Lauftreff-Highlight

#THROWBACKTHURSDAY

Caro: batschnass
Caro: batschnass

Ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube aber, dass ich 2007 mit dem Joggen angefangen habe. Unser „Lauftreff“ hat auch einen Newsletter, der Gruppenleiter fragte nach Highlights, fragte nach Texten für den Newsletter, ob nicht jemand was beitragen möchte. In schriftlicher Form will ich immer, also habe ich einen Text geschrieben, ich weiß nicht, aus welchem Jahr dieses Highlight stammt, vielleicht ist es auch egal. Jedenfalls.

Mein Highlight war – und das darf ich eigentlich gar nicht laut sagen – ein Unwetter. Ein richtiges Juli-Gewitter. Der Himmel war schon schwarz, als ich vor die Haustür trat und Silvana und ich spekulierten noch im Auto, ob das heute eine gute Idee wäre. Sie schaute auf ihre schlaue Uhr und prophezeite: „Um 19 Uhr regnet es.“ Und auf Silvanas schlaue Uhr ist Verlass, das weiß jeder. 

Wir gingen also davon aus, dass wir nass werden würden, aber da wir nicht aus Zucker sind und beide große Lust hatten joggen zu gehen, gingen wir das Risiko ein. Die Gruppe auf dem Berg war entsprechend klein, die Wolkenfront hatte viele abgeschreckt. Silvanas Uhr prophezeite noch einmal, wie ein digitaler Nostradamus, Regen. 19 Uhr! Die Gymnastik fiel aus. Wie schade.  

Silvana und ich wählten eine kürzere Route aus, um im Fall der Fälle schnell zurück zum Parkplatz zu kommen. Der Wind pfiff uns ordentlich um die Ohren – die Bäume rauschten im Wind wie die aufgepeitschte Ostsee an einem Novembertag. Entsprechend dunkel war es auch. Wir joggten frohen Mutes los; ein bisschen Wasser von oben, das schadet doch nicht!? 

Es wurde noch dunkler, noch windiger, wir waren grade auf dem Weg runter Richtung „Bahnhof“. Silvana schlug vor, noch vor dem Bahnhof linker Hand wieder hoch und zurück zu laufen, es war 18 Uhr 57. Ganze drei Minuten zu früh! Nostradamus´ Voraussagen waren ja noch nie sehr präzise gewesen. Es fielen die ersten, schweren Tropfen. Mir tat es leid, ich hatte sie überredet Laufen zu gehen und nun würden wir ordentlich nass werden, bis zum Parkplatz war es noch ein ganzes Stück. 

Während wir den Buckel hoch trabten, kreuzten drei Rehe unseren Weg. Ich kenne mich nicht aus, die drei waren klein, vielleicht waren es noch Kitze. Sie stutzten, guckten uns erstaunt an und wir sie. Sie hopsten dann weiter, wie junge Rehe das eben tun, schnell weg, das Unwetter ist da. Und da brach es los. Regen von oben, von der Seite, gefühlt von unten auch irgendwie. Innerhalb weniger Minuten waren wir nass – so nass wie man wird, wenn man mit seinen Klamotten in einen See springt. Schwer und kalt. In den Schuhen quatschte es, auf der Regenjacke dröpelte das Wasser und sickerte schnell durch. Regendicht? Fehlanzeige. Ich war noch selten so nass in meinem Leben. Den Buckel hatten wir bald geschafft, wir mussten rechts abbiegen, zurück zum Parkplatz. Ich dachte an Silvanas Auto und an uns, nass bis auf die Unterhose. Es donnerte, blitzte, wir waren mitten drin. Eigentlich saugefährlich. Der Wind riss an den Bäumen, die Waldwege waren ganz grün bedeckt; Blätter, Äste, tiefe Pfützen. Wie gut, dass meine Füße schon nass waren, ich hätte ja fluchen müssen bei jedem Schritt. 

Silvana zog das Tempo an, wir joggten nicht mehr mit sportlichem Ehrgeiz, wir rannten dem Unwetter davon und auch entgegen. Ich habe mich lebendig gefühlt, als Teil von allem. Es war großartig. Von den anderen war niemand zu sehen. Ich war hinter Silvana, traute mich gar nicht zu sagen, wie toll ich es fand so der Natur ausgesetzt zu sein. Daheim, im Trockenen hätte ich mir das alles am Fenster stehend angeschaut, aber keinen Fuß vor die Tür gesetzt – und wenn mir der Hund auf den Teppich pinkelt. Doch hier kam mir der Parkplatz viel zu schnell in Sichtweite. Gleichzeitig: Schnell weg aus der Gefahrenzone. Nachher werden wir noch vom Blitz getroffen. Oder ein Baum fällt uns auf den Kopf. Wäre ja schade um uns; dumm und leichtsinnig wie wir waren. 

Kurz dachte ich noch an die drei Rehkitze. Dann erreichten wir endlich Silvanas kleinen Flitzer. Ledersitze. Die kann man trockenreiben, später. Das geht gut, dachte ich pragmatisch. 

