Schluß und ÜberarbeitungVerlage, Verträge, AgentenMarketing für Autoren
Ich habe diese Schreibratgeber-Reihe vor vielen Jahren begonnen, da war das noch eine Buchreihe als Hardcover im Weltbild Verlag. Zwischenzeitlich musste ich dann auf eBücher umsteigen, was natürlich kein Problem ist. Aber die Print-Bücher damals, die waren sehr hübsch gemacht, die hatten eine schöne Haptik und auch, wenn ich die Reihe inzwischen abgeschlossen habe – im Bücherregal ist die Sache nur halbfertig und mein innerer Monk ist unzufrieden. Aber das nur am Rande.
Ich zähle mich jetzt wirklich nicht zu den alten Hasen, ich habe auch noch einiges zu lernen… Ich glaube, es war Hemingway, der gesagt hat, dass man als SchriftstellerIn niemals zum Meister wird. Oder so ähnlich. Ich mochte diese Reihe sehr gern, Diana Hillebrand vermittelt ihr Wissen sehr sympathisch und persönlich samt Textbeispielen. Mit den ersten fünf oder sechs Bänden der Reihe habe ich sehr intensiv gearbeitet und viel davon profitiert (ich hatte sogar das passende Notizbuch dazu), aber jetzt zum Schluss war es mir ein bisschen zu oberflächlich, ich wäre bei manchem Thema gern mehr in die Tiefe gegangen und bei so einen Buch kann man leider keine Fragen stellen. 😉 Worauf ich hinauswill: Ich glaube Schreibende, die noch am Anfang stehen mit ihren Projekten und Veröffentlichungen werden hier wirklich gute Tipps, Übungen und Anregungen finden. Wer aber schon ein paar Schreibprojekte bewältigt hat, findet wenig Neues. Ich habe mir noch ein paar Notizen gemacht, vor allem Themen, die ich wie gesagt, vertiefen will, samt Links und weiterführenden Infos. Ich bin also noch nicht fertig mit der Arbeit. Ich kann die aber Reihe herzlich weiter empfehlen, inzwischen habe ich auch ihren Podcast (zusammen mit Wolfgang Tischer) entdeckt und abonniert, da geht es weiter mit Tipps und Tricks. Das gefällt mir sehr, es geht also weiter. ⭐️⭐️⭐️⭐️
Heute schon geschrieben? (Reihe in 10 Bänden) Diana Hillebrand Band 8, 9 und 10 Dotbooks Verlag eBuch
Ich hatte ein freies Stündchen, ein bisschen eher Feierabend und da bin ich in die Bücherei marschiert und etwas bei den Kinderbüchern eskaliert. Ich hab schon die Suchmaschine befragt und die Regale abgesucht, Graphic Novels suche ich vergebens, da gibt unsere örtliche Stadtbücherei wirklich nicht viel her. Ich vergleiche jetzt keine Graphic Novels mit Kinder-Bilderbüchern, aber ich finde der Weg ist nicht allzu weit, das passt schon – bebilderte Geschichten haben es mir angetan. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach Alexander Steffensmeier. Der Online-Katalog behauptet nämlich, dass 13 Bücher über Lieselotte ausleihbar wären. (Ich glaube, ich habe an anderer Stelle schon meine Liebe für Listen ausgedrückt. Ich habe, nur als Beispiel, die Bücherei-Liste mit Stephen-King-Hörbüchern ganz gewissenhaft abgearbeitet, nun ist nur noch eines übrig, dass ich noch nicht gehört habe, dann habe ich diese Liste komplett erledigt.) Jedenfalls. Ich war auf der Suche nach Lieselotte, die scheint aber sehr beliebt zu sein, sie war 12 Mal ausgeliehen. Tja, „Lieselotte lauert“ habe ich noch gleich in der Bücherei gelesen und leise vor mich hingekichert. Und dann habe ich, weil ich eh grad da war, noch ganz viele andere Sachen beschmöckert. Es passen gar nicht alle Bücher aufs Bild.
Celine Santini – Kintsugi ⭐️⭐️⭐️
Charlotte Blum – Das Fräulein vom Amt / Die Tote im Kurhaus (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Emily Gravett – Noch Mal! ⭐️⭐️⭐️⭐️
Michelle Knudsen, Kevin Hawkes – Ein Löwe in der Bibliothek ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Catherine Rayner – Humboldt der kleine Hase mit den großen Füßen ⭐️⭐️⭐️⭐️
Alexander Steffensmeier – Lieselotte lauert ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Britta Sabbag – Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück ⭐️⭐️⭐️⭐️
Astrid Lindgren – Im Wald sind keine Räuber ⭐️⭐️⭐️
Astrid Lindgren – Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind ⭐️⭐️⭐️⭐️
Ulf Nilsson – Kommissar Gordon. Der letzte Fall? ⭐️⭐️⭐️ [Rezension]
Johanna Schließer – Interview mit einem Drachen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Kintsugi
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Da ist viel Info-Dump drin. Aber ein Ratschlag wie: „Geh mal zum Yoga“ kann mir auch meine Nachbarin geben. Positiv finde ich, dass die Methode #Kintsugi erklärt und vorgestellt wird, und das ganze Buch ist sehr hübsch aufgemacht. Also das Layout mit Bildern und Zitaten und all das. Letztlich habe ich das Buch genau deshalb gekauft. Weil es schön aussah. Aber das wissen wir ja längst. Aussehen ist nicht alles, gell. 😏
Oben Erde, unten Himmel
Eigentlich ist das ein ganz wunderbarer Roman. Der hat alles, was ich für mein Lesevergnügen brauche. Es gibt ein Aber, aber der Reihe nach. Ich weiß nicht, ob es einen deutschen Begriff dafür gibt, im japanischen heißt es Kodokushi, wenn jemand einsam und allein stirbt und vielleicht wochen- oder monatelang nicht gefunden wird.
