Dieses Buch hallt noch nach, ich überlege, es gleich noch mal zu lesen. Aber vermutlich werde ich nie ganz begreifen, wie Ausschwitz existieren oder wie Menschen diesen Ort überleben konnten. Heiners Geschichte macht klar: Er lebt, aber dem Grauen entkommt er nicht.
Ich habe mich das schon oft gefragt: Wie schafft man das? Wie findet man seinen Weg in ein normales Leben? Heiraten, Kinder kriegen, Freundschaften pflegen, einen Beruf ausüben, vielleicht ständig Erinnerungen und Tätern begegnen?
Heiner hat Ausschwitz überlebt. Jahre später muss er vor Gericht aussagen. Allein der Unterschied zwischen dem, was er erlebt hat, wie er sich daran erinnert, und wie Anwälte und Richter ihre Fragen stellen, was sie für Fakten, Zahlen, Beweise wollen… es ist ein Irrsinn. Das, was Heiner sagen will, und das was er antworten muss, ist kaum zu ertragen. Im Flur vor dem Gerichtssaal sackt er zusammen und begegnet Lena. Sie verlieben sich, kaum zu glauben. Heiner muss reden, muss erzählen, er bringt seine Vergangenheit und sein Trauma mit in die Beziehung. Ein Senfglas voller Knochenstaub immer dabei. Für mich ist das völlig logisch, dieses Glas; das er daran festhält. Die Frage ist: Reicht Liebe aus, um damit zurechtzukommen? Lena kämpft, um sich nicht zu verlieren. Sie muss Publikum sein, Zuhörerin, weil sie es nicht erlebt hat, diesen Schmerz, und ausgeschlossen bleibt.
Die Vergangenheit streckt immer wieder ihre kalten Finger in die Gegenwart hinein, es geht um Ausschwitz damals und heute, aber vor allem um Heiner und Lena, eine wahnsinnige Geschichte. Ich musste das Buch alle 30 Seiten beiseitelegen, nachdenken, manches, weil ich es nicht parat habe, recherchieren, nachlesen, begreifen versuchen. Ich empfehle das Buch, das ist tatsächlich, meiner Meinung nach ein must-read. ★★★★★
Ich vernachlässige meine sozialen Kanäle gerade, weil Offline so viel los ist. Aber lesen bzw Hörbücher lauschen während langer Autofahrten tue ich natürlich trotzdem. Letzte Woche habe ich Christie Malrys doppelte Buchführung gehört, aber leider war das überhaupt nicht mein Fall. Zum einen mag ich Martin Semmelrogge als Sprecher nicht. Der fing noch halbwegs frisch und deutlich an, und je länger das Drama dauerte um so mehr nuschelte und knurrte er sich durch die Geschichte. Da bin ich leider nicht in der Zielgruppe. Und die Geschichte ist simpel; Christie findet, alle sind gemein zu ihm. Er rechnet in seiner Buchführung mit jedem und allem ab und nimmt sich, was ihm zusteht. Sein eigenes Soll sieht er dabei nicht und ich bin müde. Diese Denkweise habe ich zu oft gesehen/gelesen/gehört. Ich hab das satt. Das Buch mag clever und böse und witzig sein, mich erreicht das nicht. Christie ist ein unsympathischer, selbstgerechter Schwachkopf. ⭐️⭐️⭐️
Ich möchte diese Geschichte mögen. Doch, wirklich. Kommissar Gordon und seine Assistentin Buffy sind herzig. Im Wald, da geschehen merkwürdige Dinge. Andere Tiere werden geärgert, Kinder werden ausgeschlossen, so geht das nicht: Da muss ermittelt werden. Das ist ein großes Plus an der Geschichte. Ganz leicht wird da Polizeiarbeit vermittelt. Während Kommissar Gordon nachdenkt und der Grenze zwischen Gut und Böse nachfühlt, stürzt sich Buffy in die Ermittlungen. Unauffällig soll sie Befragungen durchführen, doch niemand traut sich so Recht eine Aussage zu machen. Ich finde schön mit wie viel Herz die beiden miteiander umgehen. Gordon empfindet ganz viel Liebe für Buffy und unterstützt sie wo er kann. Und sein Unrechts-Empfinden sagt ganz klar: Gemein sein geht gar nicht. Kinder ausgrenzen sowieso nicht. Und so gehen die Zwei, jeder auf seine Art, seinen Stärken entsprechend, ans Werk. Aber. Und jetzt muss ich ein bisschen meckern. Aber, zwei Sachen gefallen mir nicht.