Erleichtert saßen wir im Auto, dampften die Scheiben zu, atmeten kurz durch. Das Unwetter tobte weiter um uns herum, die Regentropfen klopften aufs Dach, als wollten sie hereingelassen werden.

„Ein Wahnsinn.“ 

„Unheimlich toll.“ 

„Aber jetzt schnell heim.“

Blaues Haus Februar 2023

Böblingen das war der Abend als Ingo beim Speeddating war und sich nicht entscheiden konnte welche Erdbeermarmelade er kaufen will, der Mann hat eindeutig eine Meise.
Caro war im Beizle, da gibt es aber nur kalte Pommes und Spezi.
Volker war beim Fasten brechen und hatte Schwierigkeiten die dunklen Engel fernzuhalten.
Regine ist kein Stück naiv und kann voll gut mit Marzipan umgehen. Es ist alles für etwas gut. Rainer hat ein Autogramm von Walter Spahrbier. Wir waren sehr beeindruckt.
Musik machte Nicolai Köppel. Der Arme findet keinen Wasserkocher, der zu seiner Persönlichkeit passt. Alles normal hier. Weiter geht es am 4. und 5. März in Marbach. Da sind wir mit unserer Schreibbude bei den Wein-Lese-Tagen im Einsatz.

Mehr Infos unter www.getshorties.de

Die get shorties Lesebühne zu Gast im Blauen Haus, Böblingen.

Meine Vorstellung

Ich habe mich tatsächlich mal wieder für eine Schreibwerkstatt bei der VHS angemeldet. Das letzte Mal ist ewig her. Corona hat da ja ganz viel durcheinander gewirbelt. Früher – und es fühlt sich sehr merkwürdig an, das so zu schreiben, als wäre das Jahrzehnte her, als wäre ich alt und könnte nicht mehr – jedenfalls, früher und vor der ganzen Virenlast bin ich gern und mindestens ein bis zwei Mal im Jahr zu einem Seminar oder einer Schreibwerkstatt gegangen, weil ich den Austausch mag, weil mir die Impulse und Schreibaufgaben immer so einen Motivations-Schub verpassen, weil es einfach Spaß macht.

Fun Fakt: Ich saß in Rottweil, in einem Schreibkus von Marin von Arndt und als Eisbrecher-Aufwärmübung fragte er uns, wie es wohl wäre einen Drachen als Haustier zu haben. Das war die Geburtsstunde von Norwin. Da habe ich den ersten Text mit ihm und über ihn geschrieben und nun… ja, nun erscheint am Montag Band 4 meiner Reihe „Das Drachenvolk von Leotrim“. Aber darum soll es heute gar nicht gehen. Schreibkurse und Seminare sind toll. Ich war bei einigen, da musste man einen Text mitbringen, vorlesen und dann wurde darüber ausführlich diskutiert. Bei anderen Gelegenheiten schrieben wir TeilnehmerInnen fleißig vor Ort. Für sich, aber auch für die Gruppe. Vorlesen kann man, muss man nicht. Alle diese Begegnungen haben eine Sache gemeinsam: Die Vorstellungsrunde am Anfang. Wer bin ich, was mache ich hier, was erwarte ich heute?

Für gewöhnlich ist mir dieses erste Vorstellen unangenehm, ich stottere herum, mein Profilierungskomplex ist nicht ausgeprägt genug, was soll ich denn sagen?

Gestern Abend hatte Lena Grimm die Idee uns gleich mal eine Übung mit großem Effekt vorzulegen. Wir sollten einen Gegenstand wählen, etwas, das uns wichtig ist, das uns täglich im Alltag begegnet und dieser Gegenstand erzählt dann von mir: Ein Text in der 3. Person, das schafft sofort Distanz auf das eigene Ich, das macht den Blick frei für ganz andere Dinge. Über mich sprechen ist kompliziert, wie schon erwähnt. Die Übung hat mir ausserordentlich viel Spaß gemacht, den anderen TeilnehmerInnen auch, und die Vorstellungen, die dabei heraus kamen waren wirklich persönlich, da war sofort Charakter zu sehen, das hatte Inhalt. Eine Frau wählte ihre Brille, eine andere ihr Smartphone undsoweiter. Ich habe meinen Füller genommen und hier ist mein Text. (Gerne zur Nachahmung empfohlen!)