Suzu, die Hauptfigur dieses Romans ist ledig, lebt zurückgezogen mit einem Hamster und das Leben meint es nicht besonders gut mit ihr. Sie scheitert in der Liebe, spürt einen enormen Druck der Eltern etwas mit ihrem Leben anzufangen, Freunde hat sie auch keine und wie man als Erwachsene welche findet, ist ihr ein Rätsel. Sie verliert ihren Job und landet ausgerechnet bei einer Firma als Reinigungskraft, die sich auf Kodokushi-Fälle spezialisiert hat. Hier findet sie… Verbundenheit. Die Wohnungen müssen geputzt, die Habseligkeiten ausgeräumt, die Spuren eines ganzen Lebens beseitigt werden. Es ist ein Knochenjob. Diese Tätigkeit, die Arbeitskollegen, ihre Umstände verändern sie. Ich will gar nicht zuviel verraten. Die Geschichte geht der Frage nach, wann man jemandes Privatsphäre wahrt, wann man sich einmischt und hilft, sich für jemanden interessiert, wie man auf andere zugeht. Oder in Suzus Fall, auch einfach mal zulässt, dass andere sich für sie interessieren und Teil ihres Lebens sein wollen. Nähe und Distanz, ein Raum dazwischen. Und jetzt kommt das Aber. Weite Strecken des Romans sind im Telling erzählt. (Alle Schreibenden kriegen irgendwann einmal den Rat: Show, don´t tell). Jedenfalls. Ich musste mich an diese Erzählform erst gewöhnen und finde es schade, dass dadurch eine große Distanz zu den Figuren und zur Handlung entsteht. Ein Beispiel: Der Chef von Suzu, Herr Sakai, war nicht immer der Leiter seiner Kodokushi-Agentur. Es gab ein davor. Das Fräulein Suzu und Herr Sakai unterhalten sich darüber, er erzählt also in einem kurzen Abriss, sachlich und ohne das ich es sehen könnte, wie seine Umstände waren und ihn hier an diesen Punkt geführt haben. Das hat mich, weil es komplett heruntergeleiert wird, null berührt. Dabei ist seine Geschichte mindestens so interessant wie die von Suzu. Ich habe das Buch unheimlich gerne gelesen, ich empfehle es auch herzlich weiter. Aber ich, sujektiv, singular, finde es schade dass nicht alle Szenen so schön und ausführlich erzählt sind wie Suzus erste Begegnung mit Mrs. Langfinger im Badehaus. Da habe ich quasi mit den Frauen im heißen Wasser gesessen – die Autorin kann es offensichtlich. Ganz nah hingehen. Ich hätte mich getraut, auch bei anderen Gelegenheiten näher an die Figuren heranzutreten. Aber das ist wohl auch Teil der Geschichte. Nähe und Distanz. Was man zulässt, was man möchte, was nicht.
Wiener Straße
Das Buch hat den Sound und das Tempo von Sven Regener, ich kann jetzt wohl behaupten, dass das sein Ding ist, diese irren Dialoge und diese komischen „Typies“. Es hat eigentlich alles, was mich begeistert, aber ich habe letzten Monat „Magical Mystery“ gehört, da kommt Karl Schmidt auch drin vor, auch schrullig und sympathisch und all das. Aber hier wirken Figuren und Handlung irgendwie blaß. Die rennen kopflos herum, ich weiß lange nicht, wo die Reise hingehen soll, Kunst und all der Kram, wer den letztlich in der Kneipe arbeitet und Geld verdient mit dem blöden Kuchen. Und so wie ich in die Geschichte rein gestolpert bin, ohne rechten Anfang, fiel ich auch wieder raus, ohne rechtes Ende und all das lässt mich etwas ratlos zurück. Zwischendurch, da hatte ich schon schon Spaß, seitenlange Unterhaltungen über eine Kaffeemaschine, das kann wohl auch nur Sven Regener, da habe ich mich amüsiert und so. Aber so toll wie Magical Mystery war´s halt nicht und deshalb war ich etwas enttäuscht. Hm.
