Leuchtturm Haul

Ich war auf der Webseite von Leuchtturm1917 und wollte eigentlich nur die Buch Box kaufen. (Schade, dass es die nicht in gelb gibt. Und DIN A5 wär auch ein praktisches Format, aber man kann nicht alles haben, gell?) Jedenfalls. Es blieb nicht bei der Buch Box, mein Haul wurde etwas umfangreicher. Den Drehgriffel und Bleistift musste ich auch noch haben, und wenn ich eh grad dran bin, warum nicht noch das Visitenkartenetui und den Reporterblock? Eben, so lohnt es sich wenigstens. Mit der Box kann ich jetzt den Krimskrams auf dem Schreibtisch aufräumen, der Rest kommt in meinen Rucksack. Das ist mein Unterwegs-Equipment.

Und vielleicht kann mir noch irgendwer vernünftig erklären, warum Kisten und Aufbewahrungsboxen so eine Anziehungskraft auf mich haben. In jedem Laden, wo es leere Boxen und Kisten gibt, könnte ich völlig eskalieren. Ich hab wohl mehr Ordnungs-Kisten als Kram zum rein räumen. 🤷‍♀️ Geht‘s dir auch so?

Mängelexemplar

Sarah Kuttner – Mängelexemplar

Ich hab zuerst den Film gesehen und dann nach dem Buch, dass schon eine Weile auf meinem SUB liegt, gegriffen. Die Karo im Film trägt gelbe Sneaker und na ja… da war das Bedürfnis nach gelben Schuhen schnell geweckt. Jetzt lese ich also Mängelexemplar und weiß gar nicht, was mir mehr gefällt. Das Buch oder die Schuhe. Gut, dass ich mich nicht entscheiden muss. 😎

Where I stand

Giesela

Neulich war ich im Supermarkt, da hatte es gelbe Gerbera im Angebot. Jetzt ist es so, dass Gelb meine Lieblingsfarbe ist und wenn etwas gelb ist, dann muss ich es haben. Klingt komisch, ist aber so. Also habe ich die gelbe Gerbera geschnappt, durch den Laden zur Kasse getragen und deutlich gemacht; „Ich möchte diese Pflanze käuflich erwerben, bitte.“

Und da sagt die Kassiererin ungefragt: 

„Dat is aba ein Scheiß was Se da kaufen. Dat Ding geht Ihne in ein paar Tagen ein.“

„Danke für den Hinweis“, hab ich gesagt, aber doch irgendwie erschrocken geguckt, weil ich nicht wusste, das Kassiererinnen Todesurteile verkünden dürfen. Das ist doch unhöflich. 

Ich habe dann meine gelbe Gerbera ganz vorsichtig nach Hause getragen und dabei gebangt, ob sie jetzt schon der Lebensmut verlässt. Das Wetter war mies. Da kann man schon mal lebensunmutig werden. 

Zuhause hab ich sie in einen Topf gestellt und erst mal getauft. Klares Wasser; sie heißt nun Giesela. 

Dann habe ich sie ins Gebet genommen. 

„Giesela“, hab ich gesagt, „die Kassierein meint du hast nicht mehr lang.“ 

Sie sah eigentlich ganz fit aus. Topffit, quasi. 

„Hör zu“, hab ich gesagt, „ich kann die Kassiererin nicht leiden, die sagt gemeine Dinge, du stirbst nicht, damit das klar ist. Das geht ja wohl nicht, dass die Recht hat.“ 

Giesela hat nicht widersprochen, das hab ich mal als gutes Zeichen gewertet. Vielleicht hat sie sogar ein bisschen trotzig mit dem Kopf genickt. 

„Giesela“, hab ich gesagt, „wir wohnen jetzt zusammen, du und ich, und wir sind nicht solche Leute. Welche, die eingehen. Also Kopf hoch, ich wässer’ dich auch. Da gibt es gar nichts zu sterben.“

Das ist jetzt drei Woche her. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen, Giesela und ich. Wär doch gelacht.