Komisch, wie oft man das sagt. Oder denkt.
Das kann ich nicht.
Nicht gut genug.
Nicht so gut wie du.
Heute wurde mir klar, dass ich das schon eine Weile mit mir herum getragen habe. Statt einfach mal zu machen und dann zu sehen was dabei heraus kommt. Es muss ja gar nichts dabei heraus kommen. Das ist nicht mal ein Geheimnis. Weil, nichts von dem was ich tue muss in ein Museum. Nur ins eigene Sketchbook, nur zum Vergnügen. Ich weiß gar nicht, wann ich das verloren habe, unbefangen loslegen. Aber es ist ganz eindeutig weg. Gewesen. Ich hab die Unbefangenheit am Kragen gepackt und geschimpft: „Du kommst jetzt heim, weißt du eigentlich wie spät es schon ist?“
Und dann dieser Anspruch: Es muss was Vernünftiges entstehen. Vernünftig ist doch wie tot sein, nur früher. Ekelhaft. Ständig muss man was her zeigen wie ein Zeugnis, hier mein Leistungsnachweis. Und ich dachte erschrocken „Sag mal bist du bescheuert? Was soll denn das?“
Der Vater malt Aquarell. Oder, er hat früher Aquarell gemalt, noch früher in Öl. Ich habe einige Bilder von ihm im Wohnzimmer hängen. Schöne Motive, Landschaft und so. Ich habe nie versucht eine Landschaft, ein ländliches Motiv aufs Papier zu bringen. Ohne es wirklich zu merken dachte ich wohl: So gut kann ich das nie.
Muss ich ja auch nicht. Zu Glück.
Ich sehe mir bei YouTube die Videos von Coco Bee an, die mit Spaß vor sich hin pinselt. Am Schluss ist viel Farbe auf dem Papier, sie hatte ihre wahre Freude daran und ich habe nur durchs Zusehen meinen Streßlevel herunter geschraubt. Das können sonst nur Katzen. Wie krass.
Ich habe heute also kein Bild für dich. Ich habe meine Lieblingsfarbe (gelb) auf ein Blatt Papier gekleckst. Einfach so.
Es war toll.
PS: Ich habe mich zu einem Aquarell-Kurs angemeldet. Landschaftsmalerei. Samstag geht´s los.
Einfach machen.
Recht hast Du!
Einfach loslegen. Was man am Ende immer hat, ist die Freude am Schaffen
Und das schreibe ich mir jetzt hinter die eigenen Ohren 😉
Sehr, sehr schön geschrieben, und bitte, wenn du magst, zeig etwas von deinem Aquarellkurs 🙂
Merci. Und: Das habe ich vor – mehr malen und dann nicht so verkniffen rum machen. „Bin ja Anfänger, ich kann das noch nicht so gut Bla Bla Bla.“ Der Weg ist das Ziel, heißt es. 🙂
Ja, das Tun ist der Weg … dann wird das Ergebnis egal
Sehr wahr.