Dieses Buch hallt noch nach, ich überlege, es gleich noch mal zu lesen. Aber vermutlich werde ich nie ganz begreifen, wie Ausschwitz existieren oder wie Menschen diesen Ort überleben konnten. Heiners Geschichte macht klar: Er lebt, aber dem Grauen entkommt er nicht.
Ich habe mich das schon oft gefragt: Wie schafft man das? Wie findet man seinen Weg in ein normales Leben? Heiraten, Kinder kriegen, Freundschaften pflegen, einen Beruf ausüben, vielleicht ständig Erinnerungen und Tätern begegnen?
Heiner hat Ausschwitz überlebt. Jahre später muss er vor Gericht aussagen. Allein der Unterschied zwischen dem, was er erlebt hat, wie er sich daran erinnert, und wie Anwälte und Richter ihre Fragen stellen, was sie für Fakten, Zahlen, Beweise wollen… es ist ein Irrsinn. Das, was Heiner sagen will, und das was er antworten muss, ist kaum zu ertragen. Im Flur vor dem Gerichtssaal sackt er zusammen und begegnet Lena. Sie verlieben sich, kaum zu glauben. Heiner muss reden, muss erzählen, er bringt seine Vergangenheit und sein Trauma mit in die Beziehung. Ein Senfglas voller Knochenstaub immer dabei. Für mich ist das völlig logisch, dieses Glas; das er daran festhält. Die Frage ist: Reicht Liebe aus, um damit zurechtzukommen? Lena kämpft, um sich nicht zu verlieren. Sie muss Publikum sein, Zuhörerin, weil sie es nicht erlebt hat, diesen Schmerz, und ausgeschlossen bleibt.
Die Vergangenheit streckt immer wieder ihre kalten Finger in die Gegenwart hinein, es geht um Ausschwitz damals und heute, aber vor allem um Heiner und Lena, eine wahnsinnige Geschichte. Ich musste das Buch alle 30 Seiten beiseitelegen, nachdenken, manches, weil ich es nicht parat habe, recherchieren, nachlesen, begreifen versuchen. Ich empfehle das Buch, das ist tatsächlich, meiner Meinung nach ein must-read. ★★★★★
Ich hatte ein freies Stündchen, ein bisschen eher Feierabend und da bin ich in die Bücherei marschiert und etwas bei den Kinderbüchern eskaliert. Ich hab schon die Suchmaschine befragt und die Regale abgesucht, Graphic Novels suche ich vergebens, da gibt unsere örtliche Stadtbücherei wirklich nicht viel her. Ich vergleiche jetzt keine Graphic Novels mit Kinder-Bilderbüchern, aber ich finde der Weg ist nicht allzu weit, das passt schon – bebilderte Geschichten haben es mir angetan. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach Alexander Steffensmeier. Der Online-Katalog behauptet nämlich, dass 13 Bücher über Lieselotte ausleihbar wären. (Ich glaube, ich habe an anderer Stelle schon meine Liebe für Listen ausgedrückt. Ich habe, nur als Beispiel, die Bücherei-Liste mit Stephen-King-Hörbüchern ganz gewissenhaft abgearbeitet, nun ist nur noch eines übrig, dass ich noch nicht gehört habe, dann habe ich diese Liste komplett erledigt.) Jedenfalls. Ich war auf der Suche nach Lieselotte, die scheint aber sehr beliebt zu sein, sie war 12 Mal ausgeliehen. Tja, „Lieselotte lauert“ habe ich noch gleich in der Bücherei gelesen und leise vor mich hingekichert. Und dann habe ich, weil ich eh grad da war, noch ganz viele andere Sachen beschmöckert. Es passen gar nicht alle Bücher aufs Bild.
