mag die Bedeutung der ungesagten Worte.

  • Autor: Martin von Arndt
  • Herausgeber‏: ‎ Klöpfer und Meyer; 1., Erstauflage (31. August 2009)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: ‎ 205 Seiten (auch als eBook erhältlich)
  • ISBN-10: ‎ 3940086371
  • ISBN-13: ‎ 978-3940086372

Drachen-Feedback

Ui, so eine schöne Rezension zu meinen Drachen. Vielen Dank. 🙏

Rezension zu "Das Drachenvolk von Leotrim"

Eine wunderbare, bewegende All-Age-Fantasygeschichte – die komplette Drachen-Trilogie im Sammelband!
Diese E-Book-Sonderausgabe enthält die Romane ›Drachenbrüder‹, ›Drachensichel‹ und ›Drachenfrieden‹ aus der beliebten All-Age-Fantasy-Reihe ›Das Drachenvolk von Leotrim‹.


Leserstimmen:
»Ich habe gelitten, gelacht, mitgefiebert und wurde verzaubert von dem tollen Buch.«
»Flüssig zu lesen, spannend. Für alle Altersgruppen geeignet.«
»Toll geschriebene Fantasy, die mich auf den ersten Seiten schon nicht mehr losgelassen hat.«
»Die Drachen sind hier nicht furchterregend, sondern die Freunde der Menschen, diese Vorstellung gefällt mir sehr.«

Die Einzelbände der Reihe sind auch als Taschenbuch erhältlich.
Band 4 „Drachenwandel“ ist vorbestellbar und erscheint am 16. Januar 2023.

Band 1: Drachenbrüder
Unter den Millionen Augen der Lichter lebt das Drachenvolk von Leotrim. Der Drache Norwin hat einen schwierigen Start ins Leben. Eine Amme lässt sein Ei fallen, die Schale ist beschädigt, ein Flügel verletzt. Es wird schnell klar, er wird nie fliegen können. Als er alt genug ist, kommt sein menschlicher Vater, um ihn bei den Menschen leben zu lassen. Die Drachenmutter muss darauf hoffen, dass die jahrhundertealte Verbindung zwischen den Völkern ausreicht, um Norwin einen Platz in ihrer Mitte finden zu lassen. Anfänglich hat sein halbgebürtiger Bruder Ambro Schwierigkeiten, etwas mit seinem Drachenbruder anzufangen. Die beiden passen nirgends hin. Jeder in Leotrim hat seinen Platz, seine Aufgabe. Diese beiden müssen nun selbst herausfinden, wofür sie gut sind.

Band 2: Drachensichel
»Alles Leben beginnt im Wasser…«, flüsterte Dakota. Der Drache ergänzte: »…und endet im Feuer.« Dakota lebt wohlbehütet bei der Chronistin als ihr Mündel. Dies ändert sich an dem Tag ihres sechzehnten Geburtstags. Sie muss losziehen, um endlich hinter die Geheimnisse ihrer eigenen Herkunft zu kommen und spielt dabei manches Mal mit dem Feuer. Gleichzeitig finden auch Ambro und sein Drache Norwin immer mehr Antworten auf die Fragen ihres Lebens – nicht alle davon sind leicht zu ertragen. Und doch ergeben sie – einem Puzzle gleich – nach und nach einen tieferen Sinn. Im zweiten Band der Trilogie laufen bereits mehrere Fäden der aus »Drachenbrüder« bekannten Geschehnisse zusammen, die Protagonisten befinden sich weiter auf dem Weg, sich selbst und Leotrim mit all seinen Bewohnern besser kennenzulernen. Manch eine überraschende Wendung lässt den Leser klopfenden Herzens weiterblättern.

Band 3: Drachenfrieden
›Nicht alle Leben sind gleich viel wert.‹ Kann der Drachenfrieden trotzdem gewahrt werden? Um das herauszufinden, folgt der junge Ambro dem Ruf der Mutter aller Wasser. Zusammen mit seinem Drachenbruder macht er sich auf den Weg zu ihr und wird in den Himmelsbergen mit der folgenschwersten Überraschung seines Lebens konfrontiert. Ambro wird klar, wie blind er bislang war. Nun muss er stark sein. Ist er all dem gewachsen? Im dritten Band der Trilogie kommt auch Dakota hinter so manches Geheimnis ihrer Andersartigkeit und erkennt letztlich, wer sie wirklich ist. Und selbst die Chronistin erfährt die größte Kehrtwende ihres Lebens. Vieles verbindet sich, anderes trennt sich, einiges wird heil – das Leben in Leotrim gerät zwischen die Fugen des Schicksals.

