Das ist die Sorte Film, die ich gerne sehe; eine echte Perle. (Link Imdb)
Father James wird im Beichtstuhl bedroht. Warum? Weil er unschuldig ist.
Der Mann, der Father James bedroht, beichtet nicht. Er erzählt, dass er als Kind von einem Priester vergewaltigt wurde. Weil es für dieses Verbrechen keine Rache, keine Wiedergutmachung und keine Gerechtigkeit gibt, will er seine ganz eigene Form von Justiz dafür schaffen. Einen unschuldigen Priester an einem Sonntag töten.
Father James nimmt diese Drohung ernst. Er weiß wer da im Beichtstuhl gesessen hat. Der Zuschauer weiß es nicht. Obwohl James die Drohung ernst nimmt, geht er weiter seiner Arbeit nach und kümmert sich um seine Gemeinde. Eine Woche lang begleitet man ihn, als Zuseher und jeder, dem er begegnet könnte es sein: Sein Mörder.
Die Dialoge sind großartig, ein Schlagabtausch vom Feinsten. Da ist der atheistische Arzt, der bemängelt, dass er selbst ein Klischee sei und kaum Text habe. Nicht so wie Father James, ein Mann von Charakter. Ich mag das – wenn die Figuren einen Augenblick heraus treten, sich selbst betrachten und sagen: Das bin ich. Selbst dann, wenn sie Klischees sind. Es steckt doch ein Kern Wahrheit darin.
Ich mochte sie alle. Die Zyniker und die Kaputten, die Verbitterten und die Verzweifelten, all die Hoffnungslosen. Sie sind zerbrochen auf ihre Art. Father James ist keine Lichtgestalt und gleichzeitig doch; er hat seine eigenen Dämonen, kämpft mit der Alkoholsucht und der Frage, ob sein Glaube stark genug ist für diese Prüfung. Brendan Gleeson als Father James ist ein verdammt guter Grund diesen Film anzuschauen.
Der Film geht aus wie er ausgehen muss. Eine runde Sache.
Amen!