Keiner anderen Lesebühne gelingt so mühelos die Verknüpfung von Literatur, Kabarett und Comedy wie der umtriebigsten Lesebühne Süddeutschlands. Acht Autor*innen schreiben in wechselnder Besetzung regelmäßig neue Kurzgeschichten: literarisch, scharfzüngig und saukomisch. Von Alltagskomik bis skurrilen Begegnungen ist alles drin, und zwischendurch gibt’s Livemusik.
Diese Woche ist pickepacke voll. Erst die „Stille Stunde“ bei Pia, der BvjA– Stammtisch in Tübingen, dann eine get shorties XS Lesung in Nürtingen und zum Schluss noch eine Lesung in Marbach. Ich habe ein neues Hörbuch für die Fahrt(en), mein neuer Text ist so gut wie fertig. Läuft bei mir.
Am Freitag bin ich mit Ingo Klopfer und Volker Schwarz in Nürtingen:
Herzliche Einladung zum Weinsalon und zu unserer Autorinnenlesung am 4. November 2022 von 19-22 Uhr
Autorinnen aus Stuttgart und der Region lesen Kurzgeschichten aus „Wortreich“, dem Jahrbuch des Stuttgarter Autorenstammtischs und geben damit einen interessanten Einblick in die regionale Literaturszene. Gewinne aus Buchverkäufen kommen den Tafeln in Stuttgart und der Region zugute.
Die Autorinnen: Ines Witka, Elke Geiselhart, Jutta Weber-Bock, Carolin M. Hafen, Petra Naundorf, Marlies Birkle
Weingut Wilhelm Kern GmbH
Wilhelm-Maybach-Straße 25, 71394 Kernen i.R.
WEINSALON: Raum für Unterhaltung, Wein, Kunst und Kultur
EINTRITT: frei, Anmeldung erforderlich
WEIN DES MONATS: ROSS SOLITUDE Cabernet Franc.
VINOTHEK: Gemütliche Lounge Atmosphäre
WEINKOST: Ausgezeichnete Weine, ebbes dazu
Die Zahl der Plätze ist begrenzt, die Teilnahme ist nur über Voranmeldung möglich.
Telefonische Anmeldung unter 07151 27 66 790 oder per E-Mail an ik@kern-weine.de;
Wortreich Lesung
Get Shorties XS Lesung
Neu: Lesebühne XS
Mit der Unterstützung durch das Programm „Neustart Kultur“ des Deutschen Literaturfonds und des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien präsentieren wir in diesem Jahr an ausgewählten Orten (an denen die Lesebühne bisher kaum vertreten war) ein neues Format: die Lesebühne XS.
Immer „nur“ zwei oder drei AutorInnen bringen ihre Storys vor neues Publikum. Vielleicht sehen wir uns ja (endlich mal) da!
Den Anfang machen Rainer Bauck und Nicolai Köppel:
Katharinenstraße 28, 72072 Tübingen, Eintritt 10 Euro
Get Shorties-XS-Lesung & Buchpräsentation mit Dorothea Böhme und Regine Bott
Gefördert vom Programm »Neustart Kultur« des Deutschen Literaturfonds und des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien präsentiert sich die Get Shorties-Lesebühne an ausgewählten Orten mit jeweils zwei Autor*innen. An diesem Abend lesen Dorothea Böhme und Regine Bott, die gemeinsam auch als »Charlotte Blum« Bücher schreiben, ihre besten Kurzgeschichten. Im Anschluss präsentieren sie ihren Kriminalroman »Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders«, der 1922 in Baden-Baden spielt.
Das Fräulein vom Amt Alma Täuber liebt ihre Arbeit als Telefonistin und meistert sie mit Geschick und Energie. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi genießt sie es, frei und unbeschwert zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als Alma bei einer Telefonschalte zufällig den Bruchteil eines Gesprächs mithört, lässt sie die Stimme des Anrufers, die von einem erledigten Auftrag »bei den Kolonnaden« spricht, nicht mehr los. Alma stellt beherzt Nachforschungen an und findet heraus, dass genau dort eine Frau ermordet aufgefunden wurde. Doch bei der Polizei glaubt niemand an einen Zusammenhang zu dem Anruf – außer Kommissaranwärter Ludwig Schiller. In ihrer entschlossenen Art lässt Alma sich nicht beirren und begibt sich gemeinsam mit Schiller zwischen mondänen Bäderhotels und illegalen Casinos auf die Spur des Mörders.
