FAQ: Wie gehst Du mit negativer Kritik, schlechten Rezensionen um?
Bisher hat noch niemand wirklich einen Text von mir übel verrissen. Nicht-Gefallen ist ja noch kein Verriss im Sinne von „Was du da geschrieben hast, ist Mist/unlogisch/langweilig.“ Ein gutes Beispiel ist mein Lieblingsautor John Irving. Ich erzähle gern, dass ich seine Detailverliebtheit mag, seine fünfundzwanzig komplexen Handlungsstränge, die merkwürdigen Figuren, das Wrestling und die Bären, Maine und die Hoffnung in den Texten. Es passiert mir oft, dass mir jemand all diese Aspekte aufzählt – als die Dinge, die nicht gefallen, die ihn/sie vom lesen abhalten. Es gibt tatsächlich Leute die meine Begeisterung nicht teilen und nur den Kopf schütteln angesichts all der „Freaks“ und der Umfänglichkeit seiner Geschichten. Wir meinen im Gespräch die selben Dinge, sehen sie nur anders. Ich kann das gut verstehen, ich empfehle niemandem Irving zu lesen, wenn er/sie keine Details mag. (Auch aus Egoismus, ich hätte ihn gern für mich allein 🙂 )
Ich bemühe mich die Meinungen anderer stehen zu lassen als das was sie sind. Meinungen. Als Anfänger habe ich oft den Fehler gemacht, meine Texte lange und ausführlich erklären zu wollen, bis jemand mir einen wirklich guten und hilfreichen Tipp gab.
„Du kennst deine Leser nicht persönlich. Du kannst keinem auf den Schoß sitzen und all diese Erklärungen abliefern. Der Text muss im Wohnzimmer des Lesers ohne Erklärung und ohne dich funktionieren. Halt dein Ego da raus.“
Ich habe seither die Devise, dass ich nichts mehr rechtfertige oder erkläre. Jeder Text steht für sich und erklärt sich selbst – es muss alles Wichtige drin stehen. Tut es das nicht habe ich meine Arbeit schlecht gemacht. Wenn der Text zum Schluss nicht gemocht oder verstanden wird, ist das zwar schade, aber auch kein Weltuntergang. Ich finde es auch nicht notwendig, das alles verstanden wird. Ein bisschen Interpretationsspielraum muss ja auch noch bleiben.
Aber Fragen beantworte ich natürlich.