„Der Trick“ verspricht ein zauberhaftes Lesevergnügen zu werden.
Huch, jetzt hab ich doch tatsächlich dieses platte Wort verwendet. Mea Culpa. Ich verspreche, das bleibt der einzige Zauber-Bezug. Aber es stimmt, es ist zauber… ach. Lassen wir das. Ich habe eine Lesung von Emanuel Bergmann besucht – wobei Lesung so nicht ganz richtig ist. Es war ein Literatur-Ereignis, etwas besonders, eine richtige äh… Show. Ich lasse die Zauberwörter nun weg. Ich wollte schon wieder… Jedenfalls.
Ich habe ganz bewußt keine Rezensionen und Buchbesprechungen gelesen, ich wollte mir mein eigenes Bild machen. Ich wusste aber soviel: „Der Trick“ ist sein Roman-Debüt und bei Diogenes unterkommen ist ein 6er im Lotto. Der Mann muss also was können, weil im Lotto gewinnt man nicht ohne Ticket.
Ich habe schon einige Lesungen besucht und ein paar mal die Erfahrung machen müssen, dass es Menschen gibt, die hervorragend schreiben können, das aber nicht automatisch bedeutet, dass diese Menschen auch ihre eigenen Texte entsprechend toll vorlesen können. Autoren sind introvertierte Menschen, wenn sie gut reden könnten, würden sie wohl alle andere Berufe ausüben und nicht einsam und allein Zeit damit verbringen, Wörter auf Papier zu bannen. Ich spreche aus Erfahrung, ich musste auch erst lernen, über einige Jahre hinweg, mich vor eine Gruppe Menschen hin zu stellen, zu reden, zu lesen und nicht die Nerven zu verlieren. Wer schreibt, lernt und scheitert vor Publikum.

Hier stand ein Autor, erfrischend selbstbewußt, der erst noch gemütlich einen Apfel futtert und sich nicht streßen läßt. Der frei redet, über sich, das Buch, dessen Entstehungsgeschichte. Ich ziehe meinen Hut – 180 Seiten in 6 Wochen in die Tasten zu hauen, das ist mal eine Leistung. Und das Ergebnis lässt sich sehen. Herr Bergmann führte durch seinen Roman, stellte mit musikalischer Begleitung seine Figuren und deren Geschichte vor, er sprach nahezu frei, von „Lesung“ kann eigentlich keine Rede sein. Er erzählte die Geschichte fulminant von Max und dem großen Zabbatini. Die Geschichte kommt ganz leicht daher (und wir wissen alle: Dinge die leicht aussehen, waren harte Arbeit) und lässt mich in die Karten sehen; Schau an, kein doppelter Boden, keine Karten im Ärmel versteckt, alles ganz echt!
Ich habe die meiste Zeit gelächelt oder leise vor mich hin gegluckst. Ich weiß jetzt schon, völlig egal wie das Buch ausgeht: Ich mag Max. Und ich mag den grummligen alten Zabbatini. Und eine Lesung von Emanuel Bergmann – das muss man gesehen haben.
Ich bin dann mal weg… lesen.
~Caro
Beneidenswert! Vielleicht sollte ich auch mal herausfinden, wo und ob eine Lesung von Emanuel Bergmann auch in meiner Nähe stattfindet. Das Buch habe ich schon gelesen und ich kann versichern, dass die Geschichte bis zum Schluss unglaublich toll bleibt und mich erst recht gegen Ende richtig gefesselt hat.
Ich kann eine Bergmann-Lesung herzlich empfehlen.
Mit dem Buch bin ich noch nicht durch, aber dennoch – ich mag es sehr. Jetzt schon.