Celine Santini – Kintsugi ⭐️⭐️⭐️
Charlotte Blum – Das Fräulein vom Amt / Die Tote im Kurhaus (eBook) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Emily Gravett – Noch Mal! ⭐️⭐️⭐️⭐️
Michelle Knudsen, Kevin Hawkes – Ein Löwe in der Bibliothek ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Catherine Rayner – Humboldt der kleine Hase mit den großen Füßen ⭐️⭐️⭐️⭐️
Alexander Steffensmeier – Lieselotte lauert ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Britta Sabbag – Die kleine Hummel Bommel sucht das Glück ⭐️⭐️⭐️⭐️
Astrid Lindgren – Im Wald sind keine Räuber ⭐️⭐️⭐️
Astrid Lindgren – Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind ⭐️⭐️⭐️⭐️
Ulf Nilsson – Kommissar Gordon. Der letzte Fall? ⭐️⭐️⭐️ [Rezension]
Johanna Schließer – Interview mit einem Drachen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Kintsugi
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Da ist viel Info-Dump drin. Aber ein Ratschlag wie: „Geh mal zum Yoga“ kann mir auch meine Nachbarin geben. Positiv finde ich, dass die Methode #Kintsugi erklärt und vorgestellt wird, und das ganze Buch ist sehr hübsch aufgemacht. Also das Layout mit Bildern und Zitaten und all das. Letztlich habe ich das Buch genau deshalb gekauft. Weil es schön aussah. Aber das wissen wir ja längst. Aussehen ist nicht alles, gell. 😏
Oben Erde, unten Himmel
Eigentlich ist das ein ganz wunderbarer Roman. Der hat alles, was ich für mein Lesevergnügen brauche. Es gibt ein Aber, aber der Reihe nach. Ich weiß nicht, ob es einen deutschen Begriff dafür gibt, im japanischen heißt es Kodokushi, wenn jemand einsam und allein stirbt und vielleicht wochen- oder monatelang nicht gefunden wird.
Suzu, die Hauptfigur dieses Romans ist ledig, lebt zurückgezogen mit einem Hamster und das Leben meint es nicht besonders gut mit ihr. Sie scheitert in der Liebe, spürt einen enormen Druck der Eltern etwas mit ihrem Leben anzufangen, Freunde hat sie auch keine und wie man als Erwachsene welche findet, ist ihr ein Rätsel. Sie verliert ihren Job und landet ausgerechnet bei einer Firma als Reinigungskraft, die sich auf Kodokushi-Fälle spezialisiert hat. Hier findet sie… Verbundenheit. Die Wohnungen müssen geputzt, die Habseligkeiten ausgeräumt, die Spuren eines ganzen Lebens beseitigt werden. Es ist ein Knochenjob. Diese Tätigkeit, die Arbeitskollegen, ihre Umstände verändern sie. Ich will gar nicht zuviel verraten. Die Geschichte geht der Frage nach, wann man jemandes Privatsphäre wahrt, wann man sich einmischt und hilft, sich für jemanden interessiert, wie man auf andere zugeht. Oder in Suzus Fall, auch einfach mal zulässt, dass andere sich für sie interessieren und Teil ihres Lebens sein wollen. Nähe und Distanz, ein Raum dazwischen. Und jetzt kommt das Aber. Weite Strecken des Romans sind im Telling erzählt. (Alle Schreibenden kriegen irgendwann einmal den Rat: Show, don´t tell). Jedenfalls. Ich musste mich an diese Erzählform erst gewöhnen und finde es schade, dass dadurch eine große Distanz zu den Figuren und zur Handlung entsteht. Ein Beispiel: Der Chef von Suzu, Herr Sakai, war nicht immer der Leiter seiner Kodokushi-Agentur. Es gab ein davor. Das Fräulein Suzu und Herr Sakai unterhalten sich darüber, er erzählt also in einem kurzen Abriss, sachlich und ohne das ich es sehen könnte, wie seine Umstände waren und ihn hier an diesen Punkt geführt haben. Das hat mich, weil es komplett heruntergeleiert wird, null berührt. Dabei ist seine Geschichte mindestens so interessant wie die von Suzu. Ich habe das Buch unheimlich gerne gelesen, ich empfehle es auch herzlich weiter. Aber ich, sujektiv, singular, finde es schade dass nicht alle Szenen so schön und ausführlich erzählt sind wie Suzus erste Begegnung mit Mrs. Langfinger im Badehaus. Da habe ich quasi mit den Frauen im heißen Wasser gesessen – die Autorin kann es offensichtlich. Ganz nah hingehen. Ich hätte mich getraut, auch bei anderen Gelegenheiten näher an die Figuren heranzutreten. Aber das ist wohl auch Teil der Geschichte. Nähe und Distanz. Was man zulässt, was man möchte, was nicht.
