Fertig. Gelesen.
Gleich vorweg; Ich dachte bei einem Books to go Büchlein handelt es sich um EINE Kurzgeschichte. Mitten im lesen fiel mir aber auf, es sind mehrere Kurzgeschichten in einem Band. Ich find es ein bisschen schade, ich dachte das Format wäre etwas zwischen der klassischen Kurzgeschichte und einer Novelle. Is es aber nich.
Ich fing mir Charles Bukowski an. Von dem hab ich noch nie was gelesen, ja ich weiß; Asche auf mein Haupt. Ich wusste also nicht, was mich erwartet. Ich bekam vier Geschichten für meine Geld, ob die jetzt zusammen hängen, ist für mich nicht ersichtlich. Ich mag seine Schreibe, also WIE die Geschichten erzählt sind, aber die Figuren; na ja. Immer diese verzweifelten, gescheiterten Randexistenzen.
Arno Geiger ist da schon eher mein Fall. In dem Band sind zwei Kurzgeschichten. Die erste, Im Regen, war der Hammer. Einmal sprachlich, der Mann beschreibt nicht einfach die Befindlichkeiten seiner Figuren, er erzeugt sie. Bisher habe ich zwei Bücher von Arno Geiger gelesen und kann ihn jederzeit, ohne Vorbehalte, weiterempfehlen. Dann inhaltlich: Da bin ich wieder beim Thema „erzeugen“. Die Hauptfigur, Manuela, wurde von ihrem Mann Gerhard nach 16 Jahren Ehe verlassen. Man folgt als Leser erst ihr, wie sie mit der Situation umgeht, dann ihm, wie er meint, sie würde in Schwäche und Sehnsucht nach ihm vergehen. Teilweise war das Geschehen so real für mich, dass ich Gerhard anbrüllen wollte, wie ein Kind im Kasperletheater, das den bösen Wolf kommen sieht. Und zum Schluss war ich dann doch noch überrascht.
Daumen nach oben.