The Goat or Who is Sylvia?

Ich habe dieses Video bei YouTube entdeckt und erleichtert gedacht: „Was bin ich froh, dass ich meine Karten schon habe.“ Wenn Damian Lewis auf einer Bühne steht, dann muss ich hin und mir das Ansehen. So geschehen mit „The Misanthrope“ und „American Buffalo“. Jetzt also „The Goat“. Damals, bei den anderen Stücken, habe ich zuhause als Vorbereitung Buch (Der Menschenfeind) und Film (American Buffalo) auf Deutsch gelesen bzw. geschaut, damit ich die Geschichte schon kenne, wenn ich dann im Theater sitze und mich blödsinnig darüber freue mit Damian Lewis in einem Raum zu sein und die gleiche Luft zu atmen. Dieses Mal wollte ich es genau so machen, leider bin ich kläglich gescheitert „Die Ziege“ auf Deutsch aufzutreiben. Auf Englisch könnte ich sie beim großen A bekommen, Liefertermin Mitte Mai. Toll. Natürlich könnte ich auch das eBuch kaufen, das mache ich wohl – vorausgesetzt auch du (die Schwarmintelligenz) lässt mich im Stich. Daher hier die Frage: Gibt es das Manuskript zum Theaterstück „The Goat or Who is Sylvia?“ von Edward Albee auf Deutsch und legal irgendwo zu kaufen? Ich habe beim Theaterverlag eine deutsche Übersetzung entdeckt, muss dort aber angeben, bei welchem Theater ich arbeite. Und da ist traurige Antwort lautet „Bei keinem!“, komme ich dort nicht an das Skript heran. Menno.

Jetzt du.

~Caro

Edward Albee’s The Goat, Or Who Is Sylvia?

 

*angebermodus an*

Ich habe Karten für ´The Goat`!

*angebermodus aus*

 

Es ist kein Geheimnis, dass ich ein großer Fan von Damian Lewis bin. So groß, dass ich Theater-Karten kaufe und rüber auf die Insel flieg, sobald er eine Bühne betritt. Bisher habe ich „The Misanthrope“ und „American Buffalo“ gesehen. Dieses Frühjahr kommt „The Goat“ dazu und ich freu mich wie Bolle.

C.

American Buffalo – The Play

Wyndham Theatre, London
Wyndham Theatre, London

 

Wirklich beeindruckt war ich von Tom Sturridge.

Hingegangen bin ich wegen Damian Lewis.

Eh klar.

Mit John Goodman bin ich aufgewachsen. Er war mir vertraut. Ich hab so viel von ihm gesehen, über die Jahre, dass ich nun dachte ihn zu kennen. Das ist natürlich Unsinn, nur weil man jemanden auf dem Bildschirm sieht, kennt man ihn noch nicht. Trotzdem hätte ich ihm gern gesagt, wie viel es mir bedeutet, dass er meinen Weg begleitet und es nun ein echtes Highlight ist, hier zu sein.

Damian Lewis spielte – wie immer – wahnsinnig körperlich. Ich habe von ihm alles gesehen, was in Deutschland erhältlich ist, ich weiß sehr wohl, was er spielt und wie. Ich hab ihn auch schon 2010 auf der Bühne gesehen.

Ein Beispiel.

Damian Lewis trägt diesen schrecklichen 70iger Jahre Anzug. „Teach“ versucht was darzustellen, sonst würde er so nicht rum laufen. Aber an einer Stelle ist der Saum gerissen, er sieht also verratzt aus, wie der Saum so heraus guckt, vorne. Und Damian Lewis bringt es rüber, dieses Zerrissene der Figur „Teach“ darzustellen. Er ist eine Witzfigur, unfreiwillig komisch. Und er weiß es nicht, so wenig wie er ahnt, dass sein Anzug ihn verrät. Es war großartig.