Wiener Straße
Das Buch hat den Sound und das Tempo von Sven Regener, ich kann jetzt wohl behaupten, dass das sein Ding ist, diese irren Dialoge und diese komischen „Typies“. Es hat eigentlich alles, was mich begeistert, aber ich habe letzten Monat „Magical Mystery“ gehört, da kommt Karl Schmidt auch drin vor, auch schrullig und sympathisch und all das. Aber hier wirken Figuren und Handlung irgendwie blaß. Die rennen kopflos herum, ich weiß lange nicht, wo die Reise hingehen soll, Kunst und all der Kram, wer den letztlich in der Kneipe arbeitet und Geld verdient mit dem blöden Kuchen. Und so wie ich in die Geschichte rein gestolpert bin, ohne rechten Anfang, fiel ich auch wieder raus, ohne rechtes Ende und all das lässt mich etwas ratlos zurück. Zwischendurch, da hatte ich schon schon Spaß, seitenlange Unterhaltungen über eine Kaffeemaschine, das kann wohl auch nur Sven Regener, da habe ich mich amüsiert und so. Aber so toll wie Magical Mystery war´s halt nicht und deshalb war ich etwas enttäuscht. Hm.
Interview mit einem Drachen
Wir erinnern uns doch alle an das Interview mit einem Vampir, oder? Tom Cruise, ein sehr junger Brad Pitt, und dieser Grusel, der ein bisschen kitzelt. Neulich habe ich diese kleine Kurzgeschichte von Johanna Schließer gelesen, bei dem Titel wild assoziiert und Kallestrus wird als attraktiv beschrieben, also wer kann es mir verdenken? Jedenfalls. Das Booklet ist ein Teaser, der Lust macht auf mehr. Nämlich die Geschichte von Kallestrus in #Drachenfeuerjagd
Im Interview erfahren wir interessante Dinge, zum Beispiel was Gold mit Hygiene zu tun hat und woher das ganze Gold überhaupt stammt. Die Interview-Partnerin schreibt für eine Zeitung und geht den wichtigen Fragen nach: Gibt es Drachen überhaupt (Ja, klar!) und leben die mitten unter uns ohne, dass wir es merken? Uff.
Drachen, also den Mythos um diese magischen Wesen gibt es wohl schon so lange wie sich Menschen Geschichten erzählen. Ich für meinen Teil vertrete ja die steile Theorie, dass die Menschen jedes Mal wenn sie einen Dinosaurier-Knochen ausgegraben haben – und das muss ja über die Jahrtausende hinweg einige Male vorgekommen sein – sie sich gar nichts anderes vorstellen konnten als Drachen. Wilde, große Tiere mit Flügeln, Reißzähnen, nie gesehen. Bitte, an was würdest du denken? Eben.
Jedenfalls. Ich habe mich mit dieser Kurzgeschichte sehr amüsiert, Drachenfeuerjagd habe ich auch schon gelesen und kann es herzlich weiter empfehlen.
Mein Highlight diesen Monat war „Das Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus“. Das ist schon der zweite Band aus der Feder des AutorinnenDuos Charlotte Blum. Ich finde, das ist eine sehr gelungene Fortsetzung und sobald ich die Zeit dazu finde, schreibe ich noch eine ordentliche Rezension dazu, so wie zu Band 1. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Es war sehr schön, Emmi und Alma wieder zu begegnen. Ein erneuter Mord in Baden-Baden zwingt Alma sich wieder in die Ermittlungen einzumischen und es ist gleichermaßen spannend zu sehen, wer da wen ermordet hat bzw. ob und wie es Alma schafft den Konventionen der 20er Jahre zu trotzen.