Interview mit einem Drachen
Wir erinnern uns doch alle an das Interview mit einem Vampir, oder? Tom Cruise, ein sehr junger Brad Pitt, und dieser Grusel, der ein bisschen kitzelt. Neulich habe ich diese kleine Kurzgeschichte von Johanna Schließer gelesen, bei dem Titel wild assoziiert und Kallestrus wird als attraktiv beschrieben, also wer kann es mir verdenken? Jedenfalls. Das Booklet ist ein Teaser, der Lust macht auf mehr. Nämlich die Geschichte von Kallestrus in #Drachenfeuerjagd
Im Interview erfahren wir interessante Dinge, zum Beispiel was Gold mit Hygiene zu tun hat und woher das ganze Gold überhaupt stammt. Die Interview-Partnerin schreibt für eine Zeitung und geht den wichtigen Fragen nach: Gibt es Drachen überhaupt (Ja, klar!) und leben die mitten unter uns ohne, dass wir es merken? Uff.
Drachen, also den Mythos um diese magischen Wesen gibt es wohl schon so lange wie sich Menschen Geschichten erzählen. Ich für meinen Teil vertrete ja die steile Theorie, dass die Menschen jedes Mal wenn sie einen Dinosaurier-Knochen ausgegraben haben – und das muss ja über die Jahrtausende hinweg einige Male vorgekommen sein – sie sich gar nichts anderes vorstellen konnten als Drachen. Wilde, große Tiere mit Flügeln, Reißzähnen, nie gesehen. Bitte, an was würdest du denken? Eben.
Jedenfalls. Ich habe mich mit dieser Kurzgeschichte sehr amüsiert, Drachenfeuerjagd habe ich auch schon gelesen und kann es herzlich weiter empfehlen.
Mein Highlight diesen Monat war „Das Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus“. Das ist schon der zweite Band aus der Feder des AutorinnenDuos Charlotte Blum. Ich finde, das ist eine sehr gelungene Fortsetzung und sobald ich die Zeit dazu finde, schreibe ich noch eine ordentliche Rezension dazu, so wie zu Band 1. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Es war sehr schön, Emmi und Alma wieder zu begegnen. Ein erneuter Mord in Baden-Baden zwingt Alma sich wieder in die Ermittlungen einzumischen und es ist gleichermaßen spannend zu sehen, wer da wen ermordet hat bzw. ob und wie es Alma schafft den Konventionen der 20er Jahre zu trotzen.
Ein neues Projekt, eine neue Liste. Die Schreibratgeber-Reihe von Diana Hillebrand umfasst 10 Bände, wenn ich mich nicht irre, habe ich davon schon 7 gelesen und teilweise rezensiert. So wie meine Duden-Reihe „Kreatives Schreiben„, will ich auch hier alle Bände lesen, rezensieren und wenn es angebracht ist, weiter empfehlen. Das hier ist meine Übersicht. Arbeitest du auch mit diesen Büchern? Wie sind deine Erfahrungen?
Diana Hillebrand
Band 1
Ideen finden und strukturieren
Anja Niekerken – Marketing für Autor*innen (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Stephen King – Fairy Tale (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Andrea Wilk – Wie du deinen Bucherfolg mit dem Herzen planst (eBuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Bertolt Brecht – Wenn die Haifische Menschen wären ⭐️⭐️⭐️
Sven Regener – Magical Mystery (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Jon Kabat-Zinn – Im Alltag Ruhe finden (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreiben auf Reisen:
An dem Buch habe ich jetzt wochenlang und monatelang rum gemacht. Es ist, wie man so schön sagt, nicht meine Tasse Tee. Ich mochte die Übungen und auch die Textbeispiele größtenteils nicht. Im Groben geht es darum: Entweder man schreibt für sich oder andere. Wenn man das tut, kann man das nüchtern, sachlich und kurz machen oder man verarbeitet die Eindrücke literarisch. Diese Erkenntnis ist jetzt nicht so wahnsinnig überraschend. Da ich ungern verreise, bin ich wohl auch einfach nicht in der Zielgruppe für das Buch.
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
Die Story habe ich erst als Film geschaut, dann als Hörbuch gleich noch hinterher geschoben. Das war eine echte Überraschung und eine Perle. Das hat mir wirklich Spaß gemacht. Sven Regener liest in einem irren Tempo, die Dialoge sind umwerfend, die Charaktere schrullig und sehr liebenswert. Bei der Magical Mystery Tour kann jeder mitmachen, auch eine wie ich. 😉
Fairy Tale:
Als glühender King-Fan kann ich gar nichts anderes als „Fairy Tale“ gut finden. Allerdings, ich habe Sachen wie „Es“ oder „The Stand“ als Hörbuch erlebt und Stephen King hat schon hervorragende Dinge abgeliefert. Fairy Tale ist gut, aber lange nicht so spannend, lange nicht so gut wie die eben genannten. Es ist ein bunter Mix aus verschiedenen Märchen, ja mit Grusel-Elementen. Es ist aber auch sehr lang und ich dachte hin und wieder: Komm endlich zum Punkt. Ich habe drauf gewartet, dass die Geschichte endlich richtig los geht und nicht mehr so nett dahin plätschert. Und dann war ich – huch – schon am Ende. Hm.
