Für beides hatte ich gestern keine Zeit, daher verbinde ich das jetzt und reiche meinen Beitrag quasi nach. Bei Rob Biddulph habe ich ein Picasso-Style-Selbstportrait gemalt. Also nehme ich dieses kleine #Gedoodle um mich vorzustellen: Das bin ich. Ich vermute, dass dieses Bild mehr über mich aussagt, als ich es mit Worten könnte. Zudem glaube ich, dass man ja immer nur einzelne Puzzle-Teile von sich zeigen kann, selbst ein Foto wird ja nicht allen Aspekten meiner Persönlichkeit gerecht. Die Tage teilte ich bei Facebook einen Beitrag zum Thema Theaterliebe . Ich bin seit über zehn Jahren bei Facebook, habe 1500 Leute in meiner Liste. Doch keiner teilt meine Leidenschaft. Da dachte ich kurz „Uff“ und danach: Die Maschinen werden uns wohl noch eine Weihe nicht übernehmen, wenn FB 10 Jahre Daten über mich sammeln und ich fröhlich meine Interessen anklicken kann und dann kommt so wenig dabei rum. Aber ich schweife ab. Das tue ich gern. 😉
Wer bin ich? Schriftstellerin, Leserin, Anfängerin in Sachen Malen-lernen. Viele Leute schimpfen über die Oberflächlichkeit vom Internet und von Instagram im Besonderen. Unrealistisch, Filter, unecht. Das kann ich aber nicht bestätigen. Jedenfalls nicht uneingeschränkt. Weil, ich habe hier meine Hashtags abonniert und sehe was ich mag: Hunde- und Katzenvideos, die mich zum Lachen bringen. Tanzeinlagen mit einer Diversität, die mich staunen lässt. Was die Leute alles können, wow. Und dann noch: Videos zum Thema malen und zeichnen. Bunt, inspierierend, erklärend. Seit Anfang der Pandemie male ich zusammen mit Rob Biddulph wöchentlich ein Bild. Ich habe mir, angeregt durch meine Bubble ein halbes Dutzend Bücher zum lernen und besser werden gekauft. Und zum Schluß. AutorInnen und LeserInnen. Wir reden über Bücher und davon kann ich nie genug kriegen.
Ich schreibe, ich lese, ich male und esse zu viel Schokolade. Ich bin laufbegeisterte Autorin, ambivalent introvertiert und im Spektrum. Alles normal hier. Und du?
Für meine Verhältnisse habe ich dieses Jahr sehr wenig geschrieben. Wenn das Bauzeichnen mein Brotberuf ist, dann ist das Schreiben mein Kuchen-Beruf. Normalerweise kann ich von Zuckerkram nicht genug kriegen, das ist etwas, dass ich mir täglich gebe. Eigentlich. Nicht 2020. Aus Gründen. Aber ich habe keine Lust mehr auf meinen selbst gemachten Marmorkuchen zu verzichten. Daher mache ich Pläne, setze mir Ziele und dokumentiere meine (kleinen) Schritte im Bullet Journal. Heute sah ich einen TEDTalk von Carol Dweck mit der Zauberformel „Not yet“. Und das spricht mich sehr an.
Hast du es geschafft?
Noch nicht. Aber ich bin dran. Da ist eine Lernkurve, da sind Zwischenziele, ich verfolge mein Anliegen, ich bin motiviert. Das wird super.
Jedenfalls. Was passiert hier?
Work in Progress. Ich arbeite an:
eine neue Kurzgeschichte für die get shorties Lesebühne
an einem neuen Manuskript (Neues aus Leotrim). Saublöder Arbeitstitel, ich weiß. Das ist aber egal. Es geht darum, überhaupt wieder nach Leotrim zurück zu kehren.
An ein paar Zeichnungen für den neuen Sammelband „In Love“.
Und dann? Was noch? Ja, es passieren Dinge. Und ich will dich auf dem Laufenden halten, aber auch schreibend nachdenken und sichtbar machen, dass eben nicht alles still steht. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Coming soon:
Veröffentlichung: Der Sammelband „In Love“ wird am 27. Dezember 2020 als eBook erscheinen und beinhaltet „London in Love“ und „Nina in Love„. Hast du Lust diesen Sammelband vorab zu lesen und zu rezensieren? Dann melde dich bei mir.
Zur Veröffentlichung werde ich auch eine Leserunde bei Lovelybooks veranstalten.
