Ich wär ja gern eine von diesen Frauen, bei denen es in der Wohnung blüht und duftet und aussieht, als wär alles selbst gemacht. Die Deko, die Marmelade, das Lieblingskleid. Das mit dem Lieblingskleid hat inzwischen geklappt. Ich habe Stoff gekauft, einen sehr schönen Schnitt gefunden, und das Ding mit Hilfe einer guten Freundin zusammen genäht. Ich habe also ein Lieblingskleid im Schrank, was an sich schon an ein Wunder grenzt.
Meine Deko ist nicht handmade, aber ich hoffe ja immer noch auf ein plötzliches Erscheinen ungeahnter Talente. Zumindest habe ich meine Wohnung selber gestrichen. Das zählt doch auch.
Leider geht es grünen Gewächsen nicht sehr gut bei mir. Mein Gummibaum hat, seit dem Umtopfen in ein größeres „Zuhause“ lauter braune Flecken, die meisten anderen Pflanzen sind zwei Extremen ausgesetzt: Flut und Ebbe. Wenn sie furztrocken sind, schütte ich Wasser in den Topf bis es überläuft in der Hoffnung, dass ich nun wochenlang nix mehr machen muss. Und jetzt kommt noch das Bedürfnis hinzu, weil ich es bei einer Freundin gesehen habe, einen kleinen „Kräutergarten“ mein eigen zu nennen. Ich hätte gern immer Basilikum zur Hand, Minze wäre auch schön. Oder Petersilie.
Besagte Freundin meinte, diese überzüchteten Dinger im Supermarkt soll ich nicht kaufen, die gehen nach einer Woche ein, daran hätte ich nicht viel Freude. Ich habe verschwiegen, dass ich diese überzüchteten Dinger schon ein halbes Dutzend mal gekauft habe um dann zuzusehen, wie sie schon nach zwei Tagen Suizid begehen. Ich hatte eine ganze Zeit lang den Eindruck, alles grün-pflanzliche möchte nicht mit mir zusammen leben. Die Geranien stürzen sich vom Balkon, die Tulpen werfen ihre Blätter von sich, die Minze wird augenblicklich braun, sobald ich die Haustür ins Schloss geworfen habe. ich hatte nicht mal eine Chance sie mit Wasser zu ersäufen.
Ich habe besagte Freundin gefragt, wie man denn eine von diesen Frauen wird, mit Basilikum in der Küche. Basilikum, dass man tatsächlich in den Kochtopf werfen kann. Ohne Schimmel, ohne braune Flecken, ohne traurig hängende Blätter, die man zum Flora-Psychater schicken möchte.
Selber Anzüchten, meinte sie. Ich habe nun also mehre kleine Töpfchen gekauft, die sehr (shabby) chic aussehen, habe sie mit so einem komischen torfähnlichen Gestrüpp gefüllt und Pflanzen-Samen oben drauf gekippt. Soweit so gut. Besagte Freundin hat schon mit mir geschimpft: Die Anzuchttöpfe fehlen. Die, die ich habe, sind keine Anzuchttöpfe. Ich weiß nicht mal wie man einen Blumenkübel von einem Anzuchttopf unterscheidet. Man könnte meinen, das ganze ist schon zum Scheitern verurteilt. Aaaaber, weit gefehlt. Heute sehe ich, dass da was Grünes wächst. Und das mir, dem Pflanzenschreck. Ich stelle mich seelisch-moralisch drauf ein, dass ich die Aktion nochmal machen muss, mit den richtigen Töpfen, aber jetzt im Moment triumphiert der Stümper in mir. Geht doch auch so.
Ich habe keine Ahnung wie wichtig die Töpfe sind. Bisher haben die Samen meine Wassermenge überlebt, da wächst was. Also wünsch mir Glück. Oder gib mir (Überlebens)Tipps.
Danke.
*Caro googelt jetzt Rezepte, für die man Basilikum braucht. Hoffnung ist eine Diva.
Ich wünsche dir da ganz viel Spaß mit deinen Kräutern 🙂 Glaub‘ mir, wenn du erst einmal die ersten Erfolge und Pflanzen hast, wirst du dich riesig freuen. Ich persönlich darf mir wegen meiner Eltern, die da ein wenig empfindlich sind, keinen Kräutergarten angelegt, sondern arbeite mit Wildkräutern – aber dennoch kann ich dir gerne mal ein paar Rezepte geben. Schreib mir doch mal eine Mail, wenn du Interesse daran hast!
Danke, das ist sehr lieb. Ich schaue jetzt erst mal zu, was da in meinen drei Töpfen passiert. Wenn das nicht ein Satz mit X wird, komme ich gern auf dein Angebot zurück. 🙂