Schluß und ÜberarbeitungVerlage, Verträge, AgentenMarketing für Autoren
Ich habe diese Schreibratgeber-Reihe vor vielen Jahren begonnen, da war das noch eine Buchreihe als Hardcover im Weltbild Verlag. Zwischenzeitlich musste ich dann auf eBücher umsteigen, was natürlich kein Problem ist. Aber die Print-Bücher damals, die waren sehr hübsch gemacht, die hatten eine schöne Haptik und auch, wenn ich die Reihe inzwischen abgeschlossen habe – im Bücherregal ist die Sache nur halbfertig und mein innerer Monk ist unzufrieden. Aber das nur am Rande.
Ich zähle mich jetzt wirklich nicht zu den alten Hasen, ich habe auch noch einiges zu lernen… Ich glaube, es war Hemingway, der gesagt hat, dass man als SchriftstellerIn niemals zum Meister wird. Oder so ähnlich. Ich mochte diese Reihe sehr gern, Diana Hillebrand vermittelt ihr Wissen sehr sympathisch und persönlich samt Textbeispielen. Mit den ersten fünf oder sechs Bänden der Reihe habe ich sehr intensiv gearbeitet und viel davon profitiert (ich hatte sogar das passende Notizbuch dazu), aber jetzt zum Schluss war es mir ein bisschen zu oberflächlich, ich wäre bei manchem Thema gern mehr in die Tiefe gegangen und bei so einen Buch kann man leider keine Fragen stellen. 😉 Worauf ich hinauswill: Ich glaube Schreibende, die noch am Anfang stehen mit ihren Projekten und Veröffentlichungen werden hier wirklich gute Tipps, Übungen und Anregungen finden. Wer aber schon ein paar Schreibprojekte bewältigt hat, findet wenig Neues. Ich habe mir noch ein paar Notizen gemacht, vor allem Themen, die ich wie gesagt, vertiefen will, samt Links und weiterführenden Infos. Ich bin also noch nicht fertig mit der Arbeit. Ich kann die aber Reihe herzlich weiter empfehlen, inzwischen habe ich auch ihren Podcast (zusammen mit Wolfgang Tischer) entdeckt und abonniert, da geht es weiter mit Tipps und Tricks. Das gefällt mir sehr, es geht also weiter. ⭐️⭐️⭐️⭐️
Heute schon geschrieben? (Reihe in 10 Bänden) Diana Hillebrand Band 8, 9 und 10 Dotbooks Verlag eBuch
Ein neues Projekt, eine neue Liste. Die Schreibratgeber-Reihe von Diana Hillebrand umfasst 10 Bände, wenn ich mich nicht irre, habe ich davon schon 7 gelesen und teilweise rezensiert. So wie meine Duden-Reihe „Kreatives Schreiben„, will ich auch hier alle Bände lesen, rezensieren und wenn es angebracht ist, weiter empfehlen. Das hier ist meine Übersicht. Arbeitest du auch mit diesen Büchern? Wie sind deine Erfahrungen?
Diana Hillebrand
Band 1
Ideen finden und strukturieren
Schreiben, während die Welt geschieht – tust Du das auch?
Zum 1. Stuttgarter Literaturfestival vom 11. – 21. Mai 2023 ruft das Merlin auf zu einem Lesebühnenkurzgeschichtenschreibwettbewerb. Wenn Du schreibst, während die Welt geschieht und Du dich inspiriert fühlst von diesem Satz, dann mach mit!
Egal, über was du schreibst, während die Welt geschieht, aber die Kurzgeschichte sollte nicht länger als 600 Wörter sein. Unterhaltsam, witzig, spannend, innovativ und vortragsreif. Acht Texte werden von einer Jury ausgewählt, die Lesung findet am Samstag, den 13. Mai 2023 im Kulturzentrum Merlin statt. Die besten Autor*innen erwarten Ruhm & Ehre, Applaus und ein anerkennendes Honorar.
Also sieh/hör/fühl, was in der Welt geschieht und schreibe los. Bitte reicht die Texte bis zum 10. April 2023 als PDF bei info@merlinstuttgart.de (pro Person max. 1 Text!) und haltet euch für den Lesebühnenauftritt am Sa.13. Mai 2023 bereit.