Stephen King – Fairy TaleSven Regener – Magical Mystery
Gleich vorweg: Ich habe schon eine Menge Bücher zum Thema Schreiben und Planen gelesen, ich zähle mich zu den Fortgeschrittenen, nicht zu den Anfängern. Ich kenne, unter anderem, die Bullet Journal Methode, ich habe schon viel ausprobiert, für mich übernommen oder auch verworfen. Das Buch ist also, ganz klar, für AngängerInnen hilfreich(er) als für Fortgeschrittene. Wenn man also vor lauter Ideen noch gar nicht weiß wo und wie man anfangen soll. Und jetzt kommt der Pro-Teil. Die Tipps werden hier mit Tempo und verständlich an die zukünftigen AutorInnen gebracht, das macht Spaß, das ganze Buch ist eine glühende Motivationsrede im Sinne von: Mach dein Ding. Auch mit dem Hinweis, wenn der Plan nicht passt, dann mach ihn passend. Ich habe also eine schöne Auffrischung erhalten. Es geht um das Wann und Wie und Was. Mit Beispielen und Anregungen. ★★★★★
Sidenote. Ich liebe es Pläne zu machen, ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Allerdings, das kann ich auch: Ganz viel Kram auf die To-Do-Liste schreiben, ohne die Punkte zu priorisieren. Das bedeutet, ich erledige irgendwas und merke gar nicht, dass ich Dieses mache um Jenem auszuweichen, weil ich da keinen Bock drauf habe, obwohl Jenes wichtiger wäre als alle anderen Sachen auf der Liste. Ich weiß also schon, dass ein guter Plan und Zwischenschritte (samt Pausen!) wichtig sind. Ich versuche meinen Kram zu erledigen, boykottiere mich dabei ohne mir davon zu erzählen. Wenn es nach Andrea Wilk geht, dann machen wir alle einen Plan und setzen den auch so um. Diese Vorstellung gefällt mir, das ist hübsch. Allerdings ist das für mich unrealistisch. Dafür kann sie nichts, daran muss ich arbeiten und das in den Griff kriegen. Sie liefert „nur“ die Anleitung, die Arbeit muss ich selber machen. 😉 Zu wissen, was ich wann wie mache, reicht also noch nicht um das in die Tat umgesetzt zu bekommen, was ich tatsächlich tun will. Das ist ja der Clou an der Sache.
Ich bemühe mich also gerade, meine ganzen Pläne zu prüfen, mal einen ehrlichen Blick drauf zu werfen, was funktioniert und was nicht. Und das dann, entsprechend ihrer Tipps umzusetzen. Ihre Beispielplanung orientiert sich an ihrem Alltag als Vollzeit-Autorin. Wer wie ich (noch) nicht Vollzeit schreibt, muss – glaube ich – sowieso noch detaillierter planen und sich die Zeitinseln im Alltag freischaufeln. Auch das weiß ich schon: ein Jour fix im Alltag ist die Lösung. So wie meine „Stille Stunde“ jeden Mittwoch. Das funktioniert super.
Sie empfiehlt also die Aufgaben herunterzubrechen, kleine Schritte zu machen und regelmäßig zu reflektieren: was funktioniert, was nicht? Und dann ist es wohl egal, ob ich nur 10 Minuten am Tag an meinem Herzensprojekt arbeite oder 2 Stunden. Output ist he key.
Die Ansage auf dem Titel ist das, was man kriegt. Ich meine das sehr positiv, nicht, dass da falsche Erwartungen aufkommen. Es geht ums Planen, und nicht darum was/wie man schreibt und wie man den inneren Schweinehund dazu kriegt sich an der Sache zu beteiligen. Das ist wieder ein anderer Ratgeber.
