Autorenwahnsinn – Tag 31

Tag 31: Ein Ausblick in das Schreibjahr 2017 – was wünschst du dir?

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Im Mai erscheint der dritte Band zu meiner Saga „Das Drachenvolk von Leotrim“. Das ganze ist als Trilogie konzipiert und findet hier seinen Abschluss. Vorerst. Ich habe mir ein paar Türen offen gelassen und möchte gern, nach einer Pause, nach Leotrim zurück kehren. Es gibt einige Figuren, die eine eigene Geschichte, ein eigenes Buch verdienen und ich habe große Lust, über sie zu schreiben. Aber das ist Zukunftsmusik. Wenn ich zurück blicke, und sehe welche Chance mir die O´Connells geboten haben, diese Geschichte zu schreiben und zu veröffentlichen, dann ist das allein schon sehr abgefahren. Nun wünsche ich mir, dass die Leser und Leserinnen, die mit mir diese Reise begonnen haben, zufrieden sein werden mit dem Schluss. Ich wünsche mir Leser, die Norwin und Ambro so sehr mögen wie ich es tue. In zwei Monaten werde ich hier sitzen und drei Bücher in der Hand halten, die ich in drei Jahren geschrieben habe. Dieses Projekt macht mich sehr zufrieden, sehr stolz. Aber, das brauche ich nicht zu verschweigen, es hat mich auch sehr müde gemacht. Schlaflose Nächte, Grübeleien darüber, wie geht es weiter, was jetzt? Leicht war es nicht. Aber leichte Sachen sind es wohl auch nicht wert, dass man ihnen Zeit widmet, hm?

Jedenfalls. Aktuell ist das Manuskript im Lektorat. Es wird erscheinen und seinen Weg gehen. Wenn so ein Text mal veröffentlicht ist, muss man als Autorin loslassen. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, ab dem Tag der Veröffentlichung entzieht es sich meiner Kontrolle und muss allein bestehen, zurecht kommen – da draussen.

Und dann gönne ich mir eine Schreib-Pause. Nicht ganz, die Termine für die get shorties Lesebühne erfordern weiterhin neue Kurzgeschichten von mir. Es geht weiter, mit neuen Lese-Orten und vielen schönen Begegnungen. Nach der Projekt-Schreib-Pause werde ich etwas machen, dass nichts mit Leotrim oder Drachen zu tun hat. Nur um zu sehen, ob ich noch was anderes kann 🙂

Hashtag #ProjektLondon

Aber keine Sorge, ich kann versprechen Band 3 wird nicht der letzte Ausflug nach Leotrim sein. Ein paar Ideen habe ich noch.

C.

 

 

Autorenwahnsinn – Tag 30

Tag 30: Zeig uns den Instagram-Account eines befreundeten Autors – again!

 

Echt jetzt? Schon wieder? Öhm… nö. Ich habe immer noch kein Instagram.

Was machen wir jetzt also, während die Warte-Meldoie von Jeopardy im Hintergrund läuft? Ich empfehle was anderes, genau.

2012 habe ich mal an einer Aktion teilgenommen, die nannte sich „30 Tage übers Schreiben bloggen.“ Wenn du nun selbst Autor*In bist, dann schnapp dir das Stöckchen und mach mit. Ansonsten kannst du einfach mal durch meine Antworten stöbern, ich mach das nämlich auch – was hat sich denn getan, seither?

 

So, und dann habe ich noch das hier für dich.

 

 

 

C.

 

Autorenwahnsinn – Tag 29

Tag 29: Poste ein Zitat aus deinem aktuellen Manuskript.

#Drachenfortsetzung

Wenn ihm jemand die rechte Hand nähme, wäre er noch er selbst. Doch er fragte sich, was der Schmerz mit ihm machen würde. Dachte Norwin an Rache? Dachte er daran, einem Mann, der Drachenflügel mit einem Messer zerschnitt und Schuppen entzwei teilte, Gewalt anzutun?

Die Wunde heilte. Die Fäden waren gezogen. Sechs kleine Kreise und ein schwarzer, krustiger Strich zeugten noch davon, was passiert war. Die Kreise mochten ganz verschwinden. Die Narbe, die Ambro mit seiner Handfläche bedecken konnte, mochte verblassen. Er war sich aber nicht sicher, ob er je vergessen könnte, was Zerfass getan hatte.

 

Eye of a green tree python (Morelia viridis) snake

Autorenwahnsinn – Tag 28

Tag 28: Mit welchen Autoren tauschst du dich aus? Wer sind deine Schreibbuddys?
Alternative: Solltest du für dich alleine schreiben, dann verrate uns doch
stattdessen, mit welchem Autor du gerne mal einen Kaffee trinken würdest!

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Die Wörtchenbude der get shorties Lesebühne. Wir schreiben Texte auf Zuruf.