Gleich vorweg: Ich habe schon eine Menge Bücher zum Thema Schreiben und Planen gelesen, ich zähle mich zu den Fortgeschrittenen, nicht zu den Anfängern. Ich kenne, unter anderem, die Bullet Journal Methode, ich habe schon viel ausprobiert, für mich übernommen oder auch verworfen. Das Buch ist also, ganz klar, für AngängerInnen hilfreich(er) als für Fortgeschrittene. Wenn man also vor lauter Ideen noch gar nicht weiß wo und wie man anfangen soll. Und jetzt kommt der Pro-Teil. Die Tipps werden hier mit Tempo und verständlich an die zukünftigen AutorInnen gebracht, das macht Spaß, das ganze Buch ist eine glühende Motivationsrede im Sinne von: Mach dein Ding. Auch mit dem Hinweis, wenn der Plan nicht passt, dann mach ihn passend. Ich habe also eine schöne Auffrischung erhalten. Es geht um das Wann und Wie und Was. Mit Beispielen und Anregungen. ★★★★★
Sidenote. Ich liebe es Pläne zu machen, ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Allerdings, das kann ich auch: Ganz viel Kram auf die To-Do-Liste schreiben, ohne die Punkte zu priorisieren. Das bedeutet, ich erledige irgendwas und merke gar nicht, dass ich Dieses mache um Jenem auszuweichen, weil ich da keinen Bock drauf habe, obwohl Jenes wichtiger wäre als alle anderen Sachen auf der Liste. Ich weiß also schon, dass ein guter Plan und Zwischenschritte (samt Pausen!) wichtig sind. Ich versuche meinen Kram zu erledigen, boykottiere mich dabei ohne mir davon zu erzählen. Wenn es nach Andrea Wilk geht, dann machen wir alle einen Plan und setzen den auch so um. Diese Vorstellung gefällt mir, das ist hübsch. Allerdings ist das für mich unrealistisch. Dafür kann sie nichts, daran muss ich arbeiten und das in den Griff kriegen. Sie liefert „nur“ die Anleitung, die Arbeit muss ich selber machen. 😉 Zu wissen, was ich wann wie mache, reicht also noch nicht um das in die Tat umgesetzt zu bekommen, was ich tatsächlich tun will. Das ist ja der Clou an der Sache.
Ich bemühe mich also gerade, meine ganzen Pläne zu prüfen, mal einen ehrlichen Blick drauf zu werfen, was funktioniert und was nicht. Und das dann, entsprechend ihrer Tipps umzusetzen. Ihre Beispielplanung orientiert sich an ihrem Alltag als Vollzeit-Autorin. Wer wie ich (noch) nicht Vollzeit schreibt, muss – glaube ich – sowieso noch detaillierter planen und sich die Zeitinseln im Alltag freischaufeln. Auch das weiß ich schon: ein Jour fix im Alltag ist die Lösung. So wie meine „Stille Stunde“ jeden Mittwoch. Das funktioniert super.
Sie empfiehlt also die Aufgaben herunterzubrechen, kleine Schritte zu machen und regelmäßig zu reflektieren: was funktioniert, was nicht? Und dann ist es wohl egal, ob ich nur 10 Minuten am Tag an meinem Herzensprojekt arbeite oder 2 Stunden. Output ist he key.
Die Ansage auf dem Titel ist das, was man kriegt. Ich meine das sehr positiv, nicht, dass da falsche Erwartungen aufkommen. Es geht ums Planen, und nicht darum was/wie man schreibt und wie man den inneren Schweinehund dazu kriegt sich an der Sache zu beteiligen. Das ist wieder ein anderer Ratgeber.