Veröffentlichung: Wortreich Anthologie des Stuttgarter BvjA-Stammtischs
Veröffentlichung: Das Get Shorties Weihnachtsbuch
Bist du fertig? Noch nicht. 🙂
Und du? Was macht dein WIP? Was kommt, was passiert?
Nicolai Köppel – 1972 in Berlin geboren, lebt heute mit Familie in Heilbronn.
Schlafwagenschaffner, Autor, Liedermacher und so viel mehr. Nick, was fehlt deiner Meinung nach und muss, bevor du den Löffel abgibst, noch auf die Done-it-Liste?
Schlafwagenschaffner war ja nur zielloses Herumgejobbe nach dem Abi, macht sich aber auch nach über zwanzig Jahren immer noch gut in der Vita. Vielleicht sollte ich noch was dazuerfinden, das prüft ja kein Schwein nach. Also soll ab heute überall stehen, dass ich in der unrecherchierbaren Vor-Internet-Ära auch mal archäologische Hilfskraft in Südamerika war. In Vergessenheit gerät so leicht (aber vielleicht auch mit Recht), dass ich mit nur kleinen Pausen fast zwanzig Jahre lang in Buchhandlungen gearbeitet habe – würde ich heute nicht mehr machen, die Branche hat sich derart verändert, dass es für den Arbeitnehmer erträglichen Buchhandel nur noch in Inselform gibt. So komme ich um die Verführung herum, zu viele Bücher mit Kollegenrabatt zu kaufen, die ich dann eh nicht lese, weil es mit den meisten Büchern ist wie mit manchen Leuten: es gibt eine Phase des Kennenlernens, in der man viel von seinen eigenen Wünschen da reinliest. Wenn die dann aber aufgeschlagen und durchgeblättert bis angelesen bei einem zu Hause rumliegen, findet eine Entzauberung statt, die selten frei von Ernüchterung ist. Es gibt Ausnahmen. Die sollte man der Reihe nach heiraten. Und weiterempfehlen. Dass ich auch noch Film studiert habe, muss keiner wissen, das war ein einziges fünfjähriges und im Kern fachfremdes Cappuchinotrinken. Heute bin ich Laktoseintoleranzler und Vegetarier. War keine Absicht. Jaja, die bucket list – gute Frage für den Inhaber einer klassisch durchbrochenen Erwerbsbiographie mit Sprüngen. Weil das aber auch kein Plan war, kann ich dazu nur sagen: da kommt wohl noch was, wovon ich jetzt noch keine Ahnung habe, aber eben deswegen hier kein Wort davon. Ich glaube, ich wäre gern mal für eine Weile archäologische Hilfskraft in Südamerika. Wenn’s so weiter geht, nehm ich auch Nordamerika. Theater hab ich noch nicht geschrieben, warum eigentlich?
Astronaut. Marmelade. Weltwunder. Was passiert hier?
Freie Assoziation? Okay: der Astronaut nimmt Gesteinsproben und verwahrt sie in einem mitgebrachten Marmeladenglas, weil die ganz fest schließen. Und Weltwunder: Die chinesische Mauer sieht man von da oben nicht, das ist ein Gerücht, erfunden von Leuten, die nicht selber oben waren. Typisch. Wenn man will, dass eine Lüge verfängt, muss man sich was aus seinem eigenen Kompetenzbereich (oder was die anderen dafür halten) zusammenfabulieren. Nur ist das bei den meisten entweder nicht so ergiebig wie sie sich das wünschen (wer Autor ist, kann und muss da recherchieren, darf man nicht weglassen, ist wichtig, macht auch Spaß) oder es stimmt wieder mal, dass man selbst nicht weiß, was man alles weiß. Und dass man eigentlich nix weiß, weiß ich nicht schon seit dem sporadischen Philosophieunterricht in der Oberstufe, sondern das erfahre ich aus dem Internet – über die Sendung-mit-der-Maus-App. Die chinesische Mauer gehört übrigens noch nicht mal zu den Original-Weltwundern, die kam erst später auf eine ähnliche Siebener-Liste. Schloss Neuschwanstein kam bei der Abstimmung auf Platz 8. Soll nochmal einer sagen, bei der Carolin im Interview lernt man nix. Jetzt hab ich zwölf Wikipedia-Tabs offen.
Vielen Dank für das Interview.
PS: Möchtest du an der Interview-Reihe „Zwei Fragezeichen“ teilnehmen?