Ich habe mich tatsächlich mal wieder für eine Schreibwerkstatt bei der VHS angemeldet. Das letzte Mal ist ewig her. Corona hat da ja ganz viel durcheinander gewirbelt. Früher – und es fühlt sich sehr merkwürdig an, das so zu schreiben, als wäre das Jahrzehnte her, als wäre ich alt und könnte nicht mehr – jedenfalls, früher und vor der ganzen Virenlast bin ich gern und mindestens ein bis zwei Mal im Jahr zu einem Seminar oder einer Schreibwerkstatt gegangen, weil ich den Austausch mag, weil mir die Impulse und Schreibaufgaben immer so einen Motivations-Schub verpassen, weil es einfach Spaß macht.
Fun Fakt: Ich saß in Rottweil, in einem Schreibkus von Marin von Arndt und als Eisbrecher-Aufwärmübung fragte er uns, wie es wohl wäre einen Drachen als Haustier zu haben. Das war die Geburtsstunde von Norwin. Da habe ich den ersten Text mit ihm und über ihn geschrieben und nun… ja, nun erscheint am Montag Band 4 meiner Reihe „Das Drachenvolk von Leotrim“. Aber darum soll es heute gar nicht gehen. Schreibkurse und Seminare sind toll. Ich war bei einigen, da musste man einen Text mitbringen, vorlesen und dann wurde darüber ausführlich diskutiert. Bei anderen Gelegenheiten schrieben wir TeilnehmerInnen fleißig vor Ort. Für sich, aber auch für die Gruppe. Vorlesen kann man, muss man nicht. Alle diese Begegnungen haben eine Sache gemeinsam: Die Vorstellungsrunde am Anfang. Wer bin ich, was mache ich hier, was erwarte ich heute?
Für gewöhnlich ist mir dieses erste Vorstellen unangenehm, ich stottere herum, mein Profilierungskomplex ist nicht ausgeprägt genug, was soll ich denn sagen?
Gestern Abend hatte Lena Grimm die Idee uns gleich mal eine Übung mit großem Effekt vorzulegen. Wir sollten einen Gegenstand wählen, etwas, das uns wichtig ist, das uns täglich im Alltag begegnet und dieser Gegenstand erzählt dann von mir: Ein Text in der 3. Person, das schafft sofort Distanz auf das eigene Ich, das macht den Blick frei für ganz andere Dinge. Über mich sprechen ist kompliziert, wie schon erwähnt. Die Übung hat mir ausserordentlich viel Spaß gemacht, den anderen TeilnehmerInnen auch, und die Vorstellungen, die dabei heraus kamen waren wirklich persönlich, da war sofort Charakter zu sehen, das hatte Inhalt. Eine Frau wählte ihre Brille, eine andere ihr Smartphone undsoweiter. Ich habe meinen Füller genommen und hier ist mein Text. (Gerne zur Nachahmung empfohlen!)
Ich bin der Füller von Carolin Hafen. Sie hat mich schon seit 20 Jahren dabei, im täglichen Gebrauch. Ich war ein Geschenk von ihrer ersten großen Liebe. Er hat sogar ihren Namen in meinen Bauch gravieren lassen. Caro mag praktische Geschenke. Blumen, zum Beispiel, sind doof. Die sind bei der Übergabe ja schon quasi tot. Die Liebe hat nicht gehalten, aber ich bin noch da. Wir Zwei schreiben täglich Tagebuchgedanken auf, wobei Caro sich einbildet ihre Handschrift sei häßlich und unleserlich. Ich soll das, BitteDanke richten. Caro ist eigen mit Stiften und Papier. Wenn sich die Struktur nicht richtig anfühlt oder ein Kuli bockig ist in seiner Benutzung, dann wirft sie den Kollegen auch gern mal genervt durchs Zimmer. Sie trifft selten den Mülleimer auf Anhieb. Ich musste noch nie so fliegen. Nicht quer durchs Zimmer, aber gern mal über das Papier. Weil, wenn Caro einen Einfall hat, dann muss es schnell gehen. Ich husche dann hektisch die Zeilen entlang, und ja, dann wird es auch mal unleserlich. Upsi. Das kann nicht mal ich in Ordnung bringen.
Caro findet es ganz toll neue Wörter zu entdecken. Mit ihrem Handy bzw. dem digitalen Wörterbuch schlägt sie alles gleich nach. Neulich, zum Beispiel, da las sie das Wort „gründeln“ in einem Buch. Es gibt also tatsächlich ein Wort dafür, wenn Enten ihren Kopf ins Wasser tauchen um nach Futter zu suchen. Die Enten gründelten auf dem See. Wir mussten dann kurz das Kinderlied umschreiben. 😉
Carolin erfindet auch gern Wörter, weil sie findet, davon gibt es zu wenig. Wir lesen gerade Max Goldt und wie war es bitte möglich 40 Jahre alt zu werden ohne diesen Ausdruck: „Resttröpfchengetränkte Klofußumpuschelung“ Das ist doch ein Fest! Jedenfalls.