© cmh_Märchen für alle

Ich bin der Füller von Carolin Hafen. Sie hat mich schon seit 20 Jahren dabei, im täglichen Gebrauch. Ich war ein Geschenk von ihrer ersten großen Liebe. Er hat sogar ihren Namen in meinen Bauch gravieren lassen. Caro mag praktische Geschenke. Blumen, zum Beispiel, sind doof. Die sind bei der Übergabe ja schon quasi tot. Die Liebe hat nicht gehalten, aber ich bin noch da. Wir Zwei schreiben täglich Tagebuchgedanken auf, wobei Caro sich einbildet ihre Handschrift sei häßlich und unleserlich. Ich soll das, BitteDanke richten. Caro ist eigen mit Stiften und Papier. Wenn sich die Struktur nicht richtig anfühlt oder ein Kuli bockig ist in seiner Benutzung, dann wirft sie den Kollegen auch gern mal genervt durchs Zimmer. Sie trifft selten den Mülleimer auf Anhieb. Ich musste noch nie so fliegen. Nicht quer durchs Zimmer, aber gern mal über das Papier. Weil, wenn Caro einen Einfall hat, dann muss es schnell gehen. Ich husche dann hektisch die Zeilen entlang, und ja, dann wird es auch mal unleserlich. Upsi. Das kann nicht mal ich in Ordnung bringen. 

Caro findet es ganz toll neue Wörter zu entdecken. Mit ihrem Handy bzw. dem digitalen Wörterbuch schlägt sie alles gleich nach. Neulich, zum Beispiel, da las sie das Wort „gründeln“ in einem Buch. Es gibt also tatsächlich ein Wort dafür, wenn Enten ihren Kopf ins Wasser tauchen um nach Futter zu suchen. Die Enten gründelten auf dem See. Wir mussten dann kurz das Kinderlied umschreiben. 😉

Carolin erfindet auch gern Wörter, weil sie findet, davon gibt es zu wenig. Wir lesen gerade Max Goldt und wie war es bitte möglich 40 Jahre alt zu werden ohne diesen Ausdruck: „Resttröpfchengetränkte Klofußumpuschelung“ Das ist doch ein Fest! Jedenfalls. 

Wir schreiben viel, wir lesen viel und beim Lesen werden Passagen unterstrichen, da bin ich dann auch dabei. Caro ist so ein Barbar, die schreibt auch in Bücher rein. Nichts ist vor ihr sicher. Interessanterweise denkt sie, sie würde zu wenig machen, müsste mehr Output produzieren. Ich sehe das nicht so, wenn mir die Federspitze glüht vor lauter Tatendrang. Ich finde Pausen gut. 

Wir beide sind uns einig: Texte sollten Menschen verbinden. Texte sollten immer von Einsamkeit erzählen und trösten. Wir beide finden es nämlich sehr toll, wenn eine Person zur anderen sagt: „Hast du DAS schon gelesen? Nein? Dann musst du das sofort anfangen, ich warte hier.“

Wir denken da an Mariana Leky, an „Kummer aller Art“ und an innere Zerzaustheit. Das waren tolle, kurze Texte, ganz nah am Menschen dran. Mit Liebe und Verständnis, das war lustig, das war tröstlich. Eine gute Mischung. Sowas würden wir auch gerne schreiben. 

Ich schreibe ja am liebsten „Ende“ unter einen Text. Caro mag Anfänge. Da wohnt angeblich ein Zauber drinne. 

Ja und jetzt muss ich meine Hausaufgaben machen. Für nächste Woche. Ui. 

#tbt – Was ich an der Lesebühne mag

Gruppenbild get shorties Lesebühne 2019
Gruppenbild get shorties Lesebühne 2019

Seit über zehn Jahren existiert die kabarettistische Lesebühne Get Shorties. Insgesamt acht Autorinnen und Autoren schreiben in wechselnder Besetzung Texte zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken. Immer abwechslungsreich, immer unterhaltsam. Dazu gibt´s Live-Musik.

THROWBACK THURSDAY: Gestern waren wir in Rottweil. Meine Kollegen sind den weiten Weg gefahren um mir einmal einen Heimvorteil zu ermöglichen. Sonst fahre ich immer weite Strecken. Dieses mal saßen auch meine Eltern im Publikum. Der Vater fragte schon oft:

Was machst du da? 

Was ist den eine Lesebühne? 

Was wieso machst du da mit?

Ich habe also darüber nachgedacht und bemühe mich um eine gute Antwort: Das, was wir da machen ist ein Spagat zwischen Kabarett und Literatur. Ich fühle mich der Literatur näher als dem Kabarett, denke aber oft, es gibt so viele grausige, blutrünstige Geschichten, wahre und erfundene, da muss ich nicht auch mitmachen. Ich möchte unterhalten, die Leute zum Lachen bringen. Ich möchte Geschichten erzählen, die ein bisschen wahr sind, aber nicht seicht, sondern trotzdem gut geschrieben, zur Unterhaltung.

Ich bin da gut aufgehoben, bei den get shorties. Ich mag das Gemeinschaftsgefühl – wir klopfen uns gegenseitig auf die Schulter, vor dem Auftritt. Ein neuer Text ist auch immer neue Aufregung. Hinterher geben wir uns Feedback; was war gut, was kannst du das nächste Mal besser machen. Als AutorIn lernt und scheitert man vor Publikum. Das ist in der Gruppe, mit KollegInnen, die dafür Verständnis haben, weil sie das alles auch durchmachen, besser im Sinne von schöner. Man kann jedes Mal schönere Fehler machen.