Neues Jahr, neues Glück. Ich will meinen Stapel ungelesener Bücher (kurz SUB) abbauen. Ich kaufe aber ständig neue Bücher und boykottiere mein Vorhaben selbst. Wie jedes Jahr, nehme ich mir vor 52 Bücher zu lesen. Also eins pro Woche. Das ist mein persönlicher, literarischer Marathon. Und das hier ist mein aktueller SUB:
Lendle – Mein letzter Versuch die Welt zu retten
Oliver Sacks – Der einarmige Pianist
Arno Geiger – Anna nicht vergessen
Koeppen – Das Treibhaus
Wells – Die Zeitmaschine
Nabokov – Lolita
Fromm – Haben und Sein
Mailer – Die Nackten und die Toten
Wörter machen Leute
Der afrikanische Elefant
Lexikon der Charakterkunde
Frömberg – Etwas besseres als die Freiheit
Scholl-Latour- Afrikanische Totenklage
Davies – Der fünfte im Spiel
Brontë – Sturmhöhe
Porath – Mops und Möhren
McCourt – Der Junge aus Limerick
Sachau – Linksaufsteher
Schneider – Schlafes Bruder
Porath – Klosterkeller
John Galsworthy – Die Forsyte Saga
Bodo Kirchhoff – Die Liebe in groben Zügen
Siri Hustvedt – Was ich liebte
Christopher Vogler – Die Odyssee des Drehbuchschreibers
Johannes Mario Simmel – Und Jimmy ging zum Regenbogen
Doris Dörrie – Leben Schreiben Atmen
Doris Dörrie – Einladung zum Schreiben
Johann Hari – Der Welt nicht mehr verbunden
Stefanie Stahl – Das Kind in dir muss Heimat finden + Arbeitsbuch
Otfried Preußler – Krabat
Die Kunst des Zeichnens: Übungsbuch Natur
Peter Härtling – Hölderlin
Christa Wolf – Medea
Brigitte Kronauer – Berittener Bogenschütze
Johanna Schließer – Drachenfeuerjagd (eBook)
John Green – Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
Martin Kuckenberg – Die Entstehung von Sprache und Schrift
Sara Pennypacker – Mein Freund Pax
Die Kunst des Zeichnens – Der Quick-Start-Block
TOPP Kalligraphie – Der Quick-Start-Block (Andreas Lux)
TOPP Handlettering – Der Quick-Start-Block (Ludmilla Blum)
Bonni Goldberg – Raum zum Schreiben
Sybille Knauss – Schule des Erzählens
Ildiko von Kürthy – Es wird Zeit (Tagebuch)
R. M. Rilke – Gesamtausgabe in 6 Bänden (1/6)
Wilhelm Genazino – Eine Frau, eine Wohnung, ein Regenschirm (eBook)
Wilhelm Genazino – Wenn wir Tiere wären (eBook)
Michel De Montaigne – Essays (eBook)
Heinrich Mann – Professor Unrat (eBook)
Herman Melville – Moby Dick (eBook)
Dostojewski – Schuld und Sühne (eBook)
Homer – Odysee (eBook)
Homer – Ilias (eBook)
Eichendorff – Aus dem Leben eines Taugenichts (eBook)
Dante Aligheri – Die göttliche Komödie (eBook)
Nietzsche – Also sprach Zarathusra (eBook)
Tolstoi – Krieg und Frieden (eBook)
Stephen King – Der Sturm des Jahrhunderts
Hannah Gadsby – Nanette
Horst Evers – Es hätte alles so schön sein können
Stephen King – LOVE
Lotte Römer – Limoncello und die wahre Liebe
Lotte Römer – Herbstzeitleuchten (eBook)
Zsuzsa Bank – Die hellen Tage
Thomas Brasch – Wer durch mein Leben will, muss durch mein Zimmer
QWERTZ 03/2022 – Mitgliedermagazin des BvjA
Und in der Nacht fielen die Sterne vom Himmel – Die Ukraine-Anthologie des BvjA
Schiller – Auf den Brettern, die die Welt bedeuten (Hörbuch)
Wolfgang Hohlbein – Drachenbrüder (Der Schwur des Dschingis Khan)
Thomas Mann – Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
John Irving – Die imaginäre Freundin
Flann O’Brien – Das harte Leben (Hörbuch gelesen von Harry Rowohlt)
Haruki Murakami – Von Männern, die keine Frauen haben (Hörbuch gelesen von Frank Arnold)
Daniel Heil – Die Sprache der Seele verstehen
Peter Lauster – Wege zur Gelassenheit
Renate Bergmann – Wer erbt, muss auch gießen
Ich lese gerade:
Bryan Cohen, Jeremiah Jones – 1000 kreative Schreibideen (eBook)
Die Kunst des Zeichnens: Übungsbuch. Mythen, Drachen, Fantasy
Jessica Peffer – Drachen zeichnen
Kritzelpixel – Zeichnen lernen Tag für Tag
John Cassidy – Zeichnen für verkannte Künstler
Freya Sampson – Die letzte Bibliothek der Welt
Team LYX – Write – Das Buch für angehende Autor:innen
Volker Schwarz – Meine schönsten Niederlagen
Nicolai Köppel – Das sagt mir was
Andrea Gerk – Lesen als Medizin
Max Scharnigg – Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau
Ich habe zuweilen das Bedürfnis, Dinge zu schreiben, die ich zum Teil nicht fassen kann, die aber gerade den Beweis für das erbringen, was in mir stärker ist als ich.
Camus
Ich war mit dem Band „Schreiben über mich selbst“ aus dieser Duden-Reihe ja sehr unzufrieden. Alles, was ich dort vermisst habe, fand ich nun endlich hier und bin wieder versöhnt. Sinngemäß lautet die Aussage dieses Buches: Erst wenn du das Werkzeug Sprache beherrschst, bist du in der Lage damit kreativ zu arbeiten. Und wo fängt man an, wenn man mit dem Schreiben loslegt? Bei sich selbst. 25 Übungen laden dazu ein, mit verschiedenen Spielarten von ganz pedantisch bis hin zu eher grob. Innenleben, Aussenleben, Listen, Chroniken. Vom sachlichen Aufzeichnen zum Ideenbuch oder der eigenen Identitätsfindung. Als jahrelange Tagebuchschreiberin war mir schon manches vertraut, aber ich habe auch viele neue Anregungen und Ideen gefunden und ausprobiert. So mag ich das, so habe ich mir das gewünscht.