 

Also jetzt, wenn du so fragst, stelle ich fest, dass meine Autoren-Peergroup* relativ groß ist. Zuallererst ist da Edith, meine Person. Wer `Greys Anatomy´ kennt, weiß was meine Person bedeutet, denen muss ich das nicht erklären. Und allen anderen sei gesagt:

„Los, geh und guck Greys Anatomy!“

Also, sie ist MerEdith und ich bin Christina. Sie ist mit McDreamy verheiratet und hat hübsche Kinder, ich warte noch auf meinen rothaarigen Arzt. Aber zurück zum Thema. Wir reden viel ÜBER das Schreiben, dann nämlich wenn es uns annervt, Mühe kostet, nicht so läuft wie es soll – die jeweils andere ist die Einzige, die das wirklich versteht. Und weil das noch wichtiger ist: Sich über die Erfolge freut, wenn es dann doch läuft wie es soll, wenn eine Formulierung gut geglückt ist, wenn das eigene Buch eine super Platzierung errungen hat. Und dann tauschen wir uns aus, über unsere Texte und Projekte, über Bücher die wir mögen, über alles was mit dem Schreiben, Lesen und Veröffentlichen zu tun hat. Als ich die Bücher von Olivia Wartha entdeckt habe, musste ich Edith jedes Gedicht, dass ich besonders schön fand, vorlesen. Am Schluss war es dann das ganze Buch. Sie hat dann an den richtigen Stellen „Hach“ gesagt. Wer nicht selber schreibt, kann sich auch nicht vorstellen, WIE wertvoll es ist, so jemanden zu haben. Und sie ist auch sonst ne echt gute Freundin, gnihihihihi.

Nach Edith kommen die Kollegen der get shorties Lesebühne. Ingo segnet alle meine Texte ab, prüft ob sie lesebühnetauglich und witzig genug sind. Rainer gibt mir zu (fast) jedem Text wertvolles Feedback und Tipps. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ich an Leseort A die erste Fassung meines neuen Textes lese, am Leseort B dann die zweite Fassung ausprobiere und mit der Dritten bin ich dann endlich zufrieden.

Wie gesagt, meine Peergroup ist groß – ich bin sehr dankbar dafür: Am Tag 11 des Autorenwahnsinns habe ich es schon erzählt: Ich besuche schon einige Jahre ein Schreibseminar, die Teilnehmerzahl verändert sich nur geringfügig. Manchmal sehen wir uns vier Mal im Jahr, manchmal reicht es nur für zwei Termine, aber es ist immer sehr wertvoll für mich, mit der Gruppe einen Text zu erarbeiten.

 

Autorenwahnsinn – Tag 27

Tag 27: Wir wollen das Cover zu einem Buch sehen, das 2017 von dir erscheint!
Alternative: Sollte kein Buch von dir erscheinen/du noch kein Cover haben, dann verrate uns, welches Buchcover dir besonders gut gefällt!

Mein aktuelles Projekt ist immer noch „Das Drachenvolk von Leotrim“. Ich habe in drei Jahren drei Bücher geschrieben, im Mai findet meine Trilogie ihren Abschluss. Wir behalten die Covergestaltung natürlich bei. Am Tag 24 habe ich schon verraten, dass das dritte Auge pink wird, aber ich wiederhole mich gern 😉

Drachenbrüder
Band 1
Drachensichel
Band 2

 

 

Eye of a green tree python (Morelia viridis) snake
Band 3

 

Autorenwahnsinn – Tag 26

Tag 26: Zeig uns den Instagram-Account eines befreundeten Autors.

Wie schon an Tag 20 lautet meine Antwort: ´isch ´abe kar kein Instragram. Immer noch schlimm. Und tragisch. Und überhaupt.

Aber es gibt ja noch andere nette Sachen in diesem WeltWeitWald. Ein Beispiel gefällig?

 

Alles gute Seiten, die ich regelmäßig anklicke und herzlich weiter empfehlen kann.

C.

 

Autorenwahnsinn – Tag 24

Tag 24: Zeig uns ein Foto deines aktuellen Projektes!
Egal ob auf dem Bildschirm deines PCs, ausgedruckt oder in einer anderen Form.

 

Mein aktuelles Projekt ist Band 3 meiner Drachensaga. Den Titel verrate ich noch nicht. Aber das kann ich schon sagen: Das dritte Auge wird pinkisch. 🙂 Mir gefällt´s. Dir auch?

 

Eye of a green tree python (Morelia viridis) snake
© Asmus Koefoed – Das Drachenvolk von Leotrim – Band 3

Autorenwahnsinn – Tag 23

Tag 23: Zeig uns etwas, das dich inspiriert, egal ob Bild, Buch, Film oder Musik!

Leuchtturm Banner.jpg

In·s·pi·ra·ti·o̱n

Substantiv [die]gehoben

1 – ein kreativer Einfall; eine Idee, die eine geistige Tätigkeit fördert.

