Ich habe mir den Film „John Irving und wie er die Welt sieht“ angeschaut. Mal wieder.
John Irving hat ein Notizbuch; auf die rechte Seite schreibt er den Textentwurf. Auf die linke Seite kommen die Korrekturen und die Notizen dazu. (Da ist auch prima Platz für Zeichnungen und Mind-Maps). Ich möchte versuchen auch so zu arbeiten, weil es mir übersichtlich, strukturiert und sinnvoll erscheint es so zu machen. Daher habe ich mir gleich mal einen Stapel Schulhefte gekauft, zur Probe um auszuprobieren, ob auch ich so arbeiten kann.
Ein anderes großes Thema ist seine Disziplin. Er recherchiert sehr genau, arbeitet alles aus, schreibt jeden Tag. Er nennt das Training ohne Applaus. Was für ein treffender Begriff. Er liebt und lebt die Wiederholung. (Ich auch, das ist etwas, das in meinen Texten oft vorkommt). Täglich zu schreiben, und sei es nur Tagebuch, ist etwas, das meinen Tag runder macht, mich zufriedener macht. Es klappt nicht immer und dann habe ich noch eine andere Weisheit im Ohr:
Do or do not. There ist no try.
Irving sagt, Geschichten sind Wunder und er sei nur ein Geschichtenerzähler. Erst gestern las ich in Susan Sontags Tagebuch den Satz:
Wunder sind hübsch verpackte Zufälle.
Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube an Wunder. Jedes Mal, wenn ich in einem Buch abtauche, ist das doch ein Wunder. Ein kleines. Ich such mir heute ein Neues.
In diesem Sinne.
cmh
Wunderbar. Und „Training ohne Applaus.“ nehme ich mit in mein Leben.
Das ist ein stiller Kraftgeber. Dankeschön an Dich und Mr. Irving. Seine Bücher habe ich nie gelesen. Es war mir irgendiwe zu wirr da drin. Aber was Du von seinem täglichen Arbeiten schreibst, das mag ich.