Es waren so viele Tagebuch-Beispiele dabei, dass ich praktisch das halbe Buch unterstrichen habe und meine Wunschliste um einige Titel reicher geworden ist. Ich muss unbedingt die Tagebücher von Kafka, Wittgenstein, Camus und Rousseau lesen. (Wegen mir hätten unter den Beispiel-Tagebuch-Schreibern auch ein paar Frauen sein dürfen, aber das ist ein anderes Thema.)
Ich schreibe schon seit vielen Jahren Tagebuch, dokumentiere meine Alltag, meinen Empfindungen, ich komme auch manchmal drauf, dass man nicht jeder Emotion trauen darf. Hier in diesem Büchlein lauteten die Übungen ganz oft: sei authentisch, wage auch mal einen Blick in die zerzausten Ecken deiner Persönlichkeit und halte das dann aus. Ich finde es einigermaßen schwierig die eigenen blinden Flecken auszumachen. Ich kann hart mit mir ins Gericht gehen, alle meine Fehler aufzählen und mich übel beschimpfen für meine Blödheit, wenn ich denn irgendwas ordentlich verbockt habe. Aber das führt noch nicht zu einem versöhnlichen Blick auf mich, noch nicht zu einem Fazit: Was kann ich besser machen? Vielleicht braucht es das gar nicht. Mich selber zu optimieren, als wäre ich die Beta-Version irgendeines Start-ups ist auch sehr bescheuert. Das kann nicht das Ziel sein. Jedenfalls. Hier geht es also um das Verständnis des eigenen Ichs, darum sich schreibend in Beziehung zu bringen, mit sich selbst, mit der Natur, mit allen anderen. Und ich bin überzeugt, dass das geht. Das Schreiben zu leben hilft. Schreiben schafft Bedeutung.
Kein Tag sei ohne Zeile!
Nulla dies sine linea!
Ich bin noch von einer anderen Sache überzeugt: Wenn man in sich (in Form eines Tagebuchs) etwas Ordnung geschaffen hat, dann kann man eine neue Datei anlegen oder ein neues Blatt Papier im Notizbuch aufschlagen und dann etwas neues, etwas Kreatives beginnen. Textarbeit. Schriftsteller versuchen immer ein Problem zu lösen. Ob nun fiktiv oder biografisch, das ist ja eigentlich egal. Mein Gemütszustand hängt oft mit meiner Fähigkeit zu schreiben zusammen, und wenn zu viel los ist, im Seelenhaus, dann klappt es a) mit dem kreativen Schreiben nicht und b) weiß ich manchmal vor Lauter Zuviel gar nicht, was ich denn denke oder fühle und überhaupt. Es ist tröstlich zu wissen, dass es anderen auch so geht. Mir war gar nicht klar, wie gern ich anderer Leute Tagebuch lese. Hinein schnüffeln in andere Gedankenhäuser und erstaunt feststellen: So anders ist deren Fundament gar nicht. Die wollen auch nur sich selbst und die Welt begreifen und dann etwas daraus machen. Dieser Band war sehr hilfreich und ich werde ihn wohl noch manches Mal in die Hand nehmen und aus den Übungen schöpfen um mich selber besser kennen zu lernen und zu begreifen. Bei Susan Sontag hieß das: Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke. (So, jetzt habe ich noch eine TagebuchschreiberIN rein geschmuggelt.) ★★★★★
Ich war wieder viel auf der Autobahn unterwegs, deshalb habe ich wieder einige Hörbücher ratzfatz weggehört. Da waren schöne Sachen dabei.
Jasmin Schreiber – Marianengraben ⭐️⭐️⭐️
Plusquamperfekt und konstruierter Kitsch. Ich habe es zwar fertig gelesen, aber schön war das nicht.
Christian Schärf – Schreiben Tag für Tag ⭐️⭐️⭐️⭐️
Ein Ratgeber zum Thema Tagebuch-schreiben. Das Buch bekommt hier im Blog die Tage noch eine eigene Rezension. Ausführlich und so.
Ferdinand von Schirach – Kaffee und Zigaretten (Hörbuch gelesen von Lars Eidinger) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Die Melancholie des Textes mit der Stimme von Lars Eidinger ergibt eine vertonte Depression. Ich habe mich dann beim nächsten Schirach-Buch dazu entschlossen, es selber zu lesen.
Harry Mulisch – Die Entdeckung des Himmels (Hörspiel) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Sehr toll.
Schirach – Nachmittage ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dazu habe ich schon eine ausführliche Rezension im Blog geschrieben. [Hier]
Stephen King – Nachtschicht (Hörbuch gelesen von Joachim Kerzel) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kurzgeschichtensammlung. Ganz gut, aber lange nicht so gelungen wie seine Romane.