Der Schrecken verliert sich vor Ort

Der Schrecken verliert sich vor Ort

Ausgelesen.

Dieses Buch hallt noch nach, ich überlege, es gleich noch mal zu lesen. Aber vermutlich werde ich nie ganz begreifen, wie Ausschwitz existieren oder wie Menschen diesen Ort überleben konnten. Heiners Geschichte macht klar: Er lebt, aber dem Grauen entkommt er nicht.

Ich habe mich das schon oft gefragt: Wie schafft man das? Wie findet man seinen Weg in ein normales Leben? Heiraten, Kinder kriegen, Freundschaften pflegen, einen Beruf ausüben, vielleicht ständig Erinnerungen und Tätern begegnen?

Heiner hat Ausschwitz überlebt. Jahre später muss er vor Gericht aussagen. Allein der Unterschied zwischen dem, was er erlebt hat, wie er sich daran erinnert, und wie Anwälte und Richter ihre Fragen stellen, was sie für Fakten, Zahlen, Beweise wollen… es ist ein Irrsinn. Das, was Heiner sagen will, und das was er antworten muss, ist kaum zu ertragen. Im Flur vor dem Gerichtssaal sackt er zusammen und begegnet Lena. Sie verlieben sich, kaum zu glauben. Heiner muss reden, muss erzählen, er bringt seine Vergangenheit und sein Trauma mit in die Beziehung. Ein Senfglas voller Knochenstaub immer dabei. Für mich ist das völlig logisch, dieses Glas; das er daran festhält. Die Frage ist: Reicht Liebe aus, um damit zurechtzukommen? Lena kämpft, um sich nicht zu verlieren. Sie muss Publikum sein, Zuhörerin, weil sie es nicht erlebt hat, diesen Schmerz, und ausgeschlossen bleibt.

Die Vergangenheit streckt immer wieder ihre kalten Finger in die Gegenwart hinein, es geht um Ausschwitz damals und heute, aber vor allem um Heiner und Lena, eine wahnsinnige Geschichte. Ich musste das Buch alle 30 Seiten beiseitelegen, nachdenken, manches, weil ich es nicht parat habe, recherchieren, nachlesen, begreifen versuchen. Ich empfehle das Buch, das ist tatsächlich, meiner Meinung nach ein must-read. ★★★★★

Allerdings: schwerer Tobak.

  • Monika Held
  • Der Schrecken verliert sich vor Ort
  • Roman, Taschenbuch, 272 seiten
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3404176267

Christie Malry

Christie Malrys doppelte Buchführung
Christie Malrys doppelte Buchführung

Ausgehört.

Ich vernachlässige meine sozialen Kanäle gerade, weil Offline so viel los ist. Aber lesen bzw Hörbücher lauschen während langer Autofahrten tue ich natürlich trotzdem. Letzte Woche habe ich Christie Malrys doppelte Buchführung gehört, aber leider war das überhaupt nicht mein Fall. Zum einen mag ich Martin Semmelrogge als Sprecher nicht. Der fing noch halbwegs frisch und deutlich an, und je länger das Drama dauerte um so mehr nuschelte und knurrte er sich durch die Geschichte. Da bin ich leider nicht in der Zielgruppe. Und die Geschichte ist simpel; Christie findet, alle sind gemein zu ihm. Er rechnet in seiner Buchführung mit jedem und allem ab und nimmt sich, was ihm zusteht. Sein eigenes Soll sieht er dabei nicht und ich bin müde. Diese Denkweise habe ich zu oft gesehen/gelesen/gehört. Ich hab das satt. Das Buch mag clever und böse und witzig sein, mich erreicht das nicht. Christie ist ein unsympathischer, selbstgerechter Schwachkopf. ⭐️⭐️⭐️

  • Christie Malrys doppelte Buchführung
  • B. S. Johnson
  • Übersetzung: Michael Walter
  • Sprecher: Martin Semmelrogge
  • Herausgeber: Kein & Aber

tbt – Straße der Wunder

#ThrowbackThursday

Heute hat John Irving Geburtstag und es ist Donnerstag. Also eine prima Gegenheit mal wieder eine Rezension von einem früheren Werk zu teilen. Hier ist meine Rezesnion zu „Staße der Wunder“.