Heute Abend geht es los mit unserem Jahres-Highlight. Die Open-Air-Lesung im Lapidarium. Die Karten im Vorverkauf sind weg, aber wenn das Wetter mitspielt und wir nicht ins Merlin umziehen müssen, dann gibt es noch Karten an der Abendkasse.
Nach dem tollen Auftakt in Böblingen letzten Monat freue ich mich auf neue Termine. Das hat so gut getan endlich wieder mal auf eine Bühne zu dürfen, mit einem Publikum, das genauso begeistert bei der Sache war wie wir. Der gute Ingo hat uns den Kalender mit Lesungen und Schreibbuden gefüllt, wir wollen dieses Jahr auch einen neuen Shorties-Band herausbringen, es stehen großartige Dinge an.
Termine, jawohl. Plural. Der gute Ingo hat wieder im Hintergrund gezaubert. In den Jahren vor der Pandemie habe ich mir deswegen gar nicht so viele Gedanken gemacht. Ich hatte Termine im Kalender, ich fuhr hier hin und dorthin, da stellte sich nur die Frage „Wer kommt, wer hat Zeit?“ und so gruppierten wir uns dann.
Jetzt ist es nicht mehr selbstverständlich. Mir fehlt mein Shorties-Freundeskreis, meine AutorInnen-Kollegen, das Lesen, das Publikum, essen gehen, die Reihenfolge ausdiskutieren und die Gespräche, die sich darum drehen wer einen neuen Text dabei hat und deswegen Nervös ist. Und dann höre ich den anderen zu, ja über den „Rodderich“ kann ich auch zum zweihundertsten Mal lachen. Kein Problem.
Die letzte Lesung liegt nun auch schon wieder Monate zurück. Ich glaube ich war zuletzt im Oktober 2021 im Einsatz. Ich müsste nach schauen, ich bin zu faul. Ingo hat immer Termine für uns gemacht, Gespräche geführt, nachgefragt, Infomaterial geschickt, die Presse eingeladen. Und dann, als alles anders wurde, da hat er Termine hoffnungsvoll verschoben, er ist dran geblieben, hat sich weiter gekümmert. All diese Dinge, die im Hintergrund passieren, als wären fleißige Wichtel am Werk, geschehen ja immer noch. Nur noch unsichtbarer als vorher. Falls das überhaupt möglich ist. Nein, das ist ganz und gar nicht selbstverständlich. Ich versuche meine Dankbarkeit zu zeigen, in dem ich was Neues schreibe. Klar, fürs Publikum, aber im Moment und in der Hauptsache für Ingo, der uns zusammenhält oder es zumindest versucht, so weit das in dieser Distanz möglich ist.
Ein neuer Text, das ist schwierig, ich habe nicht Ingos Ausdauer, ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich schon lange alle hingeschmissen. Wie ein trotziges Kind alles vom Tisch gefegt und gebrüllt: Dann halt nicht. Keine Termine, keine Lesungen, keine Kultur. Das Kreativ-sein ist mir schwer gefallen, das tut es noch. Irgendwie habe ich es geschafft ein neues Drachenbuch zu schreiben. Wenn das geht, dann kann ich auch eine neue Kurzgeschichte schreiben, das weiß ich.
Zwischen den Jahren, also nach Weihnachten und vor Silvester hatte ich eine Woche frei. Ich habe geschrieben. Der Fernseher blieb aus, das Internet nutzte ich nur für Recherchen, Synonyme und Rechtschreibung. Ich hatte keine Termine und keine Verpflichtungen. Das war quasi die beste Woche des Jahres. Ich, mein Manuskript und das Gefühl von Zeit. Ich habe mich reich gefühlt. Weil ich das alles machen konnte. Die Welt aussperren und in meine eigene eintauchen. Das funktioniert im Alltag leider kaum. Es muss so gehen. Es wird so gehen. Ich hab Termine im Kalender. Ingo hat sich gekümmert. Lesungen, Schreibbuden, die KollegInnen und ich. Wir werden all das wieder machen. Nervös sein, über den neuen Text reden beim essen, noch mal irgendwo den „Rodderich“ hören. Das wird super. (Man, das habe ich verdammt lang nicht mehr gesagt.)
19. März 2022 / Café Provinz / Marbach a. N. / 20 Uhr