Kommissar Gordon ist eine Kröte, er ist unförmig und verfressen. Damit kann ich gut leben. In einer Szene tut er sich weh, er weint, dann schämt er sich, und dann futtert er 8 Muffins um seinen Kummer damit herunter zu schlucken. Ich muss dazu sagen, dass mich die Disskussionen in den letzten Monaten genervt haben. Bücher, die 20 oder 50 oder sogar 100 Jahre alt sind, werden kritisiert, dass sie nicht mehr dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Wir haben uns weiter entwickelt und Begrifflichkeiten, Umgangsformen etc. haben sich verändert. Alles gut soweit. Dieses Buch ist 2015 erschienen und ich verstehe nicht, warum in der eben beschriebenen Szene nicht steht: „Weine ruhig, du hast dir weh getan, da muss man sich nicht schämen. Und den Muffin, den kannst du auch essen, aber während du das tust, erzählst du mir, was los ist.“ Buffy, die ein sehr einfühsames Mäuse-Mädchen ist, würde meiner Meinung nach, sowas sagen. So eine Aussage würde perfekt in ihren Mund passen. Weil, während ihrer Ermittlungen im Wald, tut sie genau das. Nur der alte Kommissar, der bleibt mit seinem Kummer allein, frisst ihn in sich hinein. Schade, hier ist eine große Chance es besser zu machen, verschenkt worden.
Achtung Spoiler. Das Team ermittelt die Täter, nennt auch ganz kurz Gründe, und Kommissar Gorden löst den Konflikt auf. Für meinen Geschmack fehlen mir hier ein oder zwei zusätzliche Ergänzungen. Ich finde es von Kindern, die das Buch lesen, viel verlangt, zu begreifen, was Kommissar Gordon da gemacht hat. Auf den ersten Blick sieht es nämlich aus, als würden die beiden Täter ungeschoren davon kommen. Tun sie nicht. Auch die Motive kommen mir ein bisschen zu kurz. Ich sehe ein, die Bestrafung eines Täters ist nicht Polizeiarbeit, das ist eine andere Institution. Aber Buffy war dem Motiv auf der Spur, das wird ann aber kurz und knapp abgehandelt. Zwei Sätze mehr dazu hätten diese schöne Geschichte rund und hübsch gemacht. Daher nur ★★★
Anja Niekerken – Marketing für Autor*innen (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Stephen King – Fairy Tale (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Andrea Wilk – Wie du deinen Bucherfolg mit dem Herzen planst (eBuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Bertolt Brecht – Wenn die Haifische Menschen wären ⭐️⭐️⭐️
Sven Regener – Magical Mystery (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Jon Kabat-Zinn – Im Alltag Ruhe finden (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreiben auf Reisen:
An dem Buch habe ich jetzt wochenlang und monatelang rum gemacht. Es ist, wie man so schön sagt, nicht meine Tasse Tee. Ich mochte die Übungen und auch die Textbeispiele größtenteils nicht. Im Groben geht es darum: Entweder man schreibt für sich oder andere. Wenn man das tut, kann man das nüchtern, sachlich und kurz machen oder man verarbeitet die Eindrücke literarisch. Diese Erkenntnis ist jetzt nicht so wahnsinnig überraschend. Da ich ungern verreise, bin ich wohl auch einfach nicht in der Zielgruppe für das Buch.
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
Die Story habe ich erst als Film geschaut, dann als Hörbuch gleich noch hinterher geschoben. Das war eine echte Überraschung und eine Perle. Das hat mir wirklich Spaß gemacht. Sven Regener liest in einem irren Tempo, die Dialoge sind umwerfend, die Charaktere schrullig und sehr liebenswert. Bei der Magical Mystery Tour kann jeder mitmachen, auch eine wie ich. 😉
Fairy Tale:
Als glühender King-Fan kann ich gar nichts anderes als „Fairy Tale“ gut finden. Allerdings, ich habe Sachen wie „Es“ oder „The Stand“ als Hörbuch erlebt und Stephen King hat schon hervorragende Dinge abgeliefert. Fairy Tale ist gut, aber lange nicht so spannend, lange nicht so gut wie die eben genannten. Es ist ein bunter Mix aus verschiedenen Märchen, ja mit Grusel-Elementen. Es ist aber auch sehr lang und ich dachte hin und wieder: Komm endlich zum Punkt. Ich habe drauf gewartet, dass die Geschichte endlich richtig los geht und nicht mehr so nett dahin plätschert. Und dann war ich – huch – schon am Ende. Hm.