~Caro

John Irving - Straße der Wunder
John Irving – Straße der Wunder

John Irving hält, einem Zirkusartisten gleich, wahnsinnig viele Bälle in der Luft. Er tut das gekonnt, er tut das brillant. Er lässt keinen Ball fallen. Als Leserin muss ich mitdenken, meine Augen dauernd auf seinen Trick gerichtet lassen.

Wir sind die Wundersamen.

Irving mag Dickens. Das ist bekannt. „Die Weihnachtsgeschichte“ erwähnt er mit keinem Wort und doch ist „Straße der Wunder“ vom Geist der Vergangenheit, vom Geist der Gegenwart und vom Geist der Zukunft durchwirkt.

Juan Diego wird heimgesucht, von diesen drei, die in ihren Zeitebenen hin und her springen, Traum und Wirklichkeit verschwimmen lassen. John Irving ist ein Zirkuskind, das seine Tricks verrät. Ständig teilt er mir als Leserin mit, wie er es macht, wie er mich manipuliert und dran kriegt und doch kann ich meine Augen nicht abwenden, obwohl ich weiß, dass es ein Trick ist.

Hinter jeder Reise steckt ein Grund.

Ich sehe die Zusammenhänge, auf irgendeiner Ebene meines Bewusstseins verstehe ich die Verbindung zwischen dem Artistenmädchen, dem Wunder Dolores und Dorothy, die Tochter, die den Schriftsteller verführt. Ich weiß, dass Dorothy im Prinzip die Liebe Frau von Guadalupe ist. Ich weiß auch, das Miriam das Monster Maria ist. Meistens weiß ich, wann Juan Diego träumt und wann nicht. Manchmal spielt es aber gar keine Rolle. Alles verschwimmt. Alles ist verbunden. Es ist nie ganz klar ob die zwei Frauen wirklich existieren oder nur in der Einbildung des Schriftstellers. Es gibt wieder wahnwitzige und schnelle Dialoge, das perfekt choreografierte Chaos.

In jedem Leben kommt ein Augenblick, wo man loslassen muss – mit beiden Händen. 

John Irving entfaltet seine Charaktere langsam, er braucht seine Zeit. Er ist ein langsamer Schreiber. Und er entfaltet das Ende, schon hundert Seiten vor Schluss. Die Stimmung ändert sich: Eine Geschichte enden lassen, das kann er verdammt gut. Ich weiß was kommt. Ich sehe es. Er sagt mir ja, was er da mit mir macht. Trotzdem oder deswegen haut es mich um. Und dann lässt er mich zurück in dieser Stimmung, traurig und hoffnungsvoll zugleich. Das kann keiner so gut wie er. Das Buch hat seine Längen, es kommt sehr viel Sex und Glaube darin vor. Aber wäre es nicht so, es wäre kein Irving-Roman.

Wir müssen nicht erklären, was ein Wunder ist oder nicht ist – wir haben es gesehen.

Lupe, diese shakespearesche Hexe des Schicksals; die Motive in Irvings Romanen mögen bekannt sein und doch ist hier so einiges anders. Ich will nicht zu viel verraten, ich habe eh schon wild gespoilert. Sorry. 

Straße der Wunder ist eine Mischung aus Gottes Werk, Zirkuskind, Dickens und Shakespeare. Juan Diego tritt eine Reise an, die er lange aufgeschoben und letztlich nicht selbst organisiert hat. Jedes Mal, wenn er die Augen schließt, ist er wieder 14, zurück in Mexiko und erlebt die Geschichte, wie er da raus gekommen ist. Es ist die Geschichte, wie aus dem Müllkippenkind ein Schriftsteller wird.

Seine letzte Chance aus Litauen raus zu kommen.