Christian Liederer – Thomas Mann Leben und Werk (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Dank der Analyse der einzelnen Werke hatte ich noch ein paar Aha-Momente. Besonders beim Zauberberg.
Elke Heidenreich – Kolonien der Liebe (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kann ich immer wieder gut hören/lesen. Gute Unterhaltung für Zwischendurch.
Dieses Sachbuch mag für Anfänger gut geeignet sein. Wenn man wie ich schon ein paar Ratgeber gelesen hat, dann ist da wenig Neues dabei. Es liest sich locker-leicht, die Autorin ist mir sehr sympathisch, sie greift auch schwierige Themen auf, sie spart auch das liebe Geld nicht aus. Das wird ja gern mal vernachlässigt, weil wie arbeiten ja nur für die persönliche Erfüllung, für den Traum von Berühmtheit, um sagen zu können: „Ich habe ein Buch geschrieben.“ *zwinki zwonki* Reicht ja dann auch, gell.
Veröffentlichen, vermarkten, gelesen werden; das steht ja alles auf einem anderen Blatt. Joanna Penn versucht das alles abzudecken, mir persönlich ist die Abwicklung der Themen aber an manchen Stellen zu oberflächlich. Vor zehn Jahren hätten alle diese Infos eine andere Wirkung auf mich gehabt. ⭐️⭐️⭐️⭐️
Daniel Kahneman – Schnelles denken, langsames denken (Hörbuch)
Gelesen von Jürgen Holdorf. Mit diesem Hörbuch habe ich Wochen verbracht, jeden Tag 10 bis 15 Minuten. Ich habe mich schon oft gefragt, warum ich in manchen Situationen blitzschnell reagiere und in anderen langsam wie eine Schnecke bin. Und warum kann ich das nicht steuern? Beeinflussen? Daniel Kahneman hat es mir erklärt, sehr ausführlich und so, dass ich es auch verstehe. System 1 und 2 arbeiten einfach sehr unterschiedlich. Allerdings ist die Flut an Infos und Erklärungen so gewaltig, dass ich mein tägliches Hör-Pensum auf maximal 15 Minuten reduziert habe. Damit ich auch Zeit habe alles sacken zu lassen, zu verstehen, darüber nachzudenken. Es ist unheimlich spannend den Erklärungen, Studien und Experimenten zu folgen, die erklären, warum wir denken was wir denken und wie wir zu den Entscheidungen kommen, die wir treffen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Coppenrath – Am Alter vorbei geht auch ein Weg
Das ist so ein kleines Geschenke-Buch, dass zu jeder Gelegenheit passt. Nun bin ich nicht ganz objektiv, weil da eine Kurzgeschichte von mir drin ist. Ich habe das Büchlein gelesen, ich muss ja wissen, mit wem ich da zusammen veröffentlicht wurde, und mit wem ich mir den Platz teile. 😉 Da waren herrliche Geschichten drin, ich habe ein paar mal herzlich gelacht und mich auch wieder erkannt. Ich bin in guter Gesellschaft, da fühle ich mich wohl. Ich empfehle dir also Kurzgeschichten für Bus und Bahn und Wartezimmer – oder wo auch immer du Zeit findest für eine kleine Auszeit. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Katharina Hartwell – Das schwebende Schiff
Das ist Band 3 der Silbermeer-Saga. Der Abschluss der Reihe ist gelungen, ich bin zufrieden damit. Aber ich habe es auch kommen sehen, ich bin also wenig überrascht. Braucht es das? Ein überraschendes Ende? Vermutlich nicht. Die Geschichte war spannend und gleichzeitig absehbar, es war ein großes Lesevergnügen, es war aber auch Arbeit. Sprachlich holperte es immer wieder, ich fand die Satzstellung viele Male merkwürdig, musste zurück an den Anfang, nochmals lesen, überlegen, ob ich das jetzt alles verstanden habe… diese Stolpersteine rissen mich aus dem Lesefluss. Es war also unrund und eckig, und dann wieder sehr besonders – so, wie ich es aus den vorangegangenen Büchern kenne.
Ich tauche hier ein, in eine ganz andere Welt, der Kartenmacher hat einen guten Fächer auf den Tisch gelegt, ich habe das schon kapiert. Aber, es wäre auch leichter gegangen, für alle Beteiligten. Der Schluß war unnötig lang. Es war eine unglaubliche Reise, der erste Band gefiel mir am Besten. Die Geschichte ist komplex und verwirrend, man muss sich als LeserIn mühe geben, mitdenken. Das ist an sich was Gutes. Ich muss mich ein bisschen recken und strecken um mithalten zu können, mir wird nicht alles vorgekaut auf einem Tablett serviert, ich schätze das. Wenn ich selber denken darf. Das ist alles nichts schlechtes, nur war es (mir) teilweise zu viel.
Eddas Welt, aus der Feder von Katharina Hartwell, war so ganz anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Sehr besonders, spannend und ungewöhnlich, ich bin völlig abgetaucht. Und ich will die Geschichte mögen, alle Figuren, alle Inseln, selbst wenn mir nicht JedeR sympathisch ist, selbst wenn sie in ihr Unglück rennen.