Stephen King – Fairy TaleSven Regener – Magical Mystery
Sarah Kuttner – 180 Grad Meer (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Janne Mommsen – Das Inselweihnachtswunder ⭐️⭐️⭐️
Wolf Erlbruch – Ente, Tod und Tulpe ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Damit schließe ich meine Lese-Challenge 2022 ab. Ich hatte mir vorgenommen 52 Bücher zu lesen, das hat auch geklappt. Allerdings wollte ich auch meinen Stapel ungelesener Bücher endlich kleiner kriegen. Am Ende dieses Jahres ist er höher denn je, weil ich dauernd neue Sachen gekauft oder in der Bücherei geliehen habe. Ich bereue aber nichts, mein Ehrgeiz wird dadurch nur angestachelt. Irgendwann werde ich diesen Stapel schon schaffen. Wär doch gelacht… wie ist es dir ergangen? Hattest du einen Vorsatz? Hast du geschafft, was du dir vorgenommen hast? Ich fange morgen eine neue Challenge an. Neues Jahr, neues Glück. Jedes Jahr überkommt mich diese große Lust ganz viel zu ändern, anzufangen, neu zu versuchen. Daher werden auch ein paar weitere Projekte dazukommen. Mein Duden-Kreativ-Schreiben-Projekt oder auch der Versuch alles von Stephen King zu lesen hat viel Spaß gemacht, ich bleibe dran. (Aktuell höre ich „Fairy Tale“ gelesen von David Nathan und es ist sehr großartig)
Ich finde GoodReads als Plattform besser als Lovelybooks, da bin ich jedenfalls aktiver. Hier bekomme ich so kleine Übersichten über mein Lese-Jahr, das gefällt mir sehr gut. Einziges Manko: Ich habe lange nicht so viele Rezensionen geschrieben wie ich wollte. Das war ein zeitliches Problem. Irgendwas ist ja immer. 😉
Jedenfalls. Im Januar erscheint mein neuer Roman. Das war auch ein wilder Ritt hier her, 2022 war anstrengend und herausfordernd, wegen mir darf das neue Jahr etwas leichter werden. Ich hoffe, dass dieses neue Buch auch seine LeserInnen finden wird, so wie es die drei Leotrim-Bücher bisher getan haben. Ich hoffe, dass ich die angepeilten, neuen Schreib-Projekte umsetzten kann, ich hoffe auf neue, tolle Bücher. Gelesen, geschrieben, erdacht. Ich danke dir fürs Lesen und deine Begleitung hier im Blog oder meinen anderen Kanälen. Ich wünsche dir einen guten Rutsch, alles erdenklich Gute fürs neue Jahr. Gesundheit und Glück und Zufriedenheit.
Alle Drachen haben eine gemeinsame Sprache, die sie Kollern nennen. Tiefe, kehlige Laute, die sie nicht mit dem Maul formen, sondern die im Hals entstehen, manche sind so tief, dass sie nicht mehr hörbar sind – für uns.
Während der Zeit des Brütens und auch kurze Zeit nach dem Schlüpfen nennt die Mutter aller Wasser ihre Kinder ›Nestlinge‹, weil sie noch mit Dunen bedeckt sind. In der Übergangszeit, wenn dieses Federkleid ausfällt und sie alt genug werden, um von ihrem Vater abgeholt zu werden, nennt die Mutter ihre Kinder ›Toddler‹. In Leotrim leben vier verschiedene Drachenarten:
Die Hüter der Luft
Die Flugdrachen sind mit Abstand die häufigste Art. Sie sind verwandt mit den Greifvögeln, aber schon beim Schlüpfen größer als die Raubadler. Sie hören ihr Leben lang nicht auf zu wachsen, allerdings verlangsamt sich das Wachstum deutlich, wenn sie im Sommer ihres Lebens angekommen sind. Sie haben keinen Schnabel, sondern wie alle Drachen ein Maul mit etwa dreißig Zähnen. Diese können ausfallen – es wachsen keine nach. Ihre Färbung reicht von himmelblau bis zum Schwarzblau der Brombeeren. Sie sind Allesfresser, nicht selten entscheiden sie sich aber dazu, kein Fleisch von anderen Tieren zu fressen. Ihre Haut ist am Kopf und Bauch rau, sie haben kleine, halbrunde Schuppen. Rücken und Flügel, die Hinterläufe und der Schwanz sind mit Federn bedeckt. Nach dem Schlüpfen sehen sie aus wie flauschige, kleine, blaue Küken. Sie lernen das Fliegen erst nach ihrem ersten Jahr, aber noch vor der Mauser. Das Federkleid erneuert sich Jahr um Jahr.