Juan Diego hat Zeit geschenkt bekommen und das Opfer war groß. Deshalb bin ich traurig und froh zugleich. Juan Diego ist im Irving Universum ein klein wenig anders. Er ist Schriftsteller, aber kein Vater. Er ist ein Zirkuskind, aber kein Artist. Er ist gläubig, aber nicht religiös. Er ist einsam, aber nicht allein. John Irving erzählt nichts einfach so. Alles hat am Schluss seinen richtigen Platz, kein Detail ist unnötig. Er ist ein Mann der Wiederholung, ein Mann der Details. Wer „Zirkuskind“ gelesen (und gemocht) hat, wird Martin wieder erkennen, den jesuitischen Zwillingsbruder und John D.

Juan Diego und John D. haben die selben Initialen. Zufall? Ich glaube nicht!

Es kommt einem so vor, als würde man eine lange Strecke zurücklegen, weil es anstrengend ist, aber im Grunde beackert man altes Terrain – man bleibt auf vertrautem Gebiet. 

Einzig das deutsche Cover irritiert mich. Juan Diego und Lupe auf einem Fahrrad?

Es ist eine schicksalhafte Welt; das Unvermeidliche wirft seine dunklen Schatten voraus.

Juan Diego sagt, er schreibe nicht über sich. Nein, John Irving lässt Juan Diego sagen, er schreibe nicht über sich. Vermutlich ist das wahr und gleichzeitig nicht. Letztendlich ist es aber egal. Eine Autobiografie ist immer nur eine Seite der Geschichte. Sie ist unvollkommen in seiner Gesamtheit. Irving versucht alles unterzubringen, den Anfang, das Ende, die Hoffnung, alle unschönen Details, die Verwicklungen, die Unfälle und die Träume. Vor allem die Träume. In jedem Buch steckt auch die Anleitung wie er es gemacht hat, wie man ein Buch schreibt. Juan Diego und/oder John Irving dozieren gern. Und ich höre zu.


  • Autor: John Irving
  • Straße der Wunder
  • Übersetzer: Hans M. Herzog
  • Roman, Diogenes Verlag
  • Taschenbuch: ‎ 784 Seiten
  • ISBN-10 : ‎ 3257244126
  • ISBN-13: ‎ 978-3257244120
  • Originaltitel: ‎ Avenue of Mysteries
  • Klappentext:

Juan Diego und seine für alle anderen unverständlich sprechende Schwester Lupe sind Müllkippenkinder in Mexiko. Ihre einzige Überlebenschance: der Glaube an die eigenen Wunderkräfte. Denn Juan Diego kann fliegen und Geschichten erfinden, Lupe sogar die Zukunft voraussagen, insbesondere die ihres Bruders. Um ihn zu retten, riskiert sie alles. Verführerisch bunt, magisch und spannend erzählt: zwei junge Migranten auf der Suche nach einer Heimat in der Fremde und in der Literatur.

Mein LeseMonat Februar

Mein LeseMonat Feburar

Ich hatte ein freies Stündchen, ein bisschen eher Feierabend und da bin ich in die Bücherei marschiert und etwas bei den Kinderbüchern eskaliert. Ich hab schon die Suchmaschine befragt und die Regale abgesucht, Graphic Novels suche ich vergebens, da gibt unsere örtliche Stadtbücherei wirklich nicht viel her. Ich vergleiche jetzt keine Graphic Novels mit Kinder-Bilderbüchern, aber ich finde der Weg ist nicht allzu weit, das passt schon – bebilderte Geschichten haben es mir angetan. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach Alexander Steffensmeier. Der Online-Katalog behauptet nämlich, dass 13 Bücher über Lieselotte ausleihbar wären. (Ich glaube, ich habe an anderer Stelle schon meine Liebe für Listen ausgedrückt. Ich habe, nur als Beispiel, die Bücherei-Liste mit Stephen-King-Hörbüchern ganz gewissenhaft abgearbeitet, nun ist nur noch eines übrig, dass ich noch nicht gehört habe, dann habe ich diese Liste komplett erledigt.) Jedenfalls. Ich war auf der Suche nach Lieselotte, die scheint aber sehr beliebt zu sein, sie war 12 Mal ausgeliehen. Tja, „Lieselotte lauert“ habe ich noch gleich in der Bücherei gelesen und leise vor mich hingekichert. Und dann habe ich, weil ich eh grad da war, noch ganz viele andere Sachen beschmöckert. Es passen gar nicht alle Bücher aufs Bild.

