Heute vor einem Jahr ist mein Debüt-Roman erschienen. Drachenbrüder. Am 1. April erscheint Band 2 meiner Saga „Das Drachenvolk von Leotrim“. Es ist merkwürdig, wenn man jahrelang auf ein Ziel hinarbeitet, Texte schreibt, verschickt, sie wieder bekommt und dann plötzlich doch sagen kann: Jetzt ist es passiert.
Passiert ist eine Menge. Aus einer kleinen Idee „etwas mit Drachen“ machen zu wollen entstand die Kurzgeschichte „Der Kindshüter von Leotrim“. Nächstes Jahr wird das eine abgeschlossene Trilogie sein, ich kann dann sagen: Ich habe mein Fantasy-Epos abgeschlossen. Gut, bei mir wird nicht gehauen, gekämpft, es werden keine epischen Schlachten geschlagen. Das habe ich diverse Male schon gelesen und gesehen. Ich wollte was anderes machen. Nicht besser oder schlechter, nur anders. Vielleicht hängt das auch mit dem „Sandman“ von Neil Gaiman zusammen. Über Monate hinweg habe ich den Traumweber begleitet und natürlich starben Leute, es war düster und tragisch, aber nie hoffnungslos. Morpheus hat nie seine Hand gegen jemanden erhoben. Ich spoilere jetzt nicht – ja, es gibt da etwas, er hat Schuld auf sich geladen, aber das ist hier nicht von belang. Für mich ist wichtig, das Gaiman eine Figur erfunden, eine Welt erschaffen und über Jahre hinweg daran geschrieben hat, ohne die klassischen Motive Böse haut Gut auf die Fresse und am Schluss gehen alle heim, zu verwenden. Der Sandman fällt aus dem Genre. Welches Genre Gaiman auch immer bedient. Trotzdem oder genau deswegen gab und gibt es Leser, die solche Geschichten und explizit den Sandman mögen. Ich bewundere Gaimans Einfälle, ich liebe seine Geschichten. Ihm verdanke ich es, das ich nun hier bin. Nachdem ich lange und viel geübt, geschrieben, geschrieben, verworfen, korrigiert habe, traute ich mich endlich an eine eigene Geschichte. Eine, die in kein Genre wirklich hinein passt. Ich hatte das Glück einen Verlag zu finden, der mir das zulässt und mir nicht diktiert: Hör mal, da gibt es nicht genug Blut und Kämpfe und Mord.
Ich bin nun an einem Zwischenziel. Band 2 ist in ein paar Tagen da. Band 3 wartet auf mich. Die Reise ist noch nicht zu Ende. Ein Stück des Weges habe ich noch vor mir und das ist gut so. Mein Buch ist eine Liebeserklärung ans Erzählen. So sehe ich das, und ich hoffe ihr auch.
Wir lesen uns.
~Caro