Ein neuer Lockdown. Puh. Beim letzten Mal bin ich völlig verstummt, hatte keine Worte für den Irrsinn. Denken, schreiben oder sprechen… alles war irgendwie minder. Mein Vater sagte treffend: „In diesen komischen Zeiten, da willst du doch kein Mensch mehr sein“. Ich fragte ihn, was er lieber wäre angesichts dieses Jahres. Er meinte trocken: „Ein Eichhörnle“. Wir sind Schwaben, da heißt das so.
Nun ist es so. Ich habe keine Ahnung ob das alles gut oder sinnvoll ist, was da beschlossen wird. Vieles erscheint mir unlogisch, inkonsequent. Was mich am meisten schlaucht: Die Polarisierung. Jeder gegen Jeden. Ein irrsinniges Gebrüll. Ich will da nicht mitmachen, zudem: Ein Aluhut steht mir einfach nicht. Ich will auch gar nicht über das große C reden oder diskutieren. Ich würde gern einen Weg finden, geistig gesund zu bleiben. Das heißt, niemanden anzublaffen, fähig sein zuzuhören, auch eine andere Meinung gelten zu lassen, ruhig und besonnen zu handeln. Seit ich „Die drei Leben der Hannah Arendt“ gelesen habe, begleitet mich ihre Maxime: Denken, handeln, lieben.
Mein Vater wär gern ein Eichhörnchen. Ich bin ein Alien. Immer gewesen, das ändert sich auch nicht mehr. Das bedeutet, auch jetzt schaue ich mich auf diesem Planeten, auf dem ich durch Zufall gelandet bin, staunend um. Was passiert hier? Neugier ist wohl eine der besten Eigenschaften, die man haben kann. Den Wunsch, zu entdecken. Wörter, Welten. Alles.
Von Wittgenstein stammen die Worte; „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ In diesem Sinne probiere ich etwas Neues.
Der Commander Caro M. Harbor Spaceship Report
Die Idee dazu stammt von Elisabeth Rank. Ich mag ihren Blog sehr (hiermit herzliche Empfehlung) und eben ihre Beitrage bei Instagram mit dem Commander Lisi Spaceship Report. Sie erlaubt mir liebenswürdigerweise, dass ich ihre Idee verwenden darf. Ich mag an ihren Beiträgen, dass sie Sachen des Alltags, meist gute Sachen aufzählt, statt dem Trend hinterher zu rennen, Hässlichkeiten ins Netz zu schreiben.
Commander Caro M. Harbor Spaceship Report
29th October 2020
- Gute Gespräche geführt: 1x
- Kopfschmerzen aus der Hölle
- Schokolade, sehr viel Schokolade gegessen
- Bei mir wohnt ein Viech, dass sich Nachts an mir labt. Ich lass es gewähren, die Natur regelt das schon. Mückenstiche: 4x
- Gelesen: Der Hexer Band 4
- Menschen, die ohne Grund freundlich waren: 3x
- Dankbarkeitslevel vs. Angst: 3 zu 2
- Gut gegessen.
- Spaziergang im Regen
- Geschrieben: Neues aus Leotrim
I hope you´re all well.
Commander Caro
Uns hat es wieder richtig erwischt: Ausgangssperre bis mindestens 1. Dezember. Rausgehen nur mit ausgefülltem Formular und angegebener Uhrzeit. Auch mit Hund nur 1 x pro Tag raus im Umkreis von 1 Kilometer. So langsam komme ich echt ins Grübeln.
Krass. Ich weiß nicht woher die steigenden Zahlen kommen… an mir liegt es nicht. Ich gehe zur Arbeit, ein Mal die Woche einkaufen… ob das alles einen Wert hat? Mir scheint die richtige Lösung, der richtige Umgang mit dem Virus noch weit entfernt. Weil das, was passiert und was du schilderst, ist unmenschlich, in meinen Augen.
so sehe ich es auch ! Man sollte auf die Eigenverantwortung der Menschen setzen und nicht alles menschliche verbieten !
Ich bin noch gespannt, auf die Langzeitfolgen. Was das alles mit uns macht. Wie es unser Miteinander verändert. 😔
Bisher hat es bei nicht wenigen die negativen Eigenschaften nach oben gekehrt..
Ja, das hab ich auch schon so erlebt. Ich will da aber nicht mitmachen. Ich halte mich da an den Leitsatz von Constable Benton Fraser; Freundlichkeit kostet nur eine Sekunde.
Genau so denke ich auch ! Wünsche dir eine gute und vor allem gesunde Zeit ! 🙂
Danke dir. Das wünsche ich dir/den deinen auch.