  • Celine Santini – Kintsugi ⭐️⭐️⭐️
  • Charlotte Blum – Das Fräulein vom Amt / Die Tote im Kurhaus (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Emily Gravett – Noch Mal! ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Michelle Knudsen, Kevin Hawkes – Ein Löwe in der Bibliothek ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Catherine Rayner – Humboldt der kleine Hase mit den großen Füßen ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Alexander Steffensmeier – Lieselotte lauert ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Britta Sabbag – Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Milena Michiko Flašar – Oben Erde, unten Himmel ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Sven Regener – Wiener Straße (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Christine Nöstlinger – Einer⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Astrid Lindgren – Im Wald sind keine Räuber ⭐️⭐️⭐️
  • Astrid Lindgren – Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind ⭐️⭐️⭐️⭐️
  • Ulf Nilsson – Kommissar Gordon. Der letzte Fall? ⭐️⭐️⭐️ [Rezension]
  • Johanna Schließer – Interview mit einem Drachen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Kintsugi

Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Da ist viel Info-Dump drin. Aber ein Ratschlag wie: „Geh mal zum Yoga“ kann mir auch meine Nachbarin geben. Positiv finde ich, dass die Methode #Kintsugi erklärt und vorgestellt wird, und das ganze Buch ist sehr hübsch aufgemacht. Also das Layout mit Bildern und Zitaten und all das. Letztlich habe ich das Buch genau deshalb gekauft. Weil es schön aussah. Aber das wissen wir ja längst. Aussehen ist nicht alles, gell. 😏 

Oben Erde, unten Himmel

Eigentlich ist das ein ganz wunderbarer Roman. Der hat alles, was ich für mein Lesevergnügen brauche. Es gibt ein Aber, aber der Reihe nach. Ich weiß nicht, ob es einen deutschen Begriff dafür gibt, im japanischen heißt es Kodokushi, wenn jemand einsam und allein stirbt und vielleicht wochen- oder monatelang nicht gefunden wird.

Suzu, die Hauptfigur dieses Romans ist ledig, lebt zurückgezogen mit einem Hamster und das Leben meint es nicht besonders gut mit ihr. Sie scheitert in der Liebe, spürt einen enormen Druck der Eltern etwas mit ihrem Leben anzufangen, Freunde hat sie auch keine und wie man als Erwachsene welche findet, ist ihr ein Rätsel. Sie verliert ihren Job und landet ausgerechnet bei einer Firma als Reinigungskraft, die sich auf Kodokushi-Fälle spezialisiert hat. Hier findet sie… Verbundenheit. Die Wohnungen müssen geputzt, die Habseligkeiten ausgeräumt, die Spuren eines ganzen Lebens beseitigt werden. Es ist ein Knochenjob. Diese Tätigkeit, die Arbeitskollegen, ihre Umstände verändern sie. Ich will gar nicht zuviel verraten. Die Geschichte geht der Frage nach, wann man jemandes Privatsphäre wahrt, wann man sich einmischt und hilft, sich für jemanden interessiert, wie man auf andere zugeht. Oder in Suzus Fall, auch einfach mal zulässt, dass andere sich für sie interessieren und Teil ihres Lebens sein wollen. Nähe und Distanz, ein Raum dazwischen. Und jetzt kommt das Aber. Weite Strecken des Romans sind im Telling erzählt. (Alle Schreibenden kriegen irgendwann einmal den Rat: Show, don´t tell). Jedenfalls. Ich musste mich an diese Erzählform erst gewöhnen und finde es schade, dass dadurch eine große Distanz zu den Figuren und zur Handlung entsteht. Ein Beispiel: Der Chef von Suzu, Herr Sakai, war nicht immer der Leiter seiner Kodokushi-Agentur. Es gab ein davor. Das Fräulein Suzu und Herr Sakai unterhalten sich darüber, er erzählt also in einem kurzen Abriss, sachlich und ohne das ich es sehen könnte, wie seine Umstände waren und ihn hier an diesen Punkt geführt haben. Das hat mich, weil es komplett heruntergeleiert wird, null berührt. Dabei ist seine Geschichte mindestens so interessant wie die von Suzu. Ich habe das Buch unheimlich gerne gelesen, ich empfehle es auch herzlich weiter. Aber ich, sujektiv, singular, finde es schade dass nicht alle Szenen so schön und ausführlich erzählt sind wie Suzus erste Begegnung mit Mrs. Langfinger im Badehaus. Da habe ich quasi mit den Frauen im heißen Wasser gesessen – die Autorin kann es offensichtlich. Ganz nah hingehen. Ich hätte mich getraut, auch bei anderen Gelegenheiten näher an die Figuren heranzutreten. Aber das ist wohl auch Teil der Geschichte. Nähe und Distanz. Was man zulässt, was man möchte, was nicht.