Die Hüter der Erde
Die Erddrachen sind verwandt mit den Echsen. Ihre Schuppen heißen „Hornschuppen“ und sind rechteckig und leicht gewölbt. Die Färbung ihrer Hornschuppen ist so abwechslungsreich wie das Erdreich selbst. Sie nehmen die Farbe ihres Lebensraums an. Sie sind sonnenscheu und halten sich am liebsten in dunklen und kühlen Höhlen auf. Sie haben wie die Wasserdrachen Kiemen – nicht selten stoßen sie bei ihren Erdarbeiten auf Wasser und müssen durch tiefe Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind, schwimmen. Man nennt sie daher Halbtaucher. Das Wasser ist nicht ihr natürlicher Lebensraum. Gestein und Erdschichten sind ihr Element. Sie bauen, für alle – nicht nur für die eigene Familie – die Winterstätten. Sie können leotrisch sprechen, tun es aber selten und sind sehr wortkarg. Ihre Flügel sind nicht flugtauglich und ebenso mit Hornschuppen bedeckt wie der Körper. Sie sind sehr lang und schlank und benützen ihre Flügel als Schutzschild und Luftkammer. Sie heben die Flügel, die vom Kopf bis zum Schwanz reichen, an und halten so das Erdreich über sich während des Grabens vom Einstürzen ab. So haben sie genügend Luft und Platz, um sich zu bewegen. Sie gehen auf allen Vieren, Vorder- und Hinterläufe benutzen sie gleichermaßen zum Ausschachten, allerdings diagonal. Sie verletzen keine Baumwurzeln und ernähren sich nur von Dingen, die unter der Erde wachsen. Erddrachen sehen sehr schlecht. Ihr Geruchssinn ist hervorragend ausgeprägt.
Die Hüter des Feuers
Die Feuerdrachen sind verwandt mit den Flughunden, weisen aber viele Ähnlichkeiten zu den Erddrachen auf. Die Schuppung ist ähnlich, allerdings reicht ihr Farbspektrum von der Farbe gebrannten Tons bis hin zu Klatschmohn. Die Flügel eines Feuerdrachen sind nicht mit Schuppen bedeckt, auch nicht mit Federn, sondern mit einer dünnen, haarigen Hautschicht. Diese ist sehr empfindlich – Feuerdrachen pflegen sich gegenseitig.
Wenn der Feuerdrache gesund und wohlauf ist, glänzen seine Schuppen und auch die feinen Härchen auf seinen Flügeln, er sieht aus wie ein Feuerball. Feuerdrachen können schon am Schlüpftag das Feuergas in ihrem Kiefer produzieren. Weil nicht alle Feuerdrachen die beiden Drüsen unter der Zunge beherrschen können und es hin und wieder zu Unfällen kommt, werden in Wohngebieten – dort, wo Menschen leben und zu Schaden kommen könnten – rote Stoffbänder in die Bäume geknotet. Gut sichtbar aus der Luft und zur Warnung. Wenn ein Drache in einem Wohngebiet landet und hungrig ist, bekommt er zu essen. Wenn er müde ist, kann er ausruhen. Doch sein Feuer darf er hier nicht ausspucken. Das Gas strömt, einer Wasserquelle gleich, Tag und Nacht, ohne Unterlass und der Drache muss, auch zu seiner eigenen Sicherheit, das Feuer ausbringen. Manch ein Drachenjunges hat schon die bittere Erfahrung machen müssen, im Schlaf das Gas versehentlich zu verschlucken. Feuergas im Bauch, selbst wenn es sich nicht entzündet hat, ist sehr schmerzhaft.
