Inzwischen habe ich auch „Hundertneunzehn“ gelesen und entdeckt, dass Olivia Wartha diesen Monat ein neues Buch veröffentlicht. „Die Wirklichkeit ist anderswo“ werde ich also gleich als nächstes kaufen. Habe ich erwähnt, dass ich kaum Lyrik und Gedichte lese? Oft denke ich, Lyrik ist was für Wortsparer – ich will alles länger, ausführlicher haben, ich will verstehen können, was der Autor, die Autorin meint. Dieses Meinen bleibt mir oft verschlossen. Es gibt nur wenige Autoren, deren Sprachrhythmus und Bildsprache mir gefällt. Olivia Wartha gehört zu den wenigen.
Zu sagen die Gedichte handeln von der Liebe ist in etwa so plump wie zu sagen ein Sonnenuntergang wäre schön. Es ist so viel mehr. Es ist kein einziges Gedicht, kein einiges Haiku dabei, das mir nicht gefällt. Mehr noch – und das passiert mir selten bei Lyrik – es ist keines dabei, dass ich nicht verstehe. Die Wörter klingen in mir, berühren mich, und jedes Gedicht ist eine kleine Geschichte. In sich abgeschlossen. Himmel, ich habe das ganze Buch mit Bleistift unterstrichen. Jede Passage war schön. Ein Buch völler Sonnenuntergänge. Meine herzliche Empfehlung!
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