Wir schreiben viel, wir lesen viel und beim Lesen werden Passagen unterstrichen, da bin ich dann auch dabei. Caro ist so ein Barbar, die schreibt auch in Bücher rein. Nichts ist vor ihr sicher. Interessanterweise denkt sie, sie würde zu wenig machen, müsste mehr Output produzieren. Ich sehe das nicht so, wenn mir die Federspitze glüht vor lauter Tatendrang. Ich finde Pausen gut.
Wir beide sind uns einig: Texte sollten Menschen verbinden. Texte sollten immer von Einsamkeit erzählen und trösten. Wir beide finden es nämlich sehr toll, wenn eine Person zur anderen sagt: „Hast du DAS schon gelesen? Nein? Dann musst du das sofort anfangen, ich warte hier.“
Wir denken da an Mariana Leky, an „Kummer aller Art“ und an innere Zerzaustheit. Das waren tolle, kurze Texte, ganz nah am Menschen dran. Mit Liebe und Verständnis, das war lustig, das war tröstlich. Eine gute Mischung. Sowas würden wir auch gerne schreiben.
Ich schreibe ja am liebsten „Ende“ unter einen Text. Caro mag Anfänge. Da wohnt angeblich ein Zauber drinne.
Ja und jetzt muss ich meine Hausaufgaben machen. Für nächste Woche. Ui.
Ich habe zuweilen das Bedürfnis, Dinge zu schreiben, die ich zum Teil nicht fassen kann, die aber gerade den Beweis für das erbringen, was in mir stärker ist als ich.
Camus
Ich war mit dem Band „Schreiben über mich selbst“ aus dieser Duden-Reihe ja sehr unzufrieden. Alles, was ich dort vermisst habe, fand ich nun endlich hier und bin wieder versöhnt. Sinngemäß lautet die Aussage dieses Buches: Erst wenn du das Werkzeug Sprache beherrschst, bist du in der Lage damit kreativ zu arbeiten. Und wo fängt man an, wenn man mit dem Schreiben loslegt? Bei sich selbst. 25 Übungen laden dazu ein, mit verschiedenen Spielarten von ganz pedantisch bis hin zu eher grob. Innenleben, Aussenleben, Listen, Chroniken. Vom sachlichen Aufzeichnen zum Ideenbuch oder der eigenen Identitätsfindung. Als jahrelange Tagebuchschreiberin war mir schon manches vertraut, aber ich habe auch viele neue Anregungen und Ideen gefunden und ausprobiert. So mag ich das, so habe ich mir das gewünscht.
Es waren so viele Tagebuch-Beispiele dabei, dass ich praktisch das halbe Buch unterstrichen habe und meine Wunschliste um einige Titel reicher geworden ist. Ich muss unbedingt die Tagebücher von Kafka, Wittgenstein, Camus und Rousseau lesen. (Wegen mir hätten unter den Beispiel-Tagebuch-Schreibern auch ein paar Frauen sein dürfen, aber das ist ein anderes Thema.)
Ich schreibe schon seit vielen Jahren Tagebuch, dokumentiere meine Alltag, meinen Empfindungen, ich komme auch manchmal drauf, dass man nicht jeder Emotion trauen darf. Hier in diesem Büchlein lauteten die Übungen ganz oft: sei authentisch, wage auch mal einen Blick in die zerzausten Ecken deiner Persönlichkeit und halte das dann aus. Ich finde es einigermaßen schwierig die eigenen blinden Flecken auszumachen. Ich kann hart mit mir ins Gericht gehen, alle meine Fehler aufzählen und mich übel beschimpfen für meine Blödheit, wenn ich denn irgendwas ordentlich verbockt habe. Aber das führt noch nicht zu einem versöhnlichen Blick auf mich, noch nicht zu einem Fazit: Was kann ich besser machen? Vielleicht braucht es das gar nicht. Mich selber zu optimieren, als wäre ich die Beta-Version irgendeines Start-ups ist auch sehr bescheuert. Das kann nicht das Ziel sein. Jedenfalls. Hier geht es also um das Verständnis des eigenen Ichs, darum sich schreibend in Beziehung zu bringen, mit sich selbst, mit der Natur, mit allen anderen. Und ich bin überzeugt, dass das geht. Das Schreiben zu leben hilft. Schreiben schafft Bedeutung.