Neues Jahr, neues Glück. Ich will meinen Stapel ungelesener Bücher (kurz SUB) abbauen. Ich kaufe aber ständig neue Bücher und boykottiere mein Vorhaben selbst. Wie jedes Jahr, nehme ich mir vor 52 Bücher zu lesen. Also eins pro Woche. Das ist mein persönlicher, literarischer Marathon. Und das hier ist mein aktueller SUB:
Lendle – Mein letzter Versuch die Welt zu retten
Oliver Sacks – Der einarmige Pianist
Arno Geiger – Anna nicht vergessen
Koeppen – Das Treibhaus
Wells – Die Zeitmaschine
Nabokov – Lolita
Fromm – Haben und Sein
Mailer – Die Nackten und die Toten
Keane – Drehbuch
Wörter machen Leute
Der afrikanische Elefant
Lexikon der Charakterkunde
Frömberg – Etwas besseres als die Freiheit
Scholl-Latour- Afrikanische Totenklage
Davies – Der fünfte im Spiel
Brontë – Sturmhöhe
Porath – Mops und Möhren
McCourt – Der Junge aus Limerick
Sachau – Linksaufsteher
Schneider – Schlafes Bruder
Precht – Die Kunst, kein Egoist zu sein (Print und Hörbuch)
Porath – Klosterkeller
John Galsworthy – Die Forsyte Saga
Bodo Kirchhoff – Die Liebe in groben Zügen
Siri Hustvedt – Was ich liebte
Christopher Vogler – Die Odyssee des Drehbuchschreibers
Johannes Mario Simmel – Und Jimmy ging zum Regenbogen
Doris Dörrie – Leben Schreiben Atmen
Doris Dörrie – Einladung zum Schreiben
Johann Hari – Der Welt nicht mehr verbunden
Stefanie Stahl – Das Kind in dir muss Heimat finden + Arbeitsbuch
Otfried Preußler – Krabat
Die Kunst des Zeichnens: Übungsbuch Natur
Peter Härtling – Hölderlin
Christa Wolf – Medea
Brigitte Kronauer – Berittener Bogenschütze
Johanna Schließer – Drachenfeuerjagd (eBook)
John Green – Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
Stephen King – Drei (2)
Martin Kuckenberg – Die Entstehung von Sprache und Schrift
Sara Pennypacker – Mein Freund Pax
Die Kunst des Zeichnens – Der Quick-Start-Block
TOPP Kalligraphie – Der Quick-Start-Block (Andreas Lux)
TOPP Handlettering – Der Quick-Start-Block (Ludmilla Blum)
Bonni Goldberg – Raum zum Schreiben
Sybille Knauss – Schule des Erzählens
Ildiko von Kürthy – Es wird Zeit (Tagebuch)
R. M. Rilke – Gesamtausgabe in 6 Bänden (1/6)
Wilhelm Genazino – Eine Frau, eine Wohnung, ein Regenschirm (eBook)
Wilhelm Genazino – Wenn wir Tiere wären (eBook)
Michel De Montaigne – Essays (eBook)
Heinrich Mann – Professor Unrat (eBook)
Herman Melville – Moby Dick (eBook)
Dostojewski – Schuld und Sühne (eBook)
Homer – Odysee (eBook)
Homer – Ilias (eBook)
Eichendorff – Aus dem Leben eines Taugenichts (eBook)
Dante Aligheri – Die göttliche Komödie (eBook)
Nietzsche – Also sprach Zarathusra (eBook)
Tolstoi – Krieg und Frieden (eBook)
Stephen King – Der Sturm des Jahrhunderts
Jodi Picoult – Beim Leben meiner Schwester
Jenny Colgan – Weihnachten im kleinen Inselhotel
Hannah Gadsby – Nanette
Horst Evers – Es hätte alles so schön sein können
Stephen King – LOVE
Lotte Römer – Limoncello und die wahre Liebe
Lotte Römer – Herbstzeitleuchten (eBook)
Zsuzsa Bank – Die hellen Tage
I. B. Zimmermann – Mona zwischen Himmel und Hölle
Thomas Brasch – Wer durch mein Leben will, muss durch mein Zimmer