Tom Sturridge spielt Bob, es wird angedeutet, dass er eine Drogenvergangenheit hat, und man ist als Zuschauer nie sicher: Ist er clean? Seit zwei Tagen? Einen Monat? Sein Denken ist langsam. Er ist ein Verlierer, wie alle anderen. Und versucht… Ja was? Zu überleben, im Prinzip. Tom alias Bob liegt auf der Bühne, macht im Prinzip nichts und ist doch Präsent. Ich hab ihn angestarrt, habe versucht zu verstehen, was da passiert mit ihm, wer wen anlügt und warum. Mir war körperlich schlecht vor Aufregung. Das die Ganze Sache ausgehen muss wie sie ausgeht, ist eigentlich klar. Und wieder nicht.

Ich habe mir als Vorbereitung den Film American Buffalo mit Dustin Hoffman angesehen (Tom Sturridge als Bob und auch Damian Lewis als Teach gefallen mir deutlich besser).

Ich wollte wissen worum es geht, und das war gut so, die Dialoge sind wahnsinnig schnell, ich habe nicht jedes Wort verstanden, dafür reicht mein Schulenglisch nicht. Aber die Zusammenhänge, wer wen in die Pfanne haut, wären mir ohne die Vorbereitung entgangen.

So war es ein einmaliges Erlebnis.

Ich habe „nur“ von Tom Sturridge ein Autogramm. Damian Lewis und John Goodman haben sich anderweitig davon geschlichen. Das macht aber fast gar nichts. Es war ein toller Abend.

 

American Buffalo
American Buffalo

 

Tom Sturridge
Tom Sturridge

Mein London-Trip 2010

Meine Flugangst hielt sich in Grenzen. Mein Bruder fuhr mich in der Früh nach Friedrichshafen zum Flughafen, es hatte Schnee ohne Ende. Mein Flug verzögerte sich um eine Stunde, das Flugzeug musste enteist werden, die Flugbahn wurde von 7 (!) Räumfahrzeugen von Schnee und Eis befreit, dann ging es endlich los. Mir war alles egal. Ich wollte nur nach London.

In London traf ich dann Simone. Wir kannten uns bisher ja nur per Brief und Email. Simone war supernett und wir hatten die drei Tage eine gute Zeit. Na ja, wenn ich ehrlich bin, haben wir hauptsächlich gequietscht – wegen Damian. Wenn man jemanden hat, der solchen Blödsinn mitmacht, ist es lustiger.

Leider funktionierte mein Handy wieder nicht. Ich werde meinen Anbieter zur Sau machen. Die sagten, sie hätten diese Auslandsfunktion frei geschalten. Haben sie nicht. L Ist auch egal. Ich hab Simone auf dem Flughafen gefunden, mit einem Münztelefon zuhause Bescheid gesagt, dass ich angekommen bin und noch lebe, und mehr braucht´s doch nicht!?

Unser Hotel war super. Großes Zimmer, sauber, gute U-Bahn Anbindung (wenn die Bahn den fuhr) und für London echt günstig. Wir sind am Samstag zu Fuß los, und haben uns das Zentrum um Big Ben angesehen, abends waren wir dann im Musical „La Cage Aux Folles“. Im Deutschen heißt das „Ein Käfig voller Narren“. Das Musical war spitze, tolle Story, tolle Musik, tolle Darsteller.  Ich hab noch nie erlebt, dass das Publikum so mitgeht. Die klatschten, sangen mit, begrüßten einzelne Darsteller mit Standig Ovations, noch bevor sie einen Ton gesagt oder gesungen haben. Und dann setzten die Leute ein, mit Singen, unisono mit den Darstellern. Ich guckte mich verwirrt um: Habt ihr alle den Text vorher auswendig gelernt? Von Hausaufgaben wusste ich nichts. Oder: Ihr wart schon mal da, gebt es zu!

Ein wirklich gelungener Abend. Leider ohne John Barrowman. Ich hab nicht kapiert, dass er die Hauptrolle nur bis Ende November spielt. Danach spielte das ein anderer. Schade, aber wie gesagt, das Musical war so schön, dass ich das gut verschmerzt habe. J Sonntagabend sah ich ihn dann im Fernsehen, Dr. Who – BBC 3, und grinste mir eins.