Kein Tag sei ohne Zeile!
Nulla dies sine linea!
Ich bin noch von einer anderen Sache überzeugt: Wenn man in sich (in Form eines Tagebuchs) etwas Ordnung geschaffen hat, dann kann man eine neue Datei anlegen oder ein neues Blatt Papier im Notizbuch aufschlagen und dann etwas neues, etwas Kreatives beginnen. Textarbeit. Schriftsteller versuchen immer ein Problem zu lösen. Ob nun fiktiv oder biografisch, das ist ja eigentlich egal. Mein Gemütszustand hängt oft mit meiner Fähigkeit zu schreiben zusammen, und wenn zu viel los ist, im Seelenhaus, dann klappt es a) mit dem kreativen Schreiben nicht und b) weiß ich manchmal vor Lauter Zuviel gar nicht, was ich denn denke oder fühle und überhaupt. Es ist tröstlich zu wissen, dass es anderen auch so geht. Mir war gar nicht klar, wie gern ich anderer Leute Tagebuch lese. Hinein schnüffeln in andere Gedankenhäuser und erstaunt feststellen: So anders ist deren Fundament gar nicht. Die wollen auch nur sich selbst und die Welt begreifen und dann etwas daraus machen. Dieser Band war sehr hilfreich und ich werde ihn wohl noch manches Mal in die Hand nehmen und aus den Übungen schöpfen um mich selber besser kennen zu lernen und zu begreifen. Bei Susan Sontag hieß das: Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke. (So, jetzt habe ich noch eine TagebuchschreiberIN rein geschmuggelt.) ★★★★★
Während des Lesens hatte ich mir vorgenommen, einen Verriss zu schreiben. Inzwischen bin ich durch, habe alles ein bisschen sacken lassen und staune jetzt, wie viele Passagen ich unterstrichen und angemerkt habe. Ja, ich bin so ein schrecklicher Mensch: Ich schreibe, zumindest mit Bleistift in Bücher hinein. Ich unterstreiche Stellen, die mir gut gefallen. Tagebücher anderer Leute finde ich offensichtlich spannend, hier waren schöne Formulierungen drin. Ich hab keine Ahnung, wer John Cheever ist. Aber er hat das in sein Tagebuch geschrieben:
Mich versöhnlich und mitfühlend der entsetzlichen Einzigartigkeit meiner selbst stellen.
John Cheever
Und jetzt will ich seine Tagebücher lesen. Jedenfalls. Ich habe also doch ein paar Dinge mitgenommen: Zitate, die mir gut gefielen, Anregungen zum Nachdenken, und Literaturtipps in andere Richtungen. Ich bewerte „Schreiben über mich selbst“ trotzdem nur mäßig, weil mich zwei Dinge stören an dem Schreibratgeber.
Die Partneraufgaben. Vier oder fünf Übungen erfordern einen Interview-Partner, der einem Fragen stellt und die Aufgaben mitgestaltet. Es geht ja um das Schreiben über mich selbst, ich verstehe dasd als inneren Dialog. Dass ich mich dafür erst jemandem offenbaren muss, dass ein Tagebuch nicht ausreicht, nervt mich. Das Szenario, dass ich eine Freundin bitte, mir diese Fragen zu stellen, sehe ich einfach nicht. Schreiben über mich selbst impliziert auch ein gewisses Schreiben für mich selbst. Da brauche ich niemanden extra. Ich bin mir da genug. Diese Schreibaufgaben habe ich alle ausgelassen, das interessiert mich nicht.