Meiner Meinung nach ist jeder Abend, den man ausser Haus bei einer Veranstaltung verbringt, ein guter Abend. Ich will den Fernseher nicht per se verteufeln. Ich liebe es, mich durch Filme und Serien unterhalten zu lassen. Geschichten sind Wunder. Dennoch, eine Lesung, ein Theaterstück, ein Konzert (ganz gleich), ist realer, direkter, näher.

Nick hatte die Idee mit der Wörterbude. Ich betrachte das als Schreibübung. Die Kundschaft, die Texte bestellt, hat ihren Unterhaltungswert und ich meine Übung. Für alle eine Win-Win-Situation.

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Ich finde es sehr schön, Teil der Gruppe zu sein, und auch solche Aktionen wie die „Schreibbude“ zu machen. Wir sind keine Einzelkämpfer, das habe ich deutlich gesehen, als wir an unseren Schreibmaschinen saßen und uns gegenseitig Ideen zuriefen, wie man diesen oder jenen Auftrag umsetzten könnte. Wir haben zu zweit oder zu dritt an einem Text gesessen, haben getippt, verbessert, von Hand Korrekturen eingefügt und Spaß gehabt. Und als wir Zäsur hatten, zwischen zwei Schreib-Aufträgen, haben wir nicht pausiert und Löcher in die Luft geschaut, sondern uns gegenseitig Limericks und Gedichte verfasst. Das ist Spaß und gelebte Literatur.

Vor Monaten war ich mit dem Lieblingsneffen in einem Einkaufscenter. Dort stand ein Kasperle-Theater. Meine Schwägerin war in einem der Geschäfte, daher setzten wir uns mitten ins Publikum und obwohl der Lieblingsneffe und ich schon zu groß sind fürs Kasperle-Theater, brüllten wir den Kasper leidenschaftlich an, wenn er uns fragte, ob wir auch alle da seinen. Kinder partizipieren da ganz natürlich, sie nehmen teil und fallen regelrecht in die Geschichte hinein. Erwachsene verlieren dieses Gefühl von Wunder, dieses magische Denken, das Kindern eigen ist. Das ist schade, finde ich.

Nun bin ich selber ein Puppenspieler geworden. Harry Rowohlt hat seine Tätigkeit immer als Vorturnen bezeichnet. Ich fand das schön, auch weil es impliziert, dass Zuhörer und Leser, etwas gehörtes nachturnen. Und das tun sie ja auch – jedes mal, wenn sie jemandem von dem Buch X erzählen oder den Freunden von der Lesung, neulich Abends. Ich mag an dieser Formulierung, dass da eine Beziehung zwischen Publikum und Vortragendem entsteht. Die einen beeinflussen den anderen. Und das geht in beide Richtungen. Bei einem Fernsehfilm bekommen die MacherInnen nicht mit, wie die Geschichte ankommt, ob und wer da mitfiebert, was die Geschichte mit dem Publikum macht. Bei einer Lesung geht das. Ich habe erlebt, wie AutorInnen das schönste Kompliment erhalten haben, das eine AutorIn bekommen kann: Spontaner Applaus mitten im Text für eine gelungene Pointe. Kabarettisten werden das eher kennen. Oder Zauberkünstler.

Autoren schreiben allein, in ihrem stillen Kämmerlein. Ich weiß nichts von einem Elfenbeinturm und glaube nicht, dass ich besonders schwierig im Umgang bin – für mich ist das ein Klischee: Der Autor im Bademantel, den man nicht stören darf, weil er zu jeder Tages- und Nachtzeit von Ideen heimgesucht wird und den man in seinem genialen Wahnsinn machen lassen muss. Jedenfalls.

Ich werde, wenn ich eine Lesung besuche, wieder zum kleinen Kind, das sich vorlesen lässt. Das ist auch eine Form von Aufmerksamkeit, eine von der beide Seiten profitieren. Mir erscheint es sehr natürlich, das Vorlesen, das Geschichten erzählen, das immer wieder Neues hören wollen. Das hat uns die Natur, Gott oder das Universum mitgegeben. Und ich in dankbar dafür. Das Erzählen ist ein wichtiger Teil meines Charakters und damit meines Lebens. Das Schreiben allein, nur das Schreiben an sich, wäre nicht das selbe, ohne die Menschen, die sich diese Geschichten anhören wollen. Sonst würde mir das Tagebuch reichen und den Zuhörern ein einziges Buch, ein einziger Film. Aber so wie es verschiedene Menschen gibt, gibt es auch verschiedene Geschichten und die Stimmen, sie zu erzählen.

Und so bin ich bei der get shorties Lesebühne gelandet, dort habe ich meine Stimme gefunden und einen Platz um dort zu sein.

Merci.