Wiener Straße

Das Buch hat den Sound und das Tempo von Sven Regener, ich kann jetzt wohl behaupten, dass das sein Ding ist, diese irren Dialoge und diese komischen „Typies“. Es hat eigentlich alles, was mich begeistert, aber ich habe letzten Monat „Magical Mystery“ gehört, da kommt Karl Schmidt auch drin vor, auch schrullig und sympathisch und all das. Aber hier wirken Figuren und Handlung irgendwie blaß. Die rennen kopflos herum, ich weiß lange nicht, wo die Reise hingehen soll, Kunst und all der Kram, wer den letztlich in der Kneipe arbeitet und Geld verdient mit dem blöden Kuchen. Und so wie ich in die Geschichte rein gestolpert bin, ohne rechten Anfang, fiel ich auch wieder raus, ohne rechtes Ende und all das lässt mich etwas ratlos zurück. Zwischendurch, da hatte ich schon schon Spaß, seitenlange Unterhaltungen über eine Kaffeemaschine, das kann wohl auch nur Sven Regener, da habe ich mich amüsiert und so. Aber so toll wie Magical Mystery war´s halt nicht und deshalb war ich etwas enttäuscht. Hm.

Interview mit einem Drachen

Wir erinnern uns doch alle an das Interview mit einem Vampir, oder? Tom Cruise, ein sehr junger Brad Pitt, und dieser Grusel, der ein bisschen kitzelt. Neulich habe ich diese kleine Kurzgeschichte von Johanna Schließer gelesen, bei dem Titel wild assoziiert und Kallestrus wird als attraktiv beschrieben, also wer kann es mir verdenken? Jedenfalls. Das Booklet ist ein Teaser, der Lust macht auf mehr. Nämlich die Geschichte von Kallestrus in #Drachenfeuerjagd 

Im Interview erfahren wir interessante Dinge, zum Beispiel was Gold mit Hygiene zu tun hat und woher das ganze Gold überhaupt stammt. Die Interview-Partnerin schreibt für eine Zeitung und geht den wichtigen Fragen nach: Gibt es Drachen überhaupt (Ja, klar!) und leben die mitten unter uns ohne, dass wir es merken? Uff. 

Drachen, also den Mythos um diese magischen Wesen gibt es wohl schon so lange wie sich Menschen Geschichten erzählen. Ich für meinen Teil vertrete ja die steile Theorie, dass die Menschen jedes Mal wenn sie einen Dinosaurier-Knochen ausgegraben haben – und das muss ja über die Jahrtausende hinweg einige Male vorgekommen sein – sie sich gar nichts anderes vorstellen konnten als Drachen. Wilde, große Tiere mit Flügeln, Reißzähnen, nie gesehen. Bitte, an was würdest du denken? Eben.

Jedenfalls. Ich habe mich mit dieser Kurzgeschichte sehr amüsiert, Drachenfeuerjagd habe ich auch schon gelesen und kann es herzlich weiter empfehlen. 

Mein Highlight diesen Monat: das Fräulein vom Amt

Mein Highlight diesen Monat war „Das Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus“. Das ist schon der zweite Band aus der Feder des AutorinnenDuos Charlotte Blum. Ich finde, das ist eine sehr gelungene Fortsetzung und sobald ich die Zeit dazu finde, schreibe ich noch eine ordentliche Rezension dazu, so wie zu Band 1. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Es war sehr schön, Emmi und Alma wieder zu begegnen. Ein erneuter Mord in Baden-Baden zwingt Alma sich wieder in die Ermittlungen einzumischen und es ist gleichermaßen spannend zu sehen, wer da wen ermordet hat bzw. ob und wie es Alma schafft den Konventionen der 20er Jahre zu trotzen.