Die Übungen beziehen sich nahezu alle auf die Kindheit. Es gibt ganz am Schluss noch eine Aufgabe, die sich an Großeltern richtet, die Texte für ihre Enkel verfassen wollen. Ein Nachlass, quasi. Sinngemäß lautet die Aussage des Buches also: Zwischen dem 20. Lebensjahr und der Rente passiert nichts, worüber es sich zu schreiben lohnt. Das ist langweilig und uninteressant. Und da bin ich ganz entscheiden anderer Meinung. Mir ist völlig klar, dass ein Büchlein von 160 Seiten gar nicht leisten kann, was ich da erwarte: Ein ganzes Leben plus Charakter und diese zauberhafte Sache: Lebenserfahrung. Aber zu meinen und explizit auszudrücken, dass Schreiben über sich selbst nur dazu da ist, seine Kindheit aufzuarbeiten, ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. (Wobei es hier nicht um den therapeutischen Aspekt geht) Kind ist man nur ein paar Jahre, Erwachsen ist man Jahrzehnte. Ich bin jetzt 40 und wenn ich davon ausgehe, dass ich 80 werde, dann habe ich meine bisherige komplette Lebenszeit noch mal vor mir. Ich weiß nicht, was ich von dem Buch erwartet habe, vielleicht Schreiben über mich selbst im Sinne von mich besser kennen lernen. Die Kindheit ist ein Aspekt davon, ja. Prägungen, Sozialisation, meine Wurzeln. Jajaja. Ich stehe hier und schaue in eine bestimmte Richtung. Ich hätte wohl gerne einen atemberaubenden Rundumblick. Jedenfalls, das Buch bietet das nicht, es ist vermutlich auch zu viel verlangt. Ich bin kein Kind mehr, ich hab keine Enkel, ich bin offensichtlich nicht in der Zielgruppe für das Buch.
Ich bin überzeugt davon, dass es mehr Spielformen gibt und auch mehr Gründe, den Blick nach innen zu richten und Dinge und Ansichten zu Papier zu bringen. Dieser Schreibratgeber kratzt da nur an der Oberfläche. Schade. ★★★
Ich konnte inzwischen das dazugehörige Notizbuch – gebraucht – kaufen und habe somit die Reihe voll. Das bedeutet, ich kann nun all meine Schreibübungen ins Duden Blank Book hineinschreiben, alles hübsch ordentlich und am richtigen Platz. Mein innerer Monk ist sehr zufrieden. Jedenfalls.
Aus dieser Schreibratgeber-Reihe gefällt mir „Schreiben dicht am Leben“ bisher am besten, das spricht mich am meisten an. 19 verschiedene Übungen laden zum Schreiben ein und dieses Mal gefallen mir durchweg auch alle Impulse. Das ist nicht oft so. Üblicherweise picke ich mir ein paar Aufgaben heraus und lasse alles andere links liegen. Jede Übung greift einen Aspekt auf, wie man die Welt betrachten und in Worte fassen könnte. Das geht über den üblichen Tipp „Setze dich in die Fußgängerzone und beobachte Leute“ hinaus. Diese Schreibanregung ist ja nicht neu und findet sich in vielen Ratgebern.
Wie schon in den anderen Büchern der Reihe sind alle Schreibanregungen mit Text-Beispielen untermalt, meine Wunschliste ist schon wieder um 4 weitere Bücher angewachsen, weil mir die Beispiele so gut gefallen haben. Ich habe gestaunt und gedacht: „Was man alles machen kann. Toll.“ Wenn ich also mit meinem Notizbuch in der Fußgängerzone sitze, kann ich alles ganz minimalistisch einfangen, Dialoge mithören, überspitzt darstellen oder ganz anders, den Blick nach innen richten: „Wie geht es mir hier eigentlich?“
Es hindert mich ja keiner daran, mir ein paar Anregungen auszuwählen und miteinander zu vermischen. Ich finde es aber gut, dass hier im Buch die Übungen getrennt voneinander dargestellt sind mit dem Augenmerk auf einer einzige Sache. Ich würde es als „Sehen lernen“ zusammen fassen. Es geht ums beobachten, erfassen und komprimieren: Das Gesehene/Gefühlte in Worte zu fassen. Und da gibt es wirklich sehr viele Möglichkeiten. Ich habe herzlich gerne alles ausprobiert und damit gespielt und auch noch ein paar neue Dinge für mich mitgenommen. Dieser Ratgeber ist, meiner Meinung nach fürs kreative Schreiben, also für SchriftstellerInnen geeignet, Anfänger wie Fortgeschrittene, aber genauso fürs Tagebuchschreiben, für den ganz persönlichen, eigenen Gebrauch. Eine Universalanleitung, quasi.
Ein Buch über das Schreiben im Internet ist ja quasi am Veröffentlichungstag schon alt. Das weiß Stephan Porombka auch, das schreibt er sinngemäß selbst in seinem Text. Nun ist dieses Buch schon zehn Jahre alt. Ich hab das damals gekauft, als die Reihe „Kreatives Schreiben“ im DUDEN Verlag erschienen ist. Insgesamt sind in der Reihe, herausgegeben von Hanns-Josef-Ortheil sieben Bücher zu verschiedenen Themen. Es gibt noch ein achtes Buch, das sieht aber wie ein Stiefkind aus. Jedenfalls. Neulich fiel mir dieses Buch in die Hände, ich staune manchmal was ich alles habe, im Regal und vergessen auf dem SUB.