QWERTZ 03/2022 – Mitgliedermagazin des BvjA
Und in der Nacht fielen die Sterne vom Himmel – Die Ukraine-Anthologie des BvjA
Schiller – Auf den Brettern, die die Welt bedeuten (Hörbuch)
Yuval Noah Harari – Eine kurze Geschichte der Menschheit
Wolfgang Hohlbein – Drachenbrüder (Der Schwur des Dschingis Khan)
Thomas Mann – Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
John Irving – Die imaginäre Freundin
Flann O’Brien – Das harte Leben (Hörbuch gelesen von Harry Rowohlt)
Roald Dahl – Fantastic Mr Fox and other Animal Stories (Hörbuch)
Alan Bennet – Schweinkram (Hörbuch gelesen von Christoph Maria Herbst)
Haruki Murakami – Von Männern, die keine Frauen haben (Hörbuch gelesen von Frank Arnold)
Ich lese gerade:
Bryan Cohen, Jeremiah Jones – 1000 kreative Schreibideen (eBook)
Die Kunst des Zeichnens: Übungsbuch. Mythen, Drachen, Fantasy
Sarah Kuttner – 180 Grad Meer (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Janne Mommsen – Das Inselweihnachtswunder ⭐️⭐️⭐️
Wolf Erlbruch – Ente, Tod und Tulpe ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Damit schließe ich meine Lese-Challenge 2022 ab. Ich hatte mir vorgenommen 52 Bücher zu lesen, das hat auch geklappt. Allerdings wollte ich auch meinen Stapel ungelesener Bücher endlich kleiner kriegen. Am Ende dieses Jahres ist er höher denn je, weil ich dauernd neue Sachen gekauft oder in der Bücherei geliehen habe. Ich bereue aber nichts, mein Ehrgeiz wird dadurch nur angestachelt. Irgendwann werde ich diesen Stapel schon schaffen. Wär doch gelacht… wie ist es dir ergangen? Hattest du einen Vorsatz? Hast du geschafft, was du dir vorgenommen hast? Ich fange morgen eine neue Challenge an. Neues Jahr, neues Glück. Jedes Jahr überkommt mich diese große Lust ganz viel zu ändern, anzufangen, neu zu versuchen. Daher werden auch ein paar weitere Projekte dazukommen. Mein Duden-Kreativ-Schreiben-Projekt oder auch der Versuch alles von Stephen King zu lesen hat viel Spaß gemacht, ich bleibe dran. (Aktuell höre ich „Fairy Tale“ gelesen von David Nathan und es ist sehr großartig)
Ich finde GoodReads als Plattform besser als Lovelybooks, da bin ich jedenfalls aktiver. Hier bekomme ich so kleine Übersichten über mein Lese-Jahr, das gefällt mir sehr gut. Einziges Manko: Ich habe lange nicht so viele Rezensionen geschrieben wie ich wollte. Das war ein zeitliches Problem. Irgendwas ist ja immer. 😉
Jedenfalls. Im Januar erscheint mein neuer Roman. Das war auch ein wilder Ritt hier her, 2022 war anstrengend und herausfordernd, wegen mir darf das neue Jahr etwas leichter werden. Ich hoffe, dass dieses neue Buch auch seine LeserInnen finden wird, so wie es die drei Leotrim-Bücher bisher getan haben. Ich hoffe, dass ich die angepeilten, neuen Schreib-Projekte umsetzten kann, ich hoffe auf neue, tolle Bücher. Gelesen, geschrieben, erdacht. Ich danke dir fürs Lesen und deine Begleitung hier im Blog oder meinen anderen Kanälen. Ich wünsche dir einen guten Rutsch, alles erdenklich Gute fürs neue Jahr. Gesundheit und Glück und Zufriedenheit.