Rainer Buck, Jahrgang 1965, lebt mit seiner Familie in Marbach am Neckar, arbeitet beruflich in der Verwaltung. Schriftstellerische Aktivitäten seit 2010. Regelmäßige Buchveröffentlichungen und Lesungen.
Zum Einen: Dostojewski befasst sich meist mit elementaren Fragen der menschlichen Existenz. Er stellt dabei immer wieder die Frage nach Gott und er zeigt auch mögliche Antworten auf. Dabei überlässt es dem Leser, für sich herauszufinden, was überzeugt und was nicht überzeugt. Die „Brüder Karamasow“ zum Beispiel habe ich deshalb als 35Jähriger ganz anders aufgenommen als mit 20 Jahren.
Zum Anderen: Wenn Dostojewski zeigt, was im Innern eines Menschen vorgeht, entdecke ich dabei schräge Gedankenwindungen, die mir aus persönlichem Erleben bekannt vorkommen, ohne dass ich gedacht hätte, dass es jemals einer wagt, sie zu Papier zu bringen. Seit ich mich mit der Lebensgeschichte von Dostojewski befasst habe und weiß, unter welchen Umständen er schrieb, immer getrieben von wirtschaftlichen Nöten und oft gedemütigt, habe ich noch mehr Ehrfurcht vor der Wucht seiner Werke.
Was sind deine Themen (in deinen Büchern) und warum?
Ich stelle in Gegenwartsgeschichten Menschen dar, die sich in irgendeiner Form nach dem Sinn des Lebens fragen oder ihre Position suchen. An meinen erstes Roman „Aljoscha“ (2010/2011 veröffentlicht) ging ich tatsächlich mit der Ernsthaftigkeit von Dostojewski heran und stellte einen schreibenden Sonderling dar, der an der Fortsetzung der „Brüder Karamasow“ schreibt. Mehr unfreiwillig als freiwillig gerät der Protagonist dann doch ins pralle Leben und wird zum Helden einer ereignisreichen Geschichte mit einigen Spannungsmomenten. „Aljoscha“ hatte sicher einige Eigenschaften eines Kultbuches, was dazu führte, dass ich mir in der Verlagswelt erstmal nur Abfuhren holte, ehe es als selbstverlegtes Druckwerk dann doch ein paar Herzen erobern konnte. Später fand es doch noch Verleger, eigenständig als Hörbuch, als Print und als e-Book, bekam sogar „airplay“ im Rundfunk.
Meine weiteren Romane sind einfacher angelegt: „44 Tage mit Paul“ ist die Liebesgeschichte eines Paares, bei dem unterschiedliche Lebensansichten aufeinandertreffen, wobei ich mich erzählerisch in die Perspektive der Person begeben habe, die mir weltanschaulich weniger nahe stand: die junge weibliche Agnostikerin. Die weibliche Perspektive hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich einen weiteren Roman mit einer Heldin begann. Daraus wurde unter dem Eindruck öffentlicher und kirchlicher Diskussionen um die Homo-Ehe eine lesbische Liebesgeschichte: „Tims Arche“. Trotz christlichem Charakter des Buchs ein „no go“ bei konfessionellen Verlagen.
Meine „Bestseller“ sind zwei Erzählbiografien mit den spannenden Lebens- und Werkgeschichten meiner literarischen Lieblinge Karl May und Fjodor Dostojewski. Letztere wurde mir sogar vom Verlag angetragen. Das Projekt hat mir meinen favorisierten Autor auf eine herausfordernde Weise näher gebracht. Die Karl-May-Biografie flankierte eine Hörspielveröffentlichung („Old Cursing Dry“), für die ein Freund von mir ziemlich bekannte Sprecher im Studio versammelte.
Einen „Karl-May-Einschlag“ hat auch mein letzter Roman „Indianertod“. Da habe ich eine uralte Idee umgesetzt, einen Krimi im Milieu der „Karl-May-Szene“ spielen zu lassen, angefangen mit einem Mord an einem „Winnetou“-Darsteller vor der malerischen Kulisse der Karl-May-Festspiele. Da ich gerne Krimis lese habe ich mich in dieses Metier getraut, meiner erzählerischen Lust Spielraum gelassen und an einer stimmigen Storyline zum Mitraten geknobelt. Die Krimi-Vielleserinnen bei „Lovely Books“ haben mir fürs Ergebnis durchaus „Absolution“ erteilt.