„Schreiben unter Strom“ habe ich vor zehn Jahren schon mal gelesen, jetzt wollte ich eigentlich nur kurz rein schmöckern, und hab es dann fast versehentlich, an zwei Abenden komplett gelesen. Der Ton ist ein bisschen schulmeisterlich und die Beschreibungen wie man einen Tweet bei Twitter absetzt muten heute putzig an. Aber es liest sich flott, die Möglichkeiten im Internet zu veröffentlichen sind heute ja noch umfangreicher, noch einfacher als vor zehn Jahren. Von den Schreibaufgaben habe ich vier ausprobiert, diese dienen aber eher dazu meine Ideen zu bündeln und eine Übersicht in meine Möglichkeiten zu bekommen. Die Ergebnisse dieser Aufgaben landen vermutlich nicht im Netz. Aber wenn ein Buch, obwohl es zehn Jahre alt ist, mir noch mal mehrere Impulse schenkt, dann nann ich es auch noch mal empfehlen.
Mein Plan ist, die ganze Reihe, also sieben Bände und das Stiefkind noch mal zu lesen und hier vorzustellen.
Projekt DUDEN – Kreatives Schreiben (Später mehr)
Hast du da Lust drauf? Ich hab Lust! Und, ich habe noch eine handvoll anderer Schreibratgeber auf dem SUB liegen. Vielleicht schaffe ich es tatsächlich jeden Monat einen davon zu rezensieren. Wünsch mit Zeit. 😉
Ich mag Listen. Und ich mag Buchreihen, ganz besonders wenn ich sie vollständig habe. Hier im Blog führe ich mehrere Listen bzw. Projekte, jetzt kommt eine weitere dazu: Projekt Duden. Letzte Woche stöberte ich durch meine Schreibratgeber, die gelesenen und die ungelesenen. (Was sich noch auf dem SUB befindet, kannst du hier nachlesen: Lese-Challenge 2022) Dabei stieß ich dann auf die Reihe „Kreatives Schreiben“ aus dem DUDEN Verlag. Die gebundenen Bücher sind alle sehr hübsch und soweit ich mich erinnere auch hilfreich. Allerdings ist das zehn Jahre her. Jedenfalls. Nun habe ich Lust die Reihe noch mal zu lesen und auch zu renzeniseren. Ich habe mit Schreiben unter Strom angefangen, als nächstes lese ich „Schreiben dicht am Leben“. Den Fortschritt meines Projekts dokumentiere ich hier, mit Links und Fotos und Anmerkungen. Mir fehlt allerdings das Notizbuch zur Reihe, das habe ich damals nicht dazu gekauft. Jetzt fände ich es aber hübsch, der Vollstänigkeit halber, es auch noch zu erwerben. Allerdings ist das gute Stück nicht mehr erhältlich. Falls du mir einen Tipp hast, wo ich es noch kaufen könnte, gern auch gebraucht, dann sag Bescheid, ja? Hier ist die Liste.
Mai 2022 Nachtrag: Ich habe die Reihe voll. Samt Notizbuch. Yay.
Ich habe vor einigen Jahren die Weltbild-Reihe „Heute schon geschrieben?“ abonniert und sehr gerne mit den Büchern gearbeitet. Kann man auch in meinem Blog nachlesen. Leider war nach dem vierten Band Schluß mit der Printausgabe. Aktuell versuche ich wieder ins Schreiben hinein zu finden. (Neues Manuskript, get shorties Lesebühne) Corona hat mich, was das angeht völlig verstummen lassen. (Aus Gründen.) Solche Phasen habe ich hin und wieder mal. Wenn ein Buch fertig geschrieben und veröffentlicht ist, habe ich diese Schwierigkeiten schon mal, und dann nehme ich einen Schreibratgeber samt Übungen her und schreibe mich wieder frei. Mit neuen Aufgaben zu neuen Herausforderungen, das klappt (fast) jedes Mal. Hier liegen noch vier oder fünf Schreibratgeber herum, aber ich erinnerte mich plötzlich an die Reihe von damals. 10 Bände hat die. Und ich besitze nur vier. Richtige Buchliebhaber verstehen mich: Ich habe die Reihe noch nicht voll. Wie sieht das denn bitte aus, im Regal?
Nun habe ich die anderen Bände als eBooks entdeckt und beschlossen: Ich mache damit weiter.