George Orwell – 1984

1984

Ich habe den Film als Kind gesehen und die Szene mit der Ratte im Käfig hat mich nachhaltig verstört. Daher habe ich viele Jahre einen Bogen um das Buch gemacht. Erst jetzt, nach vielfacher Empfehlung wagte ich mich an die Lektüre. Und ich staune. Dieser Roman wurde 1949 veröffentlicht. George Orwell schrieb, schwer krank, mit dem Zweiten Weltkrieg im Nacken, eine Zukunft, die ich kaum fassen kann. Ich versuche mir vorzustellen, wie er gearbeitet, wie er sich Winston Smith ausgedacht hat. Ich müsste erst recherchieren, wo er, George Orwell, während des Krieges gewesen ist, was er getan hat. Eindeutig ist, dass er verstanden hat, was Krieg mit den Menschen macht, wie sich die Sprache verändert und damit das Denken. 

Ich weiß gar nicht so genau, was dieses Buch mit mir macht. Ich werde darüber noch nachdenken müssen. Es ist unfassbar gut, es ist gruselig. Es ist aktuell, ich verstehe vieles, nicht alles. Es regt mich zum Denken an, es macht mir Angst. Ich muss es nochmal lesen um all diese klugen, komplexen Gedanken zu ordnen. Im Moment ist es ist ein Aha-Erlebnis und ein großes Fragezeichen gleichzeitig. Winston, der Große Bruder, Neusprech. Man muss das Buch ja gar nicht gelesen haben… all diese Begrifflichkeit sind im alltäglichen Sprachgebrauch zu finden. Ob sie nun „richtig“ eingesetzt werden mag ich bezweifeln. Das Motiv des Romans lautet: bloß nicht selber denken, gehorchen, nichts in Frage stellen, und vielleicht am Wichtigsten: Mit niemandem eine Verbindung einzugehen. Es gilt als erklärtes Ziel jede Beziehung zu verhindern. Keine Liebe, kein Vertrauen, keine Gemeinschaft: Paare, Freunde, Eltern und Kinder. Jeder ist allein. 

Deshalb funktioniert dieses Regime. Die Partei ist alles, der einzelne nichts.  Ob ich den Film noch mal anschaue weiß ich nicht. Eher nicht. Das ist mir zu heftig.

Prolog aus Drachenwandel

Cover Drachenwandel - Band 4 der Reihe "Das Drachenvolk von Leotrim" von C. M. Hafen

Leotrim ist ein Lebewesen. Keines, das atmet oder blutet. Aber es lebt, ich spüre das. Ich habe aufgeschrieben und aufgezeichnet, was ich gesehen und erlebt habe. Manches kann ich beweisen, vieles nicht, meine Erzählungen müssen ausreichen. Leotrim hat sich mir nie ganz offenbart, doch ein paar Geheimnisse konnte ich entschlüsseln. Mein Wunsch, alles festzuhalten, trieb mich um, ich kroch in jeden Winkel dieses lebendigen Ortes und lernte etwas, das ich nicht erwartet hatte: Loslassen.

Diese Geschichte ist unvollständig, wie es alle Geschichten sind. Wenn das Leben ein Baum ist, mit vielen Ästen und Verzweigungen, mit Sturmschäden, Grünastbrüchen und Mistelbefall, dann kann ich nicht jedem Austrieb folgen, nicht jedes Blatt betrachten. Nun bin ich alt, ich kann nicht einmal mehr in den Baum klettern, um mir einen Apfel zu pflücken. Ich sitze im Schatten und erinnere mich. Setz dich zu mir, ich erzähle dir eine Geschichte.

Das ist nicht das Ende, daher fange ich auch nicht am Anfang an, sondern springe mitten hinein. Ich war sieben Jahre alt, ich war 25 Jahre alt und dann viel älter. In meiner Erinnerung verschwimmen diese Dinge. Was zählt, ist dies: Ich war da. Ich war da, um davon zu berichten.

Ambro Gulur. Kartograf von Leotrim

  • Drachenwandel
  • Band 4 der Reihe „Das Drachenvolk von Leotrim“
  • C. M. Hafen
  • eBook, 342 Seiten
  • O’Connell Press, 2023