Es ist Dezember, da kann man gut einen Blick aufs vergangene Jahr werfen und zu dem Schluß kommen: Das hier war das beste Buch, dass ich dieses Jahr gelesen habe! (Egal, was ich die nächsten zwei Wochen noch in die Finger kriege, ich bleibe dabei.) „Zur See“ habe ich als Print und als Hörbuch inhaliert, weil ein Mal lesen und nur in gedruckter Form nicht ausgereicht hat. Der Roman hat Sound und ist sprachlich so schön, ich möchte das ganze Ding mit Bleistift unterstreichen. Hab ich natürlich nicht gemacht. Statt dessen habe ich mir von Nina Hoss vorlesen lassen, das war noch schöner. Ich will gar nicht auf den Inhalt eingehen, dafür ist der Klappentext da. Ich will erzählen, was das Buch mit mir gemacht hat. Ich mag sie alle, diese verrückten, einsamen, gescheiterten Gestalten. Eigentlich müsste das total hoffnungslos wirken, was da passiert, auf dieser Nordseeinsel. Der gestrandete Wal und der Pastor, der an seinem Glauben zweifelt. Ryckmer, der zu viel trinkt und seine Mutter, die nie am Hafen steht und aufs Meer raus schaut. Selbst der komische Kauz, der gern ein Vogel wär, so scheint es mir, flügge wird und dann nach zwanzig Jahren irgendwie in sein Nest zurück schleicht. Dörte Hansen hat mich kalt erwischt. Jeder Satz deutet auf das Ende hin, es ist keiner zu viel, keiner zu wenig, die Geschichte wirkt wie ein grob gestrickter Seemannspullover. Er ist warm, kratzt aber nicht. Er ist grob aber mit feinen Details. Und obwohl ich meine zu wissen was kommt, obwohl ich meine vorbereitet zu sein wie Hanne und Eske, wie Rykmer und all die anderen. Sturmerprobt, unerschütterlich… Trotzdem hat es mich kalt erwischt. Auf gute Art, so wie nur Literatur das kann. Ich weiß nicht genau, warum ich das tröstlich fand. Ich hasse diesen vielzitierten Satz von Kafka. “Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.” Ich mag diesen Satz nicht, weil er für mich als Vielleserin impliziert, dass ich permanent mit einer Axt in mir herumhacke. Ich finde, in Büchern und Geschichten sollte es immer um die Einsamkeit des Einzelnen gehen, das Erzählte sollte Verbundenheit schaffen und Trost spenden. Und das hat „Zur See“ geschafft. Ich werde es noch mal lesen und weiter empfehlen und oft verschenken.
Das war die letzte Get Shorties Lesung im Jahr 2022. Also offiziell, in großer Besetzung. Wir haben noch drei XS Termine (Neustart Kultur). Jedenfalls. Wenn mein Kalender nicht lügt, habe ich 16 Lesungen, vier Schreibbuden und zwei neue Texte für die Lesebühne geliefert. Uff. Im Januar brauche ich gleich den nächsten neuen Text, weil Ingo uns schon weit ins Jahr 2023 mit Terminen versorgt hat. Und ich glaub, das wird super. 😎 Eigentlich dachte ich, es wären mehr. Ich hatte schon Jahre mit fast 30 Terminen. Aber unter den gegebenen Umständen sind 16 Lesungen sehr super. Im Lockdown habe ich die KollegInnen und das Publikum, das Unterwegs sein und den Druck neue Texte liefern zu „müssen“ sehr vermisst. Und nun bin ich froh, dass dieses schwierige Jahr in Böblingen ausgeklungen ist. Unsere Kalender sind alle so voll, leider haben wir es nicht geschafft eine get-shorties-Weihnachtsfeier zu veranstalten. Vielleicht klappt es ja mit einem Neujahrsumtrunk? 😉 Aber zurück zu Böblingen. Ich mag die Atmosphäre dort, die Leute haben immer so wahnsinnig Bock auf die Veranstaltungen im Blauen Haus, die Stimmung ist ausgelassen und herzlich und ein bisschen besonders. Es ist schwierig Böblingen ein großes Lob auszusprechen ohne die anderen Lesungsorte kleiner erscheinen zu lassen. Ich meine also nicht Böblingen sein besser als als andere Orte. Ich meine diesen Augenblick, den man manchmal auf der Bühne geschenkt bekommt: Pause machen müssen, weil das Publikum so lacht, dass man nicht weiter lesen kann und abwarten muss, bis sich alle wieder einigermaßen beruhigt haben. Pause machen müssen, weil das Publikum klatscht, mitten im Text. DAS ist sehr, sehr toll für uns auf der Bühne. Und in Böblingen kriegen wir das häufiger als woanders. Keine Ahnung warum, glühen die ZuhörerInnen vor? 😉 Sind die enthemmter? Es ist mir tatsächlich egal. Ich freu mich einfach, dass es so ist. Wir lesen uns im neuen Jahr.
