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Ines Witka wurde als Sachbuchautorin bekannt. Ihr erstes Buch ist bei Schwarzkopf & Schwarzkopf im Bereich Sachbücher in der Rubrik LUST UND LIEBE erschienen. STELL DIR VOR, ICH BIN DEINE HEIMLICHE GELIEBTE – Der Reiz des Escort-Service. Für sie war es konsequent da weiter dranzubleiben, um sich als Autorin für einen Bereich zu etablieren. Das zweite Buch wurde ein sehr hochwertig gestaltetes Buch über DIE NACHT DER MASKEN – Wahre Geschichten von der exklusivsten Erotikparty der Welt. Danach folgte sie ihrem zweiten Herzensthema: Gleichberechtigung. Mit EINE FAMLILIE MACHT KARRIERE – gleichberechtigt Beruf, Kinder und die Liebe vereinen. Beide Bücher sind im Gatzanis Verlag erschienen. Auch in diesem Buch widmet sie sich, allerdings mehr mit einem Augenzwinkern und nur kurz der Frage, wie sich eine gleichgestellte Partnerschaft auf die Sexualität auswirkt.
Mit dem Master of Arts in Biografischem und Kreativem Schreiben von der Alice Salomon Hochschule (07.09.2012 ), dachte sie sich, warum nicht die beiden Themen Kreatives Schreiben und Erotik miteinander verbinden. So entstand der Schreibratgeber DIRTY WRITING – Vom Schreiben schamloser Texte: Ein Übungs- und Inspirationsbuch im für Erotik bekannten Konkursbuchverlag Claudia Gehrke. Seit dem Studium konzipiert und realisiert sie Schreibwerkstätten und Workshops zum erotischen, kreativen und biografischen Schreiben.
PERLE UM PERLE ist ihr Debütroman über den Antiquitätenhändler Ignatz Steinfels und die Finanzbeamtin Margarete Henner, ebenfalls im Konkursbuchverlag erschienen. Dieser Roman steckt voller Täuschungen, Wandlungen und Erotik.
Mehr von Ines Witka erfährst du auf ihrer Homepage: www.ineswitka.de
Oder in ihrem Blog: http://perleumperle.tumblr.com/

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Ines, warum schreibst du über Erotik?
In meinen Schreib-Kursen sage ich immer, das Schriftsteller über ihre eignen Obsessionen schreiben. Woher also meine Leidenschaft fürs Sexuelle, ganz unabhängig davon das Sex einfach Spaß macht? Es fällt mir leicht darüber zu sprechen und damit auch zu schreiben. Außerdem betrachte ich Sexualität schon mein ganzes Leben aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln: Wie steht es mit dem Eros in der Kunst? Wie hält es eine Gesellschaft mit Moral und sexueller Freiheit? Gilt sie für alle oder nur für Männer? Schon die Frauenbewegung in den 1970er Jahren verhandelte von Anfang an das Thema Sex und Doppelmoral. Wie eine Gesellschaft mit Sexualität umgeht, verrät viel über ihr Wertesystem. Außerdem bin ich überzeugt, dass die Erotik die Triebkraft allen Handelns ist, gerade bei der Entstehung von Kunst und Kultur.
Ich schreibe keine Einhand-Literatur – das Wort gibt es zwar nicht im Duden, aber man versteht es auch so ganz gut. Ich schreibe nicht, um den Porno zu verschriftlichen, sondern nutze Erotik um etwas über die Figur zu verraten und die Handlung voranzutreiben. Ich teile etwas mit, das über die reine Performance hinausgeht. Gefühle wie Hingabe, Verwundbarkeit, Liebe, Hass, Selbstaufgabe, Berechnung, Wollust, Gier und Leidenschaft sind es, die den Leser berühren. Bei der Erotik spielen so viele unterschiedliche Gefühle eine Rolle, diese machen die Figur interessant. Die seelischen Empfindungen, Überraschungen und Irritationen spielen dabei die Hauptrolle. Und Sexualität ist nun mal mit eines der intimsten Geheimnisse. Teilt man mit, wie man liebt, verrät man doch viel über sich.
Was ist erotisch (für dich?)
Erotik steht schon auf dem Fundament der Sexualität. Doch im Gegensatz zur Pornografie geht es dabei weniger um körperlichen Maße und Vorzüge, weniger um das „To do.“ Gefühle sind wichtig, Fantasien und Wünsche. Für mich ist Erotik ein Versprechen, das die Sexualität umspielt, eine Erwartung, die ihr vorausgeht: die Verführung. Erotik schafft Nähe, verlangt die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber. Es bedeutet alle Sinne mit einbeziehen: Dessous für das Auge, verführerische Gerichte für den Geschmack oder das Salz auf der Haut, Düfte für die Nase – egal ob der Eigenduft des Menschen oder von Parfüms, Federspielzeug oder Massageöle für den Tastsinn und dann immer wieder die Textur der Haut. Hier mache ich mal einen Punkt, obwohl das Thema unerschöpflich ist.
Vielen Dank für deine Zeit.
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PS: Möchtest du an der Interview-Reihe „Zwei Fragezeichen“ teilnehmen?
Dann schreib mir.
C.
Ein Kommentar zu „Zwei Fragezeichen an Ines Witka“