Tripsdrill

2016-05-27 17.35.14

Ich war das erste Mal seit 20 Jahren wieder im Erlebnispark Tripsdrill. In Worten: Zwanzig. So alt muss man erst Mal werden, dass man sagen kann: Da war ich so lange nicht. Du brauchst jetzt auch nicht das Rechnen anfangen. Ich war ein Kind, damals. Den Rest verschweigen wir.

Der Vater schwärmte von der Altweibermühle. Als er noch ein Kind war, gab es gar nicht viel mehr.

Ein Kiosk, wo man Bonbons kaufen kann und die Altweibermühle, mehr nicht. 

Das sagte der Vater. Vorstellen kann ich mir das nicht. Als ich ein Kind war, sind wir natürlich auch gerutscht – als gäbe es kein Morgen mehr. Und wir sind mit dem rasenden Tausendfüßler gefahren, haben Zuckerwatte gegessen, meine beste Freundin und ich. Das war was besonderes. Mit der Freundin in den Erlebnispark, ohne die Brüder. Nur wir. In den Tassen, die sich um sich selber drehen, wurde uns schlecht. Die Holzachterbahn gab es noch gar nicht. Wir sind gerannt, von einer Attraktion zur anderen als hätten wir keine Zeit zu verlieren. Dabei hatten wir damals mehr Zeit als heute. Das ist doch das Schöne am Kind sein. Ein Sommer dauert ewig. Die Tage sind lang und voll. Eis schmeckt himmlisch, der Puffreis ploppt im Mund und man muss dauernd kichern. Wann hab ich denn das letzte Mal gekichert?

Am Samstag. Wir waren erst im Wildparadies, Tiere angucken. Ich habe eine Packung Futter gekauft, unsicher ob das eine gute Idee ist. Das ist das blöde am Erwachsen sein. Die Tage sind lang und voll. Man fragt sich dauernd: Ist das alles gut und richtig?

Muss ich denn jetzt Mitleid mit den Tieren haben, die da eingesperrt sind? In den Zirkus gehe ich schon lange nicht mehr. Wenn sich ein Mensch entschließt, Kunststückchen aufzuführen, dann ist das sein Ding. Elefanten, Tiger und Co. haben in freier Wildbahn wenig Interesse am Tricks und Kunststückchen.

2016-05-27 12.03.44

Ich bin dann mit meiner Tüte Pellets-Futter los marschiert. Ich hab die braunen, kleinen Dinger an Ziegen und Rehe verfüttert, an Zwerghirschen (so klein und schon ein Hirsch?) und Wildpferde, sogar einem Yak habe ich Pellets zugeworfen und gedacht: Meine Güte, seid ihr alle schön.

Draussen in der Natur wären sie wahrscheinlich noch schöner, aber egoistisch wie ich bin, dachte ich auch: Da kann ich sie ja nicht angucken. Schließlich kam ich bei den Braunbären an. Ich mag Bären. Liegt wohl auch an John Irving, aber das ist eine andere Geschichte. Um es kurz zu machen: Bären sind toll. Mein Kinderherz brüllte: Lasst die Bären frei!

Aber seit Problembär Bruno wissen wir ja wie das ausgeht. Also doch nicht. Ich hab dann geguckt und geguckt und geschmachtet und gedacht: Na ja, sonst komm ich einem Bären ja nicht so nah. Und wenn doch, überleb´ ich es nicht. Wär auch schade.

Die Flugvorführung habe ich leider verpasst. Die haben da Falken und Eulen und Weißkopfseeadler und noch viel mehr. Das heißt, ich muss nochmal wieder kommen. Vielleicht warte ich nicht wieder 20 Jahre damit.

 

2016-05-27 15.21.12

 

Nach dem Wildparadies sind wir wieder rüber in den Erlebnispark. Wir sind gerutscht, waren im Waschzuber und natürlich im rasenden Tausendfüßler. Wir haben Zuckerwatte gegessen und Nogger-Eis, wie damals. Und für ein paar Stunden war ich wieder *nuschelt unverständliche Zahl*.

Hach.

Ich brauch gar keine riesen Kotz-Gerätschaften. Bei der Oldtimer-Fahrt gibt eine Kutsche und vorne kann man sich auf ein Pferd setzen. Während der Fahrt kann man prima ein Eis essen. Ich sag nicht, dass ich das gemacht habe. Ich meine nur, man könnte, wenn man will. 🙂

~Caro

2016-05-27 15.45.53

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