Link-Liste

Get Shorties Lesebühne Plakat
Get Shorties Lesebühne Plakat

Mutters Handy ist kaputt

Mutters Handy ist kaputt. Sie hat es zum Handy Doc gebracht. Jetzt wartet sie, ruft mir derweil von Zuhause aus an.
Sie: „Der Mann repariert das. Der hat bestimmt einen Schlüssel und kann das aufmachen.“
Ich: „Ja sicher, ganz bestimmt.“
Sie: „Der ruft an, wenn ich es wieder abholen kann. Ich muss dich gleich abwürgen und die Leitung freihalten.“
Ich: „Das schaffst du schon.“
Sie: „Ich brauch ja gar nicht viel. Bissle telefonieren, WhatsApp. Die Rosamunde schickt mir immer so lustige Bilder.“
Ich: „Ich weiß wie ein Handy funktioniert.“
Sie: „Ohne Handy, das geht doch nicht mehr. Ich muss dir doch sagen wo ich bin.“
Ich, augenrollend: „Ja, dass ist mir total wichtig, dass du mir immer anrufst, wenn‘s später wird. Und mir sagst, wo du dich rum treibst, Abends.“
Sie, ganz ernst: „Dein Vadder war die Woche beim Arzt. Ich hab nebenan in dem Café auf ihn gewartet. Der hat mich vergessen und ist ohne mich heim gefahren, nach dem Termin. Stell dir vor. Ohne Handy wär ich aufgeschmissen gewesen.“

Ich kann mir das sehr gut vorstellen, der Vadder vergisst inzwischen allerhand.

„Hach“, seufzt sie. „Noch zwei Stunden. So lange dauert das noch, sagt der Doc. Was mach ich denn solange?“
Ich: „Geh spazieren, lies was. Geh rüber zur Erika, frag sie ob sie zum spielen raus kommt.“

Mutter sieht mich sehr streng an, ich spür den Blick durchs Telefon. Sie kapiert, dass das so ein ‚Wenn du Hunger hast, iss einen Apfel‘ Ratschlag ist. Sie grübelt, was sie Böses antworten soll.

Ich: „Du bist doch nicht zu jemand Fremden ins Auto gestiegen um heim zu kommen, da neulich?“
Jetzt rollt sie mit den Augen: „Boah, bist du eine blöde…“

Ich: „Rauchst du eigentlich? Wenn ich dich erwische, wie du mit anderen Rentnern hinter dem Rewe rumlungerst und rauchst, dann nehm ich dir eine Woche lang das Handy weg, Fräulein.“

Sie hat dann aufgelegt. Mütter in ihren Seventies, ganz schwieriges Alter.

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Hamburg Impressionen #2

Ich habe ein Hotel gebucht, ohne auf die Stadtviertel zu achten. Ich dachte, in der Nähe vom Theater zu wohnen wäre gut, dann kann man Abends noch was essen und gemütlich hinlaufen. Kurze Wege, das war mein Ansprch. In Hamburg angekommen kapierte ich dann: Wir sind ganz in der Nähe vom Bahnhof. Und Bahnhöfe sind wohl in allen Städten ein Umschlagplatz von Leid und Armut. Zumindest nehme ich es oft so wahr.

Mein Trolly rumpelte auf den Pflastersteinen, ich kam mir vor, als würde ich einen entsetzlichen Lärm machen und von allen angestarrt werden. Doch am Hauptbahnhof von Hamburg kann man allerhand tun, ohne beachtet zu werden. Kaum 10 Meter entfernt saß eine Frau auf den Treppenstufen vor einem geschlossenen Restaurant, mit einer Spritze im Arm. Sie beachtete mich nicht, sie wurde von niemandem beachtet, nur ich stand da und glotzte. Ich bin ein Landei, so einen Anblick bin ich nicht gewohnt und ich will mich auch nicht daran gewöhnen. Ich sah mich also um und bemerkte diese kleinen Inseln aus Paralleluniversen: Eine Decke auf dem Boden, ein Pappschild, ein Schlafsack, eine zusammengesunkene Person, ein Häuflein Mensch, manchmal mit Hund. Ein paar Münzen in einem Schälchen oder einem Hut. 

Was macht man da? Was denkt man, was sagt man? Ich war mit Schauen beschäftigt, mit wahrnehmen. Ich meine nicht neugierig, nicht voyeuristisch. Ich versuche immer noch zu begreifen, was das mit mir macht.

Später am Abend, mein Gebäck lag leise im Hotel, ein sauberes Bett wartete dort auf mich, da zog ich noch mal los. Mit Hunger und Durst gehe ich in einen Supermarkt und kaufe, was ich brauche, ganz selbstverständlich. Ohne nachdenken.

In einer Einkaufspassage sitzen zwei Männer auf dem Boden, um sich herum ihre wenigen Habseligkeiten. Für mich Landei sehen sie aus wie Punks, aber ganz ehrlich: Ich hab keine Ahnung. Bedeutet ein Iro automatisch Punk? Einer der beiden spricht mich an: „Hast du ein bisschen Kleingeld für uns?“

Ich habe keins, ganz ehrlich. Auf dem Weg hier her habe ich das Münzgeld in diverse Automaten gesteckt um irgendwo pinkeln zu dürfen. 

