Die Welt ist ein Puzzle. Und ich lege Stück für Stück zusammen. Wenn Dinge zusammen passen und irgendwie Sinn ergeben, dann beruhigt mich das. Ich mag Ordnung und Struktur und Logik. Es ist schon einige Jahre her, da lag meine Mutter im Krankenhaus und ich wollte nicht nachdenken. Nicht darüber was wenn wäre, und ob und wie alles wird in Zukunft. Ich habe ein Puzzle gekauft, ein Meeresmotiv mit 3000 Teilen. Ich bin für Wochen abgetaucht, mit Walen und Fischlein geschwommen, und habe jedes Teil zwei Mal versichernd angetippt, wenn´s gepasst hat. Tapp-Tapp. Meine Tischplatte war nicht groß genug, ich musste improvisieren und eine größere Platte auf den Schreibtisch legen um Platz zu haben für mein Meer. Manchmal muss man das, mehr Platz machen, geduldig sein und Stück für Stück zusammen legen. Damals hat das gut funktioniert. Ich habe schon lange kein 3000 Teile Puzzle mehr gebraucht, keine größere Tischplatte. Meistens lege ich 1000 Teile zusammen und das reicht um dem Denken mal eine Pause zu gönnen. Eine kleine Pause vom Alltag. Wenn ich das zum Vergnügen machen kann, ist es Puzzleglück. Sozusagen Yoga fürs Gehirn.
Puzzleglück
Veröffentlicht von Carolin Hafen
C. M. Hafen; Autorin bei der get shorties Lesebühne und O´Connell Press. *it´s the write thing to do. Alle Beiträge von Carolin Hafen anzeigen