Feuerdrachen können fliegen, aber lange nicht so gut und ausdauernd wie Flugdrachen. Sie hören im Sommer ihres Lebens auf zu wachsen, sind sehr gesellig, aber kälte– und wasserscheu. Nicht selten verbringen sie einen langen Winter wie die Menschen in einer Höhle, warm und gemütlich. Sie fressen hauptsächlich Fleisch. Die meisten können weder riechen noch schmecken, da das Feuer Geschmacks- und Geruchssinn nach und nach zerstört.
Die Hüter des Wassers
Die Wasserdrachen sind die seltenste Art unter den Drachen. Es gibt die Meeresdrachen und die Seedrachen. Beide Arten sind verwandt mit den Lungenfischen. Sie haben Lunge und Kiemen. Die Kiemen sitzen am Bauch, etwas oberhalb der Hinterläufe. Gut versteckt und geschützt. Wasserdrachen müssen trotz der Kiemen auftauchen, um Luft zu atmen, etwa sieben bis acht Mal pro Tag. Sind sie zu lange unter Wasser, beispielsweise eingeklemmt in einem Riff oder im Kampf mit ihrer Beute, können sie tatsächlich ertrinken.
Sie ernähren sich von Aalen und Tintenfischen, aber auch von kleineren Walen und von anderen Lebewesen, die dem Gift des Wassers trotzen und so weit unten im Meer in absoluter Dunkelheit leben, dass kein Mensch sie je gesehen hat. Die Algen, die in großen Mengen an der Wasseroberfläche schwimmen, schmecken so, wie sie aussehen: Scheußlich. Die Wasserdrachen fressen die Algen nur, wenn sie tagelang nichts anderes finden.
Sie haben keine Flügel wie die Flugdrachen, vermutlich waren es einst richtige Flügel mit einer normalgroßen Spannweite, doch sie haben sich zurückgebildet, sind klein und wendig, ebenso mit Schuppen überzogen wie ihr Körper. Einer Legende nach konnten die Wasserdrachen früher fliegen, allerdings nicht sehr weit und auch nur direkt über dem Wasser.
Ihre Schuppen sind groß, glatt und rautenförmig. Die Hautfärbung reicht von einem hellen Grün der Linde im Frühling bis zu einem sehr dunklen Grün der Tannen im Immergrünwald. Seedrachen sind freundlicher als Meerdrachen.
Anders als ihre Artgenossen hören Wasserdrachen schon im Frühling ihres Lebens auf zu wachsen. Sie sind selten länger als ein erwachsener Mann. Sie verstehen die Sprache Leotrims, weigern sich aber, sie zu sprechen und kommunizieren deshalb nur in mowarisch.
Alles ist verbunden.
Aus „Die Landkarte meiner Wahrnehmung“ von Ambro Gulur.
Dörte Hansen – Zur See (Print und Hörbuch) Mein Jahreshighlight! Eine ordentliche Lobeshymne folgt noch. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Kris Brynn – A.R.T. – Coup zwischen den Sternen. Spannender Kunstraub-Krimi im All. Ordentliche Rezension dazu folgt noch. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Helmut Krausser – Einsamkeit und Sex und Mitleid (Hörbuch) Der Name ist Programm, alles sehr trostlos, distanziert und die Figuren sind mir egal. Das Hörbuch habe ich zwar ganz gehört, aber es gefiel mir nicht. ⭐️⭐️⭐️
Albert Camus – Die Pest (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Eoin Colfer – Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy ⭐️⭐️⭐️⭐️ Bücherei-Geschichte für Kinder, sehr lustig.
Cho Nam-Joo – Kim Jiyoung, geboren 1982. Abgebrochen. Das Ding ist inhaltlich weder neu noch originell. Sprachlich kann es auch nichts, alles ist im Telling. Distanziert und langweilig.
Heute ist London-Jahrestag. Heute vor vier Jahren ist mein erster Liebesroman erschienen und ich bin immer noch stolz drauf. Das hat Spaß gemacht, mal richtig ins Zuckerwatte-rosa einzutauchen und was ganz eigenes draus zu machen. 😍
London in Love
Ein emotionaler Roman über die Liebe auf den zweiten Blick. Vor der grandiosen Kulisse Londons.