Böblingen: das volle Blaue Haus. Am Pult: Regine Bott.
Dörte Hansen – Zur See (Print und Hörbuch) Mein Jahreshighlight! Eine ordentliche Lobeshymne folgt noch. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Kris Brynn – A.R.T. – Coup zwischen den Sternen. Spannender Kunstraub-Krimi im All. Ordentliche Rezension dazu folgt noch. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Helmut Krausser – Einsamkeit und Sex und Mitleid (Hörbuch) Der Name ist Programm, alles sehr trostlos, distanziert und die Figuren sind mir egal. Das Hörbuch habe ich zwar ganz gehört, aber es gefiel mir nicht. ⭐️⭐️⭐️
Albert Camus – Die Pest (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Eoin Colfer – Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy ⭐️⭐️⭐️⭐️ Bücherei-Geschichte für Kinder, sehr lustig.
Cho Nam-Joo – Kim Jiyoung, geboren 1982. Abgebrochen. Das Ding ist inhaltlich weder neu noch originell. Sprachlich kann es auch nichts, alles ist im Telling. Distanziert und langweilig.
Gruppenbild zum Leseabend im Weingut Kern: Nun haben Ines Witka, Petra Naundorf, Jutta Weber-Bock, Elke Geiselhart, Marlies Birkle und ich endlich unsere Wortreich-Lesung veranstalten können. Publikum und Autorinnen waren gleichermaßen begeistert. Guter Wein, Häppchen und Literatur, das passt aber auch so schön zusammen, gell. Es war abwechslungsreich und kurzweilig. Herzlichen Dank an Frau Kern für den wundervollen Abend. Der Erlös der Veranstaltung ging an die Stuttgarter Tafel.
Die nächste Wortreich-Lesung ist schon in Planung. Save the date: 04. Februar 2023 im Kulturkiosk in Stuttgart.
Ich war wieder viel auf der Autobahn unterwegs, deshalb habe ich wieder einige Hörbücher ratzfatz weggehört. Da waren schöne Sachen dabei.
Jasmin Schreiber – Marianengraben ⭐️⭐️⭐️
Plusquamperfekt und konstruierter Kitsch. Ich habe es zwar fertig gelesen, aber schön war das nicht.
Christian Schärf – Schreiben Tag für Tag ⭐️⭐️⭐️⭐️
Ein Ratgeber zum Thema Tagebuch-schreiben. Das Buch bekommt hier im Blog die Tage noch eine eigene Rezension. Ausführlich und so.
Ferdinand von Schirach – Kaffee und Zigaretten (Hörbuch gelesen von Lars Eidinger) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Die Melancholie des Textes mit der Stimme von Lars Eidinger ergibt eine vertonte Depression. Ich habe mich dann beim nächsten Schirach-Buch dazu entschlossen, es selber zu lesen.
Harry Mulisch – Die Entdeckung des Himmels (Hörspiel) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Sehr toll.
Schirach – Nachmittage ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dazu habe ich schon eine ausführliche Rezension im Blog geschrieben. [Hier]
Stephen King – Nachtschicht (Hörbuch gelesen von Joachim Kerzel) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kurzgeschichtensammlung. Ganz gut, aber lange nicht so gelungen wie seine Romane.
Christian Liederer – Thomas Mann Leben und Werk (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Dank der Analyse der einzelnen Werke hatte ich noch ein paar Aha-Momente. Besonders beim Zauberberg.
Elke Heidenreich – Kolonien der Liebe (Hörbuch) ⭐️⭐️⭐️⭐️
Kann ich immer wieder gut hören/lesen. Gute Unterhaltung für Zwischendurch.