Vielleicht muss ich es nochmal lesen, mich nochmal drauf einlassen, manchmal braucht es einen zweiten Blick um alles zu verstehen, zu sehen. ⭐️⭐️⭐️⭐️
Jim Dodge – Fup
Den Roman habe ich schon an anderer Stelle rezensiert. HIER. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Haruki Murakami – Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede (Hörbuch)
Ich muss gestehen, dass ich noch keinen Roman von Haruki Murakami gelesen habe. Ich habe keine Ahnung was er so schreibt. Ich bin beim stöbern über dieses Hörbuch gestolpert. Joggen und Schreiben. Ich dachte, das sind doch meine Themen, dass muss gut werden. Ich habe schon viele Sportarten ausprobiert, aber das Joggen ist mir von allen die Liebste, und auch diejenige, die ich am längsten praktiziere. Keine Langstrecken, nein. Ich renne eine Stunde, die Kilometer und die Zeit sind mir herzlich egal. Mich interessierte, was Murakami zu diesen Themen zu sagen hätte, wie er das verbinden würde. Und auch, ob das für mich dann einen Mehrwert hat. Dieses Buch wird bei den Biografien gelistet, bei den Sachbüchern. Dabei ist es eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Rennen, mit dem, was man körperlich leisten kann und will. Schreiben ist einem Langstreckenlauf nicht unähnlich. Das habe ich gleich kapiert. Dieses Buch ist nicht bei den Schreibratgebern gelistet und dennoch habe ich den Eindruck, jemandem, der sein Handwerk beherrscht (und dabei sehr bescheiden ist) über die Schulter geschaut zu haben. Ich fühle mich gesehen, verstanden, ich habe viel gelernt, ich teile viele seiner Ansichten – zum Laufen und zum Schreiben. Ich weiß nicht, wie interessant das alles ist für Menschen, die weder rennen noch schreiben. Ich sehe es als Ratgeber für ein gutes Leben: Körperlich und geistig in Bewegung bleiben. Ich wünsche mir das bis ins hohe Alter. Und nun muss ich die Bücherei plündern und alle Murakami-Hörbücher heim tragen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thomas Mann – Buddenbrooks (Hörspiel)
Als Printbuch, also selber lesend, fand ich es langweilig. Vor vielen Jahren habe ich diesen Roman abgebrochen. Damals hatte ich keinen Blick für die präzise Sprache, für die Bilder, die er erzeugt. Das ging alles an mir vorbei. Doch das Hörspiel begeistert mich sehr, ich hab die ganze Zeit den Eindruck, dass ich da viel lernen kann. Ich hatte erwartet, dass der Roman, also Thema und Sprache, altbacken ist und geschwollen. Jetzt, dank des Hörspiels, habe ich einen Zugang zur Handlung und zur Schönheit der Sprache. Jetzt verstehe ich endlich, was Thomas Mann da gemacht hat. Und: Es wird nicht mein letztes Hörspiel sein. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Hannah Arendt – Die Freiheit, frei zu sein (Hörbuch)
Gelesen von Sandra Schwittau. Das ist auch eins der Bücher, dass ich mehrfach lesen (hören) muss, bis ich alles geschnallt habe. Keine Ahnung, wie andere Leute das machen, ob die gleich „Aha!“ sagen. Ich muss mir, nach einem Sachbuch immer die Zeit nehmen, alles in Ruhe zu durchdenken. Dank Daniel Kahnemann weiß ich, mein Sytem 2 arbeitet grad auf Hochtouren. Das mit der Freiheit ist gar nicht so einfach. Hannah Arendt erklärt hier Begriffe wie Krieg, Revolution, Freiheit. Was ist das, wie geht das? Ja, wie? ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Das war mein Lese-Monat. Ich habe ja schon ein paar der Bücher rezensiert. Ich würde gern noch was zu „Quiet Girl“ schreiben, aber dafür brauche ich mehr Zeit. Nur soviel: Ich fühle mich gesehen, verstanden.
Das Reportagen-Heft wäre soweit in Ordnung, rein inhaltlich. Aber das Layout der Zeitschrift ist so schlimm, dass es mir nicht möglich ist, dass bequem und mit Genuss zu lesen. Meine Legasthenie kickt da voll rein. Ich muss alles über und unter meiner aktuellen Lese-Zeile mit einem Blatt Papier abdecken, damit ich überhaupt lesen kann, was da steht. Ansonsten sehe ich da nur hüpfenden Buchstabensalat, das ist anstrengend und sehr, sehr unschön. Schade, wir werden keine Freunde.
Hanns-Josef Ortheil – Schreiben über mich selbst ⭐️⭐️⭐️ [Link: Rezension]
Dr. Anne Fleck – Energy! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Michael Morpurgo – Der Leuchtturmwärter und ich ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ [Link: Rezension]
Charlotte Blum – Das Fräulein vom Amt (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ [Link: Rezension]
Alexandra Stross – Natürliche Darmsanierung ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️