Betrogen. Gelangweilt. Endstation? Das will London erst einmal sehen und ergreift die Flucht nach vorn. Sie geht für ein Jahr in die Stadt, der sie ihren Vornamen verdankt. Damit kehrt sie sowohl ihrem treulosen Freund als auch der Enge ihrer schwäbischen Heimat den Rücken. Neue Stadt, neue berufliche Herausforderung – aber doch bitte keinen neuen Mann! Das hat London jedenfalls nicht auf dem Plan. Die Wunden ihrer letzten Beziehung sind noch zu frisch, sie will nicht wieder verletzt werden. Doch als sie nach einem One-Night-Stand gefragt wird, sieht sie darin die Chance, es ihrem Exfreund heimzuzahlen. Wird die Rechnung aufgehen oder zahlt sie am Ende selbst einen zu hohen Preis?
Bände der In-Love-Reihe:
Band 1: From Spring to Winter – London in Love Band 2: Kein Navi für die Liebe – Nina in Love (beide Bände sind in sich abgeschlossen)
Die Buchhandlung vor Ort ermöglicht es, Dinge zu finden, die man nicht gesucht hat, von denen man nicht wusste, dass man sie braucht oder will. Es bedeutet auch, überrascht zu werden, Neues zu entdecken, neugierig zu bleiben und mal unverbindlich seine Nase in Sachen zu stecken, die man sonst nur skeptisch beäugen würde. Und mit „man“ meine ich mich. Ich hab nämlich festgefahrene Gewohnheiten, ich gehe nicht gern abseits meiner gefestigten Pfade, und Neues, ach, das sollen mal andere. Ich weiß doch was ich mag.
Herbstlese, das bedeutet, dass Lena und Bianka und Ursula ihre Lektüre der letzten Wochen vorstellen, zehn Bücher insgesamt, und ich dann fünf davon auf meine Will-ich-haben-muss-ich-lesen-Liste setze. Bücher, die ich ohne diese Empfehlung vermutlich nicht in die Hand genommen hätte.
(Ich habe ja die Devise, dass ich alle Bücher, die ich geschenkt bekomme, auch lese. Einfach aus Respekt vor dem Schenker. Schließlich hat sich der- oder diejenige die Mühe gemacht ein Buch für mich auszusuchen, das vielleicht sogar einzupacken und dann zu mir zu tragen. Da kann ich das ja gefälligst lesen. Einmal war´s ein Buch über das Fliegenfischen, ich gebe zu, das war ein bisschen trocken, das war zäh und meine Dankbarkeit kennt seither Grenzen. Aber es geht ums Prinzip. Jedenfalls. Durch die Schenkerei habe ich schon manche Perle entdeckt, die mir sonst verborgen geblieben wäre. Und das ist sehr schön.)
Schön war´s und interessant und inspirierend. Ich hätte „Kummer aller Art“ beinahe noch mal gekauft, weil Lena das so herzlich empfohlen hat. Dabei hab ich das ja schon zwei Mal durch. 🙂
Ich war wieder viel auf der Autobahn unterwegs, deshalb habe ich wieder einige Hörbücher ratzfatz weggehört. Da waren schöne Sachen dabei.
Jasmin Schreiber – Marianengraben ⭐️⭐️⭐️
Plusquamperfekt und konstruierter Kitsch. Ich habe es zwar fertig gelesen, aber schön war das nicht.
Christian Schärf – Schreiben Tag für Tag ⭐️⭐️⭐️⭐️
Ein Ratgeber zum Thema Tagebuch-schreiben. Das Buch bekommt hier im Blog die Tage noch eine eigene Rezension. Ausführlich und so.
Ferdinand von Schirach – Kaffee und Zigaretten (Hörbuch gelesen von Lars Eidinger) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Die Melancholie des Textes mit der Stimme von Lars Eidinger ergibt eine vertonte Depression. Ich habe mich dann beim nächsten Schirach-Buch dazu entschlossen, es selber zu lesen.
Harry Mulisch – Die Entdeckung des Himmels (Hörspiel) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Sehr toll.
Schirach – Nachmittage ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dazu habe ich schon eine ausführliche Rezension im Blog geschrieben. [Hier]
Stephen King – Nachtschicht (Hörbuch gelesen von Joachim Kerzel) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kurzgeschichtensammlung. Ganz gut, aber lange nicht so gelungen wie seine Romane.
Christian Liederer – Thomas Mann Leben und Werk (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Dank der Analyse der einzelnen Werke hatte ich noch ein paar Aha-Momente. Besonders beim Zauberberg.
Elke Heidenreich – Kolonien der Liebe (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kann ich immer wieder gut hören/lesen. Gute Unterhaltung für Zwischendurch.