Der Sonntag war sehr anstrengend. Wir waren wieder viel zu Fuß unterwegs, ich hab zwei Blasen mitgebracht. Wir haben uns London von oben angeschaut, aus dem London Eye heraus. Das war wirklich toll, ich hab viele Fotos gemacht und konnte gar nicht fassen, was für ein gutes Wetter wir haben. Ja, saukalt, aber fast wolkenlos.

Sonntagabend waren wir dann so erschlagen von unserer Zu-Fuß-durch-London-Tour, dass wir ins Bett fielen und das britische Fernsehen glotzten. Das war auch schön. Montag war dann der große Damian Tag. Ich wollte die Schauspielschule sehen, die er besucht hat. Also waren wir bei der Guildhall School of Music and Drama.

Guildhall School of Music and Drama
Guildhall School of Music and Drama

Dann waren wir noch im National Theatre Archiv – dort haben sie Videoaufnahmen von diversen Theaterproduktionen. Damian spielte 2006 in „Pillars of the Community“  mit, also haben wir uns das Video davon angesehen. Man kann die Filme nicht ausleihen oder kaufen, nur dort gucken. Ja und abends waren wir dann im Theater und haben Damian bewundert. Von Reihe 11 aus. Ich hab zwei Stunden mit ihm in einem Raum verbracht, dieselbe Luft geatmet und mein Glück kaum fassen können. So nah und in echt ist er noch toller. Das Theaterstück, „Der Menschenfeind“, war klasse. Ich hab es vorher auf Deutsch gelesen, so wusste ich schon, worum es geht und hab dadurch den Zusammenhang verstanden, auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden habe. Ich mag den Singsang der englischen Sprache, dieses Auf und Ab. Da klingt das Deutsche für mich viel härter. Monotoner.  Ich war auch beeindruckt, was die Darsteller da leisten, zwei Stunden ohne Mikro und trotzdem gut verständlich. Damians Stimme klingt ganz anders, wenn er sarkastisch, ironisch oder richtig böse redet. Geflucht haben sie natürlich auch wie die großen. 🙂 Keira Knightly war auch ganz toll. Gut, entsetzlich dünn und flach wie ein Brett, aber irgendwas ist ja immer. Ich hab mir ein Programm gekauft und ein Poster. Das Poster hängt inzwischen in meinem Schlafzimmer. Eh klar, oder?

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Nach dem Stück sind wir raus, zur Stage Door. Die Bodyguards waren total nett und haben uns vorgewarnt, wenn einer der Schauspieler raus kam. Bei Keira waren wesentlich mehr Leute da, ich stand ganz hinten, sah sie nicht und konnte so auch kein Foto machen oder ein Autogramm bekommen. Bodyguards und die Privatlimo brachten sie so schnell weg, ich konnte es gar nicht fassen. Mit ihr waren aber auch ein Großteil der Leute plötzlich weg. Wir unterhielten uns mit einem der Bodyguards und einer Frau aus Hamburg, die auch wegen Damian da war. Er kam dann, ich kämpfte mit der Kamera, meinem Stift (ich ließ ihn fallen), meinem Programm, und Himmel! atmen musste ich ja auch noch. Er hatte dann einen eigenen Stift und ich bekam mein Autogramm.

Simone machte dann ein Bild von der Hamburgerin und Damian. Er wollte schon weiter. Simone und ich, unisono, flehentlich: Damian!

Und er: „One more?“

„Yes, one more, please.“

Und so kamen wir zu unserem Foto. Und er? Ging geradewegs in den nächsten Pub. 🙂

Montag bin ich dann um vier aufgestanden um nach Hause zu fliegen. Na ja, viel geschlafen hab ich nicht. War zu aufgeregt. Ich glaub, Simone ging es ähnlich.

Natürlich sind die Oberleitungen eingefroren, unser Zug stand 25 Minuten irgendwo in der Pampa, weil er keinen Strom mehr bekam und ich hätte beinah meinen Flug verpasst. Ich rannte vom Terminal zur Gepäckaufgabe, zur Sicherheitskontrolle, zum Gate. Alles in zehn Minuten.

Und nun bin ich wieder da.

 

Damian Lewis
Damian Lewis