#tbt – Urinstinkte 2

Neulich wollte eine Bekannte von mir in den Urlaub fahren und fragte an, ob sie ihre Hündin solange bei mir lassen könne. Ich nahm an, wenn das Tierchen Priscilla heißt, dass es sich um ein pinkfarbenes Paris-Hilton-Handtaschen-Hündchen handelt, und sagte arglos zu, mich um ihr Hundchen zu kümmern.  Vor meiner Tür stand dann eine pechschwarze, dänische Dogge, groß wie ein Pony. Sie schnaufte mir ihren Sabber ins Gesicht, und noch bevor ich irgendwas sagen konnte, war meine Bekannte spurlos verschwunden.

Als verantwortungsbewusster Mensch sah ich davon ab, Priscilla beim Tierheim abzugeben oder an einer Autobahnraststätte auszusetzten. Aber nur deshalb, weil sie nicht in mein kleines Auto gepasst hätte.

Meine Bekannte hatte mich noch vorgewarnt, Priscilla brauche viel Auslauf, und habe Charakter. Das bedeutet übersetzt; Sie rennt wie irre und furzt regelmäßig und ausgiebig. Priscilla schleifte mich, an der Hundeleine hängend, den Wanderweg entlang, weshalb ich im Moment etwas zerschrammt aussehe. Mit mir als Ballast kam sie natürlich ins Keuchen, was sie aber nicht davon abhielt weiter zu rennen. Bei mir zu Hause musste sie dann kotzen. Vor Erschöpfung, nehm ich an. Ich musste die Sauerei weg machen, jeden Tag aufs Neue, eine Woche lang.

„Das hat sie aber noch nie gemacht!“, sagte meine Bekannte, als sie wieder da war. Der zweitblödeste Satz aller Hundebesitzer, direkt nach „Der will bloß spielen!“.

Ich habe mich an Ort und Stelle übergeben, direkt auf ihren Teppich. Hab ich nämlich auch noch nie gemacht. Danach wollte Priscilla mit mir spielen.