„künstlerische/musikalische/poetische Inspiration“

Es fällt mir schwer, diese Frage zu beantworten. Ich weiß es nämlich nicht genau. Sie überfällt mich, die Inspiration, sie kommt aus einem dunklen Eck gesprungen, packt mich am Kragen und schleift mich zum Schreibtisch. Und dann gibt sie erst Ruhe, wenn ich aufgeschrieben habe, was sie zu sagen hatte. Das ist nicht immer logisch, sehr selten passiert das bewußt. Könnte ich sie kontrollieren, ergründen, steuern, ich würde wohl kein Wort zu Papier bekommen, weil dann die Frage im Raum stünde: Wozu das alles? Wenn alles klar ist, warum darüber schreiben? Das bedeutet, mit dem Schreiben entlarve ich mich selbst. Das klingt erst mal, nach etwas schlechtem… ich höre mir oft den Vorwurf an: Das ist doch Privat. Muss das in die Öffentlichkeit gezerrt werden?

Aber der Reihe nach. Ent-Larve.

Lạr·ve

Substantiv [die]

1 1.
BIOLOGIE
eine Art Wurm, aus dem später ein Schmetterling, eine Fliege o. Ä. wird.“die Larven der Schmetterlinge“

2 2.
gehoben
eine Maske, die vor dem Gesicht getragen wird.“sein Gesicht hinter einer Larve verbergen“

Entlarven bedeutet für mich, mich zu entwickeln und meine Maske abzulegen. Nein, das muss nicht alles in die Öffentlichkeit. Dafür habe ich ein Tagebuch, um mich mit mir und meiner Welt auseinander zu setzen. Aber die Wörter müssen raus, die Geschichten, die sich aus den Wörtern ergeben. Sie verpuppen sich, machen eine Metamorphose durch und im besten Fall lasse ich sie dann frei, lasse sie fliegen. Olivia Wartha hat das so schön ausgedrückt: Rastlos

schreiben

weil man nicht fliegen kann

schreiben 

und dabei den Wind in den flügeln spüren

Dieses entlaven bedeutet also auch, mir näher zu sein. Und in Momenten, in denen ich mich aus den Augen verloren habe: Wiederfinden. Daran ist also nichts schlechtes. Nun bin ich kein Wurm, Flügel habe ich auch nicht, nur Wörter. Ich war noch sehr jung, als ich zum ersten Mal einen Leuchtturm gesehen habe. Damals stand ich auf festem Fels. Natürlich sind Felsen fest, aber ich nahm es zum ersten Mal richtig wahr:

Da wackelt nichts. Hier ist es sicher.

Was Sicher auch immer bedeuten mag.  Ich war noch klein und leicht zu beeindrucken. Damals dachte ich: Wenn ich da oben stehen würde, ich hätte den Überblick, alles – die Welt und darüber hinaus. Ich glaube, ich fand klein sein sehr blöd. Ich wollte ein Buch mit allen Antworten, ich wollte wissend sein, die Dinge durchschauen, begreifen und: Erklären können. Wozu das alles? Ein paar Dinge haben sich geändert. Heute hätte ich gern das Buch mit allen Fragen. Leuchttürme mag ich aber immer noch, und wünsche mir den Überblick, in alle Richtungen. Die auktoriale Erzählweise kommt diesem den-Überblick-haben noch am nächsten.

Und wenn mich jemand fragt, was mein Totem-Tier ist (meine eigene Form von Naturverbundenheit), so würde ich antworten: Der Elefant. Ich weiß nicht genau, ob meine Seele ein Elefant ist, oder ob er (ja, männlich) neben mir her geht. Da ist etwas, woran ich glaube, auch wenn ich keinen Namen dafür habe. Das würde an dieser Stelle auch zu weit führen und hat nichts mit der ursprünglichen Frage nach Inspiration zu tun. Jedenfalls. Dieser Elefant war da, als ich den Leuchtturm sah. Und dann war auch plötzlich die Idee, die Inspiration oder was auch immer, mit mir an diesem Ort. Ich werde Schriftstellerin. Ich schreibe über einen Elefanten, der Leuchtturm-Wärter werden will.

Abgefahren, oder? Dachte ich auch. Die Geschichte befindet sich seither in der Metamorphose. Wie viele andere auch, die über die Jahre dazu gekommen sind. Wenn die alle „reif“ werden, dann ist was los. Hui.

Inspiration ist etwas seltsames. Schreiben im Sinne von ent-larven ebenso. Ich liebe den Moment, wenn da etwas aufplatzt und zum Vorschein kommt. Ich finde nicht alles schön, aber das ist nicht der Punkt. Es muss auch nicht alles schön sein. Das ist, glaube ich, das Besondere an Kunst. Es muss nichts. Sie muss weder schön noch verständlich sein. (Ich arbeite aber an beidem) Ich möchte meine Integrität als Autorin und ein gewisses Maß an Anders in all seinen Formen zulassen. So wie die Idee vom Elefanten, der Leuchtturm-Wärter werden will.

Mal sehen, was dabei heraus kommt. Ich weiß es nämlich nicht. Und das ist gut so.