Brummiger alter Mann ändert sein Leben – das klingt ein bisschen nach „Ein Mann namens Ove“, aber ich kann definitiv sagen: Nein, so ist es nicht. Also gleich mal weg mit dieser Assoziation.
Brummiger alter Mann ändert sein Leben. Bernhard ist verwitwet, hat ein schlechtes Verhältnis zu seinem Sohn und lebt irgendwo in der Pampa. Dort hat er Zeit sich über den Nachbarn aufzuregen, der zu viel Frauenbesuch bekommt, zu laut den Rasen mäht, insgesamt ein Leben führt, das Bernhard zuwider ist. Als er sich mit besagtem Nachbarn anlegen will, erleidet Bernhard einen Herzinfarkt. Eben noch in voller Rage braucht er nun Hilfe. Und Dagobert tut etwas, was Bernhard verblüfft: Er hilft ihm – freundlicher und mehr als er müsste.
Als Bernhard aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist Dagobert spurlos verschwunden und ich als Leserin bekomme eine Ahnung: Bernhard war früher ein anderer. Nicht gänzlich anders, der Brummbär steckte schon immer in ihm, auch ein wenig Verbitterung. Aber jünger, mit seiner Frau an seiner Seite, war er einer, der anpackt, wenn es sein muss. Und so, aus einem Pflichtbewusstsein heraus, aber eben auch mit der Erinnerung an diesen früheren Kerl begibt er sich auf die Suche.
Die Verwandlung, die Bernhard durchmacht ist kein Zaubertrick, kein Hase aus dem Hut. Ich verfolge die Spurensuche, ahne wohin es gehen soll, verzeihe ihm, dass er nicht gleich zur Polizei geht (was soll die schon tun?) und schmunzle über die Begebenheiten die sich auftun: Zwei Einbrecher stehen sich in Dagoberts Haus gegenüber – aus verschiedenen Gründen und ich weiß nicht, soll ich lachen oder mit entsetzt die Hände ins Gesicht schlagen?
Die Geschichte, die sich zu einer Nazi-Jagd entwickelt und einen Batzen Geld enthält, ist flott erzählt, der Autor erzeugt sprachlich schöne Bilder, entführt in seltsame Situationen und endet in einem spannenden Show-Down. Bernhard wird mir mit jeder Seite sympathischer. Mir gefällt die Ausgangssituation: Ein Rentner, der es noch mal wissen will und an sich und seinem sozialen Umfeld arbeitet. Das klingt jetzt wahrscheinlich nach pädagogisch wertvoll. So meine ich das aber gar nicht. Bernhard handelt zuerst aus diesem Pflichtgefühl heraus, weil er meint, Dagobert etwas für seine Hilfe schuldig zu sein. Aber dann kommt der Abenteurer in ihm zum Vorschein, der es nochmal wissen will. Diese Verwandlung habe ich gern verfolgt, Bernhard hat mich ein paar Mal überrascht. Auf sehr gute Art.
Eckdaten
Malte Klingenhäger
Taschenbuch: 248 Seiten / 12,99 €
eBook 2,99 €
Verlag: bookshouse
ISBN-10: 9963536700
ISBN-13: 978-996353670
Das klingt interessant und scheint sich als ebook sicherlich zu lohnen,
danke fürs Präsentieren 🤗
PS:
Ich lese gerade Drachenfrieden,
auch ein schönes Buch…🐍🐊🐢
Hihi – wenn es dir gefällt, dann sag es weiter. 🙂
Happy reading!
Das habe ich schon mehrfach gemacht!
Hab nun die „Macht der Worte“ erreicht…
wirklich schön geschrieben!!
Toll! Vielen Dank. ❤
de nada…die ersten beiden Bände waren ja auch schon sehr schön zu lesen 🙂
Yay. Es freut mich, dass dir die Bücher gefallen.
Und wie, alle drei in einem Ritt!
Sehr schön, großes Yay.
Leider bin ich nun schon bei 90%… 🐢🐊🐍
Frage:
Könnte ich BITTE ein kurze Passage aus finbarsgift zitieren?
Natürlich mit Quellenangabe und in Abstimmung mit der Autorin…
Zwei deiner Kommentare sind bei mir im Spam-Filter gelandet. Warum auch immer… daher sehe ich deine Frage erst jetzt. Was genau willst du denn verwenden?
Komisch…WP beliebt immer mal wieder zu scherzen!
Es ist eine Stelle im 21. Kapitel von Drachenfrieden…
Sie beginnt mit
„Heute ist ein altes Wort, lange her. Drachenfrieden“
bis
„Es war ein Kreislauf. Es war schön und nie zu Ende.“
Für mich eine tolle Stelle!
Okay. Wenn du die Quelle (Buch/Autorin) angibst, kannst du das in deinem Blog zitieren.
Prima *freu*
Das werde ich selbstverständlich tun, Dankeschön!!
Liebe Frühlingsgrüße vom Lu
Momentchen noch. Meinst du die eine Zeile oder den ganzen Abschnitt? Verrate bitte nicht das Ende, sonst braucht keiner mehr das Buch lesen, ok? Zitat heißt, ein oder zwei Zeilen.
Ich meine diesen ganzen Abschnitt, wie angegeben, ein oder zwei Zeilen bringen da nichts, verraten wird an dieser Stelle ja gar nichts…Es geht ja lediglich um die Veränderung der Sprache, Wörter…
Der ganze Abschnitt ist ja quasi eine Leseprobe kein Zitat. Wie gesagt, eine oder zwei Zeilen sind kein Problem, rein rechtlich. Da muss ich mit dem Verlag Rücksprache halten… und doch, der Abschnitt verrät einiges über Nerina, über Hangameh. Es ist eine der Schlüsselszenen. Ich melde mich…
…Dankeschön!
Also, du kannst die Textpassage verwenden. Es ist aber kein Zitat, sondern eine Leseprobe.
Autorin: C. M. Hafen
Auszug aus „Drachenfriden“ – Band 3 der Reihe „Das Drachenvolk von Leotrim“
Leseprobe mit freundlicher Genehmigung des © O´Connell Press Verlags.
Wundervoll…herzlichen Dank dir und Susanne dafür!!
Mein Post über Drachenfrieden ist nun online:
https://finbarsgift.wordpress.com/2017/05/19/drachenfrieden-c-m-hafen/
Vielen Dank nochmals für das feine Zusammenwirken!
Und viel Spaß in London!
Liebe Frühlingsgrüße
vom Lu