„Tut mir leid, ich habe leider keins.“

„Okay“, sagt er. „Ich wünsche dir einen schönen Abend.“ Ich schaue ihm ins Gesicht und er mir. Ich habe die Chance verpasst, ihn etwas zu fragen. Wie er hier gelandet ist, ob es ihm gut geht, ob er anders leben wollen würde, wenn… ja, wenn was? Ein anderer Blickwinkel auf all das hier täte mir wohl gut.

Zwei Häuser weiter gehe ich in den Supermarkt, kaufe Wasser und ein bisschen Obst für den nächsten Tag. Nach dem Bezahlen habe ich Kleingeld. Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich wieder an den beiden vorbei. Ich halte ihnen in der offenen Hand mein Kleingeld hin. Der Typ mit dem blauen Iro nimmt sich ein Zwei-Euro-Stück und grinst. Er sieht verbrauchter aus als ich, aber vermutlich sind wir gleich alt. Er wirkt nicht so, als ob er mit seinem Leben unzufrieden wäre und ich denke kurz daran, wie oft ich über meine Umstände schimpfe. Aus Gründen. 

„Voll nett“, sagt er. „Danke!“ 

„Alles Gute“, sage ich, weil ich nicht weiß, was man sonst sagt. Vier Tage bin ich Landei hier in der Stadt, in diesem Viertel und kokettiere damit, nenne mich selbst „Landboppel“, was ich erklären muss. Den Ausdruck versteht hier keiner. Ich sehe viele Leute Drogen konsumieren oder Leute auf dem Boden schlafen, aber der Umgangston ist ähnlich. Sehr freundlich. Ich denke an Hintertupfeldingen. Hier sehe ich immer nur eine arme Seele, die durch die Stadt wandert, mit sich selbst redet, sein Alkohol-Level permanent hoch hält und über den Tag ein paar Mal die Parkbank wechselt. Der wird in der Regel aber nur angeschrien: „Verschwinde hier“. In die Notunterkunft der Stadt will er nicht. 

Als die Pandemie los ging, da wünschten sich alle mit Inbrunst „Bleiben Sie gesund!“. Dann war kurz der Slogan „be kind“, der große Hit, was haben wir uns überschlagen im Versuch, freundlich zu sein. Das wurde dann abgelöst von „Drehen Sie nicht durch.“ Die Resignation war zäh und klebrig wie Baumharz und hat ganz viele Vorsätze wie ein Insekt an den kollektiven Burnout gepappt. In meiner Heimat ärgere ich mich oft darüber, wie garstig alle sind. Der Umgangston ist rau. Ich dachte, das sei überall so. In Hamburg brachten mir wildfremde Menschen Freundlichkeit entgegen. Beim Frühstück habe ich meinen Teller stehen lassen, ein anderer Gast trug mir meine Büffett-Ausbeute an den Tisch mit einem Tipp wie ich mein Brötchen schneide könnte, ohne dass es aussieht wie ein ausgeweidetes Tier. Im Bus, als ich nicht wusste, welches Ticket ich brauche, hat eine Frau mir alles erklärt und den Schein für mich gelöst. Die Geschichte mit dem famosen Busfaher ist ein extra Beitrag wert. Sowas habe ich noch nie erlebt. Im Lokal bekam ich alle Extra-Wünsche, ohne Murren. Das bin ich alles nicht gewöhnt. Hier darf ich weder den Kinderteller, noch die Seniorenportion bestellen. Für mein „Bitte packen Sie mir den Rest ein“, werde ich regelmäßig herablassend angeschaut. Lebensmittel wegzuwerfen ist mir zuwider, riesige Portionen essen müssen auch. In Hambrug: Alles kein Problem. Daran könnte ich mich gewöhnen, das lässt sich doch ändern!?

I. fragt mich beim Frühstück ob sich was von Hamburgs Freundlichkeit mit heim nehmen lasse. Wir sprechen fast den ganzen Morgen darüber, was uns hier auffällt, wie groß der Unterschied ist. Irren wir uns etwa, ist alles ganz anders? Ist das die rosarote Brille des Touristen? Zumindest wir zwei sind uns einig. Jemand muss mit dem Nett sein anfangen. 

Wieder zuhause saß ich im Auto. Ich fahre nämlich nicht Bus und kann niemandem ein Ticket lösen. Mir ist klar, dass ich schnell wütend werde, maule und garstig bin. Seit ner Woche übe ich: Freundlichkeit. Nach Hamburger Vorbild. Man kann Dinge nicht von Heute auf gleich können. Wie alles andere auch, muss man üben, neues Verhalten einstudieren. Ich arbeite dran, ehrlich.  

