Ich war eine Ratte – Philip Pullman
Ein namenloser Junge steht eines Abends vor der Tür des Ehepaars Bob und Joan. Die beiden sind kinderlos und nehmen den kleinen Jungen, verdreckt und hungrig wie er ist, in ihr Haus auf. Sie geben ihm den Namen Roger, etwas zu Essen und ein Bett.
Alles, was Roger zu seiner Vergangenheit sagt: Ich war eine Ratte.
Mit dem Jungen stimmt etwas nicht
Der Schuster Bob und seine Frau versuchen Rogers Eltern zu finden. Polizei, Rathaus, Krankenhaus und die Schule können nicht helfen. Roger findet bei Bob und Joan ein liebevolles Zuhause. Doch zerfetzte Bettdecken und angenagte Stuhllehnen nähren schnell den Verdacht, dass mit dem Jungen tatsächlich etwas nicht stimmt.
Gegen den Willen seiner Pflegeeltern wird der Kleine von einem Schausteller entführt, geschlagen und ausgebeutet. Erst wird er auf dem Jahrmarkt als Rattenjunge verhökert, dann gerät er an eine Bande Diebe und zum Schluss soll er als Monster aus der Kanalisation sogar hingerichtet werden. Eine Heztjagd beginnt. Presse, Wissenschaft und auch ein paar Schurken reißen sich um ihn. Dabei möchte Roger nur zu seiner Familie zurückkehren. Da wenden sich Bob und Joan an die geheimnisvolle Prinzessin Aurelia, um ihren Jungen zu retten.
Ein Thema mit unvergänglicher Aktualität
Die Geschichte erinnert ein bisschen an Cinderella und an Oliver Twist. Eigentlich ist es ein Kinderbuch, meiner Meinung nach aber eher für Erwachsene, die sich anschließend Gedanken machen werden, welche Stellung Kinder in unserer Gesellschaft haben.
Schöne Geschichte, schön erzählt. Das Buch ist hochbrisant, aktuell und unterhaltsam.