Es ist kein Zufall, dass ich jede meiner Einzelveröffentlichungen angesprochen habe, weil jedes Projekt seinen eigenen Beweggrund hatte. Als Leser suche ich in guten Büchern ein bisschen mehr als „nur“ Unterhaltung, z.B. Anstöße für Lebensmut -und Freude, neben der Sensibilisierung für Lebensfragen gerne auch einen befreienden Humor. Was ich selbst mag, versuch ich auch als Autor weiterzugeben.
Regina, was für Themen bewegen dich in deinen Gedankenwelten?
Als ich 2010 (vor sieben Jahren, Wahnsinn!!!) begann, meine Gedankenwelten zu schreiben, dachte ich, ich würde einfach so vor mich hinschreiben. Über das, was mir so spontan durch den Kopf geht, was mich bewegt. Das ist heute noch so, darum ist der Blog ein Kaleidoskop verschiedener Interessen: Rückblicke, Bücher, Meerschweinchen, Fotos, Gedichte, Reisen. Inzwischen auch vermehrt Politik. Ich habe mich nie als sonderlich politisch gesehen, aber wenn man ein Gewissen hat, kann man heutzutage nicht mehr die Klappe halten. Ich sehe mir gerne Themenblogs an, also Bücherblogs, Kochblogs, Dekoblogs etc. – aber es ist nicht meine Art, einen zu führen
Erschaffst du auch neue Welten?
Ich bin nicht nur Autorin sondern auch Virtual Artist. In beiden Funktionen schaffe ich Neues, manchmal verbindet sich auch beides. Ich bin in Second Life aktiv und dort ist es (noch immer!) das erklärte Ziel, neue Welten zu erschaffen: Fantasy, Steampunk, Unterwasserlandschaften, Dystopien, Abstrakte, alles ist möglich. Ich nutze vorhandenes und erschaffe daraus neues für meine Fotografien. Eine Landschaft oder ein Bild kann mich zu einer Geschichte inspirieren, umgekehrt kann ich ein Gedicht oder eine Geschichte aber auch dort relativ leicht in einem Bild darstellen. Hier einige Beispiele:
Herr Wortranken, warum Second Life – was reizt dich daran?
… Damalige Informationen der Medien, reizten mich im Jahre 2007, einen Zugang für Second Life, zu aktivieren. In diesem ‚Spiel‘, sah mein Avatar, ‚ChapTer Kronfeld‘ {Vorname, als künstlerisches Kapitel & gleichzeitig die erste Silbe, als Kerl (Nachnamen wurde zur Auswahl vorgegeben)} Chancen audiovisueller Gestaltungen in den Bereichen Video und Bildmanipulation.
Was sind deine Themen und warum?
Die Beschäftigung, mit und in dieser virtuellen Welt, erschloss es mir, zusätzliche schöpferische Ausdrucksformen (Skulpturen, Räumlichkeiten, Landschaften) zu erschaffen und meine künstlerischen Ambitionen der Malerei und Sprachvorträge aus der realen Welt, einer anderen Gemeinschaft, vorzustellen.
Ein guter Text braucht zuallererst einen guten Anfang. Wenn mich ein erster Satz nicht so richtig kriegt, dann wird es schwer auch den Rest zu lesen. Wenn der Anfang stimmt, ist mir sogar das Thema egal. Einleitungen mit Charme und Stil offerieren einem die Chance auf einen Text, der selbst bei mir völlig fremden Themengebieten für mich interessant sein kann. Klar, geht dies auch mal ziemlich daneben. Aber bisher hat mich mein Einleitungs(an)satz nur selten enttäuscht.
Jetzt muss ich es noch für meine eigenen Geschichten schaffen ähnlich einfallsreich zu beginnen und dann steht dem Bestseller nichts mehr im Wege. 😉
Warum bloggst du, was treibt dich im Netz um?
Bloggen ist für mich ein Probier- und Trainingsfeld. Ich halte es für wichtig, meine Schreibskills nicht einrosten zu lassen, weil ich sie für den oben erwähnten Bestseller (mit kongenialem Einleitungssatz) nämlich dringend nötig habe. Außerdem kann ich so der Welt, dem Universum und dem ganzen Rest meine mehr oder weniger plausiblen Meinungen vorrangig zu meinem medialen Konsum auf dem Tablett servieren und hoffen, das dieses Geschreibsel der einen oder dem anderen schmeckt. Ansonsten treibt mich im Netz zum einen Recherche (für meinen Bestseller) und Prokrastination (die mich vom Bestseller schreiben abhält) um. Letzteres gewinnt viel zu oft die Oberhand. Pöses Internetz.