Am Samstag habe ich mir eine Kurzgeschichte aus dem Literaturautomat gezogen. Jetzt wirst du fragen; Was ist denn, bitte, ein Literaturautomat? Ich wusste das, vor wenigen Wochen auch noch nicht.
Du kennst sicher die Aussage, eine Kurzgeschichte sei was für zwischendurch, leichte Kost. Ich finde das gar nicht. Natürlich, mit einem Roman kann ich Tage oder sogar Wochen zubringen. Eine Kurzgeschichte hat aber ebenso das Potenzial mir noch eine Weile nachzugehen, manch eine verlangt von mir mehrfach gelesen zu werden. Ulrike Draesner ist dafür ein gutes Beispiel: Sommerfrische trug ich eine ganze Weile mit mir herum.
Jedenfalls.
Im Merlin in Stuttgart steht ein Literaturautomat, und dort kriegt man nicht Zigaretten, sondern Literatur. Eine Kurzgeschichte für zwei Euro, etwas für Zwischendurch. Ob leichte Kost, lass ich mal bewusst offen. Ich finde das Prinzip ganz wunderbar, auch die Aufmachung. Der Text ist in einem kleinen Schächtelchen, jedes ist individuell gestaltet, alle paar Monate wird der Inhalt des Automaten ausgetauscht – wenn ich das nächste Mal ins Merlin komme, sind schon wieder andere Kurzgeschichten drin. Ich habe mir nun mal zwei gekauft, gelesen, und mit Absicht im Bus liegen lassen, für andere Nichtraucher, die mal kurz literarisch eine Fluppe ziehen wollen. Und so sieht dass dann aus:

Ich bekam das vor Jahren mal angeboten. Aber mir wollte partout nichts einfallen … Heute wüsste ich Rat! 🙂
*flüster* Mir ist was eingefallen. 🙂
Das ist ja der Hammer :-), habe ich noch nie gehört. Klasse!
Ja, ich find es sehr toll. Hier ist eine gute Idee schön umgesetzt worden. Das macht Lust auf mehr.
Einen Literaturautomaten habe ich auch schon einmal ausprobiert. Ich hatte eine kleine Reise-Geschichte darin, die wunderschön und liebevoll geschrieben war. Ja, solche schönen Aktionen sollte man unterstützen!
LG von Rosie