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Hamburg Impressionen #1

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

Ich saß im Zug Richtung Heimat. Wie immer im öffentlichen Raum war mir alles zu laut. Mein Blickwinkel ist da oft auf die negativen Dinge fixiert. Der Typ, der stundenlang und laut telefoniert. Der andere Typ der ohne Kopfhörer ein Video nach dem anderen schaut und den ganzen Wagon daran teilhaben lässt und auf die Bitten, sein Handy leiser zu stellen, nicht reagiert. Ich höre also, dass der Typ im Sekundentakt WhatsApp-Nachrichten bekommt – wim wim wim – er hat die Tastentöne eingestellt, er witscht durch TikTok, er nervt mich. Dazu das Gerumpel des Zuges, die allgemeinen Gespräche als Hintergrundrauschen und die ständigen Durchsagen der Deutschen Bahn. Es dauert also nicht lange, da habe ich Kopfweh, bin völlig reizüberflutet, müde und mordlüstig. In dieser Stimmung schiele ich nach links, da sitzen zwei Jungs und eine alte Dame in einer Vierergruppe mit Tisch. Die Jungs schätze ich auf 16 oder 17, ihren Gesprächen nach sind sie definitiv noch Schüler. Beide haben weite Jeans an, ich kann ihre Knöchel sehen, sie tragen eine Bauchtasche schräg über der Brust wie eine Schärpe, als hätten sie einen Schönheitswettbewerb gewonnen. Die Gesichter sind glatt und arglos, wie man eben aussieht, wenn man erst 17 ist. Die Frisuren sind auch ganz ähnlich. Seitlich rasiert, über der Stirn ein gelocktes Geraffel, das ganz knapp in die Augen hängt.

Die alte Dame hat ganz weißes Haar, ein Pilzkopf, aber noch kräftig und dick. Sie ist zart geschminkt, hält ihre Handtasche auf dem Schoß fest und wirkt aufgeregt. Ich höre also mit. Die Dame, gerüscht und geblümt, fragt die Jungs wo sie hinfahren. Heim, sie haben Freunde besucht. Und die alte Dame? Ich schätze sie auf 65, vielleicht auch schon 70. Wo war sie, wo will sie hin? Und da wird es interessant, ich blende all die nervigen Dinge plötzlich aus. Sie hat ein Date. Sie trifft Otto in H. Sie haben sich schon ein paar mal getroffen, sie meint, das könnte was werden, sie ist schon eine Weile Witwe, in ihrem Alter, da ist das alles nicht mehr so leicht, aber Alleinsein ist auch nicht leicht, doch der Otto, der macht ihr ein warmes Gefühl in der Brust. Das ist schön.

Die Jungs fragen ganz interessiert, sie fragen empathisch und offen und ich wundere mich nur kurz, dass sich die Jugend für das Liebesleben einer alten Frau interessiert. Aber die Aufregung und die Schmetterlinge im Bauch, das ist ganz ähnlich. Ob 17 oder 70 – das ist doch ganz egal. Jonas erzählt von Ariane, vom ersten Treffen und wie das war. Aufregung und Zweifel: Mag sie mich? Also richtig? Da drüben am Tisch, wo sich die drei gegenübersitzen wird viel gelacht. Ich hab meine Kopfhörer nicht auf, ich schließe die Augen und höre heimlich zu. Ich habe den Eindruck, ich bin nicht die Einzige.

Die alte Dame ist aufgeregt, sie schaut auf die Uhr, noch 6 Minuten, aber wir haben Verspätung. Die Jungs versichern ihr: „Der Otto wartet, ganz bestimmt.“

Es kommt eine weitere Durchsage, wir erreichen demnächst den Bahnhof H, Ausstieg in Fahrtrichtung links. Die Dame säufzt. Hier wurden Informationen ausgetauscht, die man zwei fremden Teenagern mit Leichtigkeit erzählen kann. Vielleicht geht das bei einer guten Freundin nicht, die hat zu viele Bedenken und gut gemeinte Ratschläge und Warungen; „Pass bloß auf.“ Manchmal ist zu viel Lebenserfahrung auch Fehl am Platz. Da braucht es einen frischen, neugierigen Blick. Könnte ja gut werden.

Auf dem Bahnsteig steht ein Herr, ebenfalls mit schlohweißem Haar. Das blaue Hemd, das er trägt hat diesen verräterischen Streifen auf Bauchhöhe. Das hing heute morgen noch auf der Leine, es ist nicht gebügelt. Aber er trägt eine Fliege und schaut dem Zug so erwartungsvoll entgegen, als wäre es das erste Mal. Wirklich, das allererste Mal.

Die Dame verabschiedet sich von den Jungs, eilt zum Ausgang. Sie trägt blitzblanke, weiße Gesundheitsschuhe mit flachem Absatz. Sie ist flott unterwegs. Fast leichtfüßig.

Die zwei sehen ihr nach, lugen dann durchs Fenster zu ihm hin und stellen freudig fest:

„Oha, er hat Blumen dabei, siehst du das?“

Ich sehe es, andere auch. Der eine steht auf, der andere kniet sogar auf dem Sitz und lehnt mit Armen und Stirn gegen das Fenster. Auf dem Bahnsteig umarmen sich zwei, so türmisch, dass der Blumenstrauß ein paar Blütenblätter verliert. Da wird heftig und innig umarmt und lang.

„Sie mag ihn wirklich“, sagt Jonas. Die Jungs buffen sich gegenseitig gegen den Oberarm, als hätten sie die zwei persönlich verkuppelt und freuten sich jetzt über ihren Erfolg.

Der Zug fährt wieder an. Die Frau lässt Otto kurz los und winkt den Jungs. Die heben beide Daumen. Otto weiß zwar nicht, worum es geht, aber er strahlt und winkt auch.

Die Jungs setzen sich wieder hin, auf dem Bahnsteig wird weiter umarmt und ich setze meine Noise-Cancelling-Kopfhörer wieder auf. Lächelnd. Ich bin froh, dass ich das nicht verpasst habe.

Photo by Daniel Frese on Pexels.com

* Die Namen wurden von der Redaktion geändert. 🙂

(W)Ortreich-Lesung

Wortreich-Lesung in Tübingen

Das war also unsere kleine Wortreich-Lesung im Tübinger Vorstadttheater. Wir vom Autorenstammtisch haben unsere Anthologie vorgestellt und das Publikum hat fleißig gespendet. Der Erlös der Veranstaltung geht an die Stuttgarter Tafeln. Unser Herausgeber Joachim Speidel hat den Abend toll moderiert und kriminell mitgelesen, vielen Dank dafür! Der Abend war echte Teamarbeit, dank Eleonore Wittke, Rudolf Georg, Elke Reinauer und Birgit Juresa. Ja, und meinereiner natürlich. Schee wars.

Im Linden-Museum, Stuttgart

Ich bin zurück von meinem kleinen Recherche-Ausflug. Das war ein voller, toller Tag. Anstrengend auch. 🙂

[Zur Erklärung: Für die Drachenfortsetzung brauchte ich ein bestimmtes Wort. Im Deutschen wurde ich nicht fündig. Im Japanischen gibt es dieses Wort, und wenn ich nach langer Suche so ein Schätzchen finde, macht mich das sehr glücklich. Und wie das so ist, man gelangt von einem Klick zum nächsten, irgendwann war ich dann bei der Bauweise von japanischen Bauernhäusern und auch davon wird etwas ins neue Buch einfließen. Die Museumsführerin erzählte viel über Essen & Trinken in Japan, über die Teezeremonie im Besonderen. Sie erzählte aber auch über Apnoe-Taucherinnnen, was ich extrem spannend fand. Ich werde mich in der Richtung noch weiter einlesen. Jedenfalls.]

Bahnhof Spaichingen

Ich war auf einer Japan-Exkursion, organisiert von der VHS. Wir haben uns eine typische japanische Straße in der Museums-Variante angeschaut. Dazu gab es eine kleine Führung und anschließend sogar eine Tee-Zeremonie. Wir haben von einer richtigen Teelehrerin alles erklärt bekommen und wurden dann sogar verköstigt. Ich habe noch nie Matcha-Tee getrunken, fand es sehr lecker. Das werde ich wiederholen. Ich finde ja, so eine Tee-Zeremonie wirkt wie eine Meditations-Übung. Ich war hinterher total entspannt und zufrieden. Dazu gab es noch ein Gebäck, ich glaube es war rote-Bohnen-Kuchen. Auch sehr fein. Das Küchlein half aber nur wenig über den Bärenhunger hinweg, denn wir hatten. So viel Input macht hunrig. Wir sind zum Koreaner marschiert und haben dort die Schalen leer gefuttert, als ob wir drei Tage nichts zu essen bekommen hätten. Am Schluß bin ich noch in einem Bastelladen gelandet und dort ein bisschen eskaliert. Neue Stifte, neue Zeichnen-lernen-Bücher, als hätte ich noch nicht genug. Also Schreibwaren kaufen und Schreibwaren benutzen, das sind zwei verschiedene Hobbys. Ich hoffe, da sind wir uns einig. 😉

Der Tag endete, mit einer zweistündigen Zugfahrt und einem schreienden, unzufriedenen Baby. Armes Ding.

Lesung in Göppingen

Göppingen; das war der Abend, als Dorothea den Kosmos gefragt hat, aber alles ein Missverständnis war. Volker guckte „Ein Kilt für alle Fälle“ bei Verflixtnet und spoilerte wild. William ist tot. Caro lag unter dem Dachfenster und ist alt genug für den Albverein. Rainer wollte zum Fußball nach Berlin, feierte dann aber keinen Geburtstag. Ingo erstellte eine Facebook-Veranstaltung. Gott gefällt das.

Unser Jörg Rock ‚n‘ Roll Diktator verlor seine Brille, machte aber trotzdem Musik.

Alles normal hier. Weiter geht es am 6. November im Blauen Haus, Böblingen